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Fiat 500L: Drillinge zum Geburtstag
Fiat feiert 60 Jahre Cinquecento und überarbeitete seinen 500L / Normaler Minivan (Urban), Offroad-Variante (Cross) und als optionaler Siebensitzer (Wagon) / Die Preise wurden gesenkt

RobGal

Okay, auch wenn der Fiat 500 zwischen 1976 und 2007 von der Bildfläche verschwunden war, feiert der italienische Hersteller den 60. Geburtstag seines Winzlings und bietet exklusive Sondermodelle an. Immerhin ist der Ur-500, der 1957 erschien, längst zur automobilen Ikone geworden.
Inzwischen tritt der Fiat 500 in einer variantenreichen Vielfalt auf: vom luftigen Pseudo-Cabrio 500C über den auch mit Allradantrieb erhältlichen 500X bis zum fast schon in die Kompaktklasse gewachsenen 500L. Dieser in drei Versionen angebotene Ableger wurde nun gründlich überarbeitet.

„Mehr Style“, sowohl außen wie auch innen, habe den 500L optisch näher an den klassisch-kultigen Look des 500 herangebracht, sagte Produktmanager Tim Schwirz bei der Fahrvorstellung. Insgesamt wurden 2.200 neue Bauteile eingesetzt, was einem Anteil von rund 40 Prozent entspricht. Außerdem sind die einzelnen 500L-Derivate laut Schwirz „noch besser auf die Zielgruppen zugeschnitten“. Das drückt sich auch in der Nomenklatur aus. So wurde aus dem 500L der 500L Urban (siehe „Im Detail“), aus dem 500L Trekking der 500L Cross und aus dem 500L Living der 500L Wagon.



Besonders die Frontpartie weist eine Reihe von Gemeinsamkeiten mit dem eigentlichen Geburtstagskind auf. Das betrifft die begradigte Chromspane, die das Fiat-Emblem umspielt, ebenso die zusätzliche Zierleiste über dem Kühlergrill. Überarbeitet wurden zudem die Stoßfänger. Auch am Armaturenbrett finden sich Gene des klassischen Vorbilds. Komplett neu sind das mit verchromten Elementen sportlicher wirkende Lenkrad und die Instrumentenanzeige. Die überarbeiteten Klimatisierungsregler sehen hochwertiger aus, die neue Handbremse schafft Platz für zwei Getränkehalter. Der Schalthebel wurde etwas höher positioniert.

Der 500L Cross stellte als bisheriger Trekking die beliebteste Variante des Trios in Deutschland. Er ist optisch enger an den 500X gerückt und weist mit neu geformten Stoßfängern und einem neuen Unterfahrschutz vorn wie hinten einen verstärkten Offroad-Charakter auf. Geblieben ist die gegenüber den anderen 500L-Versionen um 2,5 Zentimeter erhöhte Bodenfreiheit, ganz neu sind drei spezielle Fahrmodi. Damit kann der rustikale Typ des Fiat-Trios auch etwas unwegsameres Terrain unter die Räder nehmen. Dafür besitzt er serienmäßig einen „Drive Mode Selector“ genannten Schalter: Die Stellung „Normal“ ist für den alltäglichen Betrieb auf den Straßen gedacht. „Traction+“ empfiehlt sich bei schlechtem Untergrund. Dann wird laut Fiat-Homologationschef Elmar Rabbe bis Tempo 30 eine Differentialsperre simuliert und das Drehmoment auf jene Räder verteilt, die über Haftung verfügen. „Gravity Control“ ist eine Bergabfahrhilfe für den Geschwindigkeitsbereich zwischen sieben und 25 km/h.

Die Rolle des optional auch als Siebensitzer erhältlichen 500er fällt dem 500L Wagon zu. Mit einer Länge von 4,38 Metern übertrifft er den Urban um 14 Zentimeter. In der fünfsitzigen Konfiguration steht ein Kofferraumvolumen von 638 bis 1.584 Litern zur Verfügung. Dank umklappbarem Beifahrersitz ergibt sich eine Durchlademöglichkeit von bis zu 2,60 Metern.



Das Motorenangebot für das 500L-Trio blieb unverändert. Bei den Benzinern erwirtschaftet der 1,4-Liter-Sauger 95 PS (Normverbrauch für den Urban: 6,1 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2- Ausstoß: 143 g/km). Der gleich große Turbomotor, der laut Elmar Rabbe „auf Durchzug und nicht auf Spitzenleistung“ ausgelegt ist, mobilisiert 120 PS (6,7 Liter Super; 155 g/km CO2). Dazwischen liegt ein 0,9 Liter großer Zweizylinder-Turbo, der es auf 105 PS (4,8 Liter Super; 111 g/km CO2) bringt. Die Dieselpalette besteht aus einem 95 PS starken 1,3-Liter und einem 1,6-Liter mit 120 PS (4,1 und 4,2 Liter Diesel; 107 und 112 g/km CO2). Für den 500L Urban und den 500L Cross gibt es auch das Zweizylinder-Turboaggregat, das als CNG-Variante wahlweise mit Benzin (85 PS) oder Erdgas (80 PS) betrieben werden kann (5,9 Liter Super auf 100 Kilometer; 137 g/km CO2; 3,9 kg Erdgas auf 100 Kilometer; 105 g/km CO2).

Die Preise wurden gegenüber dem Vorgänger durchweg gesenkt. Der 500L Urban startet bei 16.490 Euro, der 500L Wagon kostet 500 Euro mehr, und für den 500L Cross geht es bei 18.490 Euro los.

Im Detail: Fiat 500L Urban 1,4 16V T-Jet Lounge

Fahrzeugsegment: Minivan;
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner mit 16 Ventilen;
Hubraum: 1.368 ccm;
Leistung: 120 PS/88 kW bei 5.000 U/min.;
Maximales Drehmoment:215 Nm bei 2.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 189 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 8,8 Liter/100 km, außerorts: 5,4 Liter/100 km, insgesamt: 6,7 Liter/100 km;
CO2-Emission: 155 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: D;
Tankinhalt: 50 Liter;
Theoretische Reichweite: 746 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.242 mm/1.784 mm/1.658 mm;
Radstand: 2.612 mm;
Kofferraumvolumen: 412 bis 1.480 Liter;
Leergewicht: 1.365 kg;
Nutzlast: 485 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.850 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.000 kg/400 kg;
Wendekreis: 10,0 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben/Scheiben;
Räder: 6 J x 16, Leichtmetall;
Bereifung: 205/55 R 16 91 H;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 18/ Teilkasko: 18/Vollkasko: 20;
Preis: 20.240 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Fiat