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Kb-Test Hyundai I30 1,6 CRDi: Ein nützlicher Kompaktwagen
Die dritte Generation seiner Kompaktwagenbaureihe ließ Hyundai in Europa entwickeln / Im Kb- Test gibt es viel Lob, aber auch Kritik

RobGal

Er stammt scheinbar aus Südkorea: Der Hyundai i30 ist aber durch und durch ein Europäer. Konzipiert wurde die fünftürige Steilhecklimousine im Entwicklungszentrum der Marke in Rüsselsheim, gebaut wird sie im tschechischen Nošovice.
Mit 110 PS hat der neue Hyundai i30 1,6 CRDi die mittlere von drei Leistungsstufen des 1,6 Liter großen Dieselmotors unter der Haube.

In der heiß umkämpften Kompaktklasse müssen sich die Designer schon etwas einfallen lassen, um die Aufmerksamkeit auf einen neuen Wagen zu lenken. Beim i30 fällt der sechseckige Kaskaden-Kühlergrill mit Chromauflage auf, der optisch von herabfließendem Stahl inspiriert ist. Die lange Motorhaube und die markant-kraftvolle Schulterlinie tragen zum eleganten Auftritt bei. Der in Glanzschwarz lackierte Dachspoiler hingegen wirkt nicht nur bei der wenig attraktiven weißen Farbe unseres Kb-Testwagens wie ein Fremdkörper.

Bei unverändertem Radstand gegenüber dem Vorgänger hat die dritte Generation der 4,34 Meter langen Kompaktlimousine bei den Innenabmessungen durchweg zugelegt. Nur die Kopffreiheit vorn schrumpfte um drei Zentimeter, was man im Alltag aber nicht spürt. Knie- und Beinfreiheit stehen für die Fondpassagiere ausreichend zur Verfügung. Lediglich der Mittelplatz in Reihe zwei ist wie so häufig unbequem ausgefallen. Beim 395 Liter fassenden Kofferraum gibt der Hersteller ein Plus von 18 Litern zur zweiten Generation an, bei vorgeklappter Rücksitzlehne ist mit 1.301 Litern merkwürdigerweise ein Minus von 15 Litern zu verzeichnen. Wird das Gepäckabteil in seinen maximalen Maßen benötigt, entsteht eine leichte Schräge. Der variable Laderaumboden kaschiert in der oberen Position geschickt eine ansonsten vorhandene Stufe.



Aus dem Vorgänger ist der 110 PS starke Turbodieselmotor bekannt. Der Direkteinspritzer entwickelt schon bei niedrigen Drehzahlen eine recht ordentliche Zugkraft. Das erstaunlich kultivierte Triebwerk bietet zwar nicht gerade eine sportliche Leistung, erfüllt aber die Anforderungen an einen zügigen Alltagseinsatz. Dass der i30 bei schneller Fahrt dann doch ein Nachjustieren der Radiolautstärke erforderlich macht, liegt aber weniger am insgesamt leisen Selbstzünder, sondern an der Zunahme der allgemeinen Fahrgeräusche. Ins Reich der Fabel ist der „Stammtisch-Normverbrauch“ von 3,8 Liter Diesel auf 100 Kilometer (99 g/km CO2) zu verweisen, auch wenn bei unserem Testverbrauch von knapp sechs Litern (157 g/km CO2) dem Aggregat immer noch ein gutes Zeugnis auszustellen ist.

Das lang ausgelegte Sechsgangschaltgetriebe fanden wir etwas ungünstig abgestuft. Besonders in einigen häufig genutzten Geschwindigkeitsbereichen (um die 50, 70 oder 100 km/h) muss sich der Fahrer oft zwischen einem hoch- oder untertourigen Gang entscheiden. Dafür gleiten die einzelnen Schaltstufen schön leicht durch die Kulisse.
Angenehme Materialien haben die Koreaner im Innenraum verbaut. Chromfarbene Applikationen sorgen für optische Auflockerung. Im großen Display zwischen den Rundinstrumenten könnten jedoch noch ein paar zusätzliche Informationen angezeigt werden. Das würde das lästige Hantieren durch die Menüs ersparen.



Eine Vielzahl von elektronischen Heinzelmännchen, die aber zu einem großen Teil als Extras einen Aufpreis kosten, sorgen im Hyundai i30 1,6 CRDi für mehr Sicherheit und Komfort. Serienmäßig gibt es dagegen den prima funktionierenden Fernlichtassistenten, für den man aber nicht vergessen darf, vorher die „Auto“-Stellung der Beleuchtungseinrichtung aktiviert zu haben. Auch sonst lässt sich der südkoreanische Hersteller nicht lumpen, wenn es um eine ordentliche bis reichhaltige Ausstattung von der Klimaautomatik und den beheizbaren Vordersitzen über die Rückfahrkamera bis zur Notbremseinrichtung bis 75 km/h geht. Weniger kundenfreundlich ausgerichtet ist eine Reihe von durchaus sinnvollen und praktischen Details, die aber in Paketen verschnürt sind und nicht einzeln erhältlich sind. So ist beispielsweise die elektrische Verstellung des Fahrerplatzes an eine eigentlich überflüssige Stoff-Leder-Sitzpolsterung für 620 Euro zwangsgekoppelt. Immer an Bord ist die Heizung des griffigen Lederlenkrads, eine bei den teilweise schon recht frischen Außentemperaturen gern genutzte Annehmlichkeit.

Im Detail: Hyundai I30 1,6 CRDi Style

Fahrzeugsegment: Fünftürige Steilhecklimousine der Kompaktklasse;
Motor: Vierzylinder- Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.582 ccm;
Leistung: 110 PS/81 kW bei 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 280 Nm bei 1.500 bis 2.500 U/min.;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 11,0 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 4,2 Liter/100 km, außerorts: 3,6 Liter/100 km, insgesamt: 3,8 Liter/100 km;
CO2-Emission: 99 g/km;
Energieeffizienzklasse: A+;
Im Test: 5,9 Liter/100 km, 157 g/km CO2;
Tankinhalt: 50 Liter;
Reichweite (theoretisch/im Test): 1.316 km/843 km;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/ Höhe): 4.340 mm/1.795 mm/1.450 mm;
Radstand: 2.650 mm;
Kofferraumvolumen: 395 bis 1.301 Liter;
Leergewicht: 1.338 kg;
Nutzlast: 522 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.860 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.500 kg/650 kg;
Wendekreis: 10,6 m;
Bremsen (vorn/ hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 7 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/45 R 17 91 W;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 17/Teilkasko: 21/Vollkasko: 21;
Preis: 25.850 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hyundai