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Low-Budget-Auto: Wird VW´s kleinster ein Chinese?
Nomen est omen: „Wir haben über unseren Namen nachgedacht“ / VW will nach einigen Fehlschlägen nun endlich ein besonders preisgünstiges Auto entwickeln

RobGal

Der VW Fox war ein in Brasilien entwickelter und von 2005 bis 2011 produzierter dreitüriger Kleinst-Pkw mit einfacher Ausstattung. In Südamerika gab es ihn zwei Jahre früher als in Europa und auch als Fünftürer. Er löste den glücklosen Lupo ab, den ersten Kleinstwagen des Konzerns, der zwar modern ausgestattet, für die Kundschaft aber zu teuer war.
In der Werbung für den Fox setzte Volkswagen das Motto ein: „Wir haben über unseren Namen nachgedacht“. Nachfolger des Fox wurde der erfolgreiche Up. Weil der aber ein für das Fahrzeugsegment hohes Ausstattungsniveau bietet und der Kleinwagen Polo inzwischen die Maße eines Golfs II der 80er Jahre erreicht, fehlt den Wolfsburgern schon lange ein besonders günstiges Modell speziell für den außereuropäischen Markt.

An gescheiterten Versuchen mangelt es VW nicht. Die angestrebte Zusammenarbeit mit dem indischen Automobilproduzenten Tata wurde kürzlich aus Mangel an wirtschaftlichen Erfolgsaussichten beendet und damit auch das gemeinsame Projekt eines preisgünstiges Modells, das Tata mit dem Nano bereits hat. Und im vorigen Jahr war die angestrebte Kooperation mit dem japanischen Produzenten Suzuki wegen Zwistigkeiten frühzeitig abgebrochen worden. Selbst Überlegungen der tschechischen VW-Tochter Škoda, ein „Billigauto“ auf die Reifen zu stellen, sind zumindest bislang nicht zur Serienreife gelangt. Damit ist das ursprüngliche Ziel, bis 2019 ein Fahrzeug im „Low-Budget“-Segment in Indien anzubieten, in weite Ferne gerückt.

Nun soll dieses Vorhaben bis 2020 gelingen. VW steht dabei aber gleich unter doppeltem Handlungsdruck. Als einer der weltweit größten Autobauer muss der Konzern im harten Wettbewerb ein preiswertes Fahrzeug für aufstrebende Länder wie Indien anbieten, das dem wachsenden Bedarf nach motorisierter Mobilität nachkommt. Zum zweiten ist auch VW gezwungen, darauf zu achten, dass seine Fahrzeugflotte die verschärften Emissionsgrenzwerte einhält.

Aus diesen Gründen plant die Unternehmensleitung in Wolfsburg, den einzelnen Vertretungen in den Regionen mehr Kompetenzen zuzumessen. So wird in China mit dem dortigen Kooperationspartner FAW intensiv an dem Projekt eines preisgünstigen Modells gearbeitet.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Volkswagen