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Umfrage: Autofahrer wollen beim Ölwechsel mitreden
Die Autofahrer sind informierter und selbstbewusster geworden, wenn es um den Ölwechsel geht, dazu kostenbewusster

RobGal

Legten noch vor rund zehn Jahren die Kfz-Werkstätten meist einfach fest, von welcher Marke das Öl eingefüllt wird, wollen heutige Autofahrer „beim Ölwechsel in der Werkstatt mitreden“, ergab die repräsentative Umfrage „Trend-Tacho“ der saarländischen Überwachungsgesellschaft KÜS.
Im Jahr 2005 fand in 83 Prozent der Fälle noch nicht einmal ein Gespräch über das Öl statt, heute ist das „stumme Öl-Einfüllen“, so die KÜS, auf 55 Prozent gesunken.

Die Umfrage ergab auch, dass immerhin fast ein Drittel der Werkstätten ihre Kunden direkt auf den Ölwechsel ansprechen, 16 Prozent der Kunden fragen selbst danach. In beiden Fällen waren es 2005 jeweils nur neun Prozent. Knapp zwei Drittel der Autofahrer gaben sogar an, dass ihnen beim letzten Wechsel in der Werkstatt mindestens zwei Ölmarken alternativ angeboten wurden.

Das Öl ist der Schmierstoff des Motors, damit er gut läuft. Es reduziert die Reibung der beweglichen Teile, sonst würde Metall auf Metall stoßen, der Motor blockierte und ginge schnell kaputt, zum Beispiel durch einen Kolbenfresser. Das Öl dichtet auch die feinen Zwischenräume von Kolben, Zylinderlauffläche und Kolbenringen ab. Es muss dünnflüssig genug sein, damit es auch beim Startvorgang im Winter schnell verteilt wird. Auf der anderen Seite darf der Ölfilm auch bei sommerlicher Hitze nicht abreißen.

Eine weitere Funktion des Öls besteht in der Kühlung des Motors an Stellen, wohin das Kühlmittel nicht gelangt, etwa die Kolben. Zu guter Letzt reinigt das Öl den Motor von Verbrennungsrückständen wie Ruß. Das und die Verdünnung des Öls durch unverbrannten Kraftstoff machen sind auch die Gründe, weshalb man regelmäßig einen Ölwechsel vornehmen sollte.

Die Preise für einen Liter Öl sind sehr unterschiedlich und seit 2005 zum Teil kräftig gestiegen. In den Vertragswerkstätten wurden laut der aktuellen KÜS-Umfrage im Schnitt 23 Euro pro Liter verlangt, 2005 waren es noch 15 Euro. Preiswerter kommt man in einer freien Werkstatt weg, da zahlt man 15 Euro (2005: 11 Euro). Beim selbstständigen Wechsel ist man mit zwölf Euro dabei (9 Euro). Lediglich 41 Prozent der Befragten halten die Ölpreise bei Vertragswerkstätten für angemessen, 56 Prozent finden sie bei freien Werkstätten in Ordnung. Und auch das gibt es: Acht Prozent der befragten Autofahrer gehen mit eigenem Öl in die Werkstatt.

An die Vorgaben des Autoherstellers zum Wechselintervall halten sich die allermeisten Autofahrer (84 Prozent), 14 Prozent wechseln seltener, zwei Prozent sogar häufiger. Doch fast die Hälfte (43 Prozent) ist nicht davon überzeugt, dass das Öl so oft ausgetauscht werden muss, wie von den Herstellern angegeben.

Die Kundenkommunikation ist nicht die beste, was den Ölwechsel angeht. Vertragswerkstätten machen ihre Kunden in 40 Prozent der Fälle auf einen fälligen Ölwechsel aufmerksam, bei den freien Werkstätten sind es nur 32 Prozent. Do-it-yourself ist beim Ölwechsel out. Die Rate sank von 16 Prozent (2005) auf neun Prozent. Die meisten (44 Prozent) fahren zu einer freien Werkstatt, 35 Prozent wenden sich an eine Vertragswerkstatt und sieben Prozent an einen Fachmarkt.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: masterzphotofo - Fotolia.com