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Innerhalb zweier Tage kamen bei Verkehrsunfällen aus deutschen Autobahnen mindestens 7 Menschen um. Mindestens fünf Menschen wurden getötet, als am 12.2.2018 auf der Bundesautobahn A 5 südlich von Heidelberg ein Sattelzug ungebremst in ein Stauende raste. Einen Tag später fuhr ein Lkw-Fahrer mit seinem schweren Fahrzeug auf der A 3 bei Limburg ungebremst auf einen Reisebus und schob diesen noch auf einen davorstehenden Lkw. Bilanz dieses vermeidbaren Auffahrunfalls: Zwei Tote. Beide Unfälle wären vermeidbar gewesen. Mindestens 7 Menschen hätten sich noch eines Lebens erfreuen können. Auch der volkswirtschaftliche Schaden ist allein durch diese beiden Auffahrunfälle durch Lastwagenfahrer immens.
Wenn die Versicherungswirtschaft immer wieder nach einer Fahreignungsprüfung für Senioren ruft, sollte sie lieber eine jährliche Eignungsprüfung für Lkw-Fahrer fordern, denn diese verursachen durch ihre schweren und folgenreichen Unfälle höhere Sach- und Personenschäden als die Senioren. Die Senioren sind nämlich, wie Überprüfungen ergeben haben, gar nicht so schlecht wie ihr Ruf. Viel schlechter ist der Ruf der Lkw-Fahrer. Es ist nämlich immer wieder festzustellen, dass diese regelmäßig die Geschwindigkeiten überschreiten, die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände nicht einhalten und trotz Überholverbots überholen. Das Überschreiten der Lenkzeiten muss auch noch erwähnt werden. Das sind sämtlich Verkehrsverstöße, die vermieden werden können, wenn die Lkw-Fahrer diszipliniert fahren würden.

Zu den beiden erwähnten schrecklichen Auffahrunfällen im Einzelnen: Auf der A 5 bei Walldorf südlich von Heidelberg kam es auf der richtungsfahrbahn Frankfurt zu einem Verkehrsstau. Ein Sattelzug hielt ordnungsgemäß am Stauende auf der rechten Fahrspur an. Dahinter hielten – ebenfalls ordnungsgemäß – zwei Personenkraftfahrzeuge an. Der Lkw-Fahrer des nachfolgenden Lastkraftwagens fuhr ungebremst in das nunmehr von den Pkws gebildete Stauende und schob diese mit voller Wucht unter den stehenden Sattelzug. In den beiden Personenkraftfahrzeugen starben mehrere Menschen. Zunächst konnte die Polizei die genaue Anzahl der Toten nicht mitteilen, da von den Personenfahrzeugen nur noch Blechknäuel übrigblieben. Sie geht nach ersten Erkenntnissen von mindestens 5 Toten aus, wobei offensichtlich eine ganze Familie getötet wurde. Als wäre dieser Unfall vom 12.2.2018 noch nicht genug.

Am folgenden Dienstag, dem 13.2.2018 fuhr ein Lkw-Fahrer mit dem von ihm gesteuerten schweren Fahrzeug ebenfalls ungebremst auf ein Stauende auf. Auf der A 3 bei Limburg-Süd kam es auf der Richtungsfahrbahn Köln zu einem Verkehrsstau. Ein Lkw-Fahrer bremste sein Fahrzeug ordnungsgemäß hinter dem Stauende ab. Dahinter hielt – ebenfalls ordnungsgemäß – ein Reisebus an. Der dann folgende Lkw fuhr ungebremst auf den Reisebus auf und schob diesen mit voller Wucht noch auf den davorstehenden Lkw. Die Aufprallwucht des auffahrenden Lkw war so groß, dass der schwere Reisebus noch auf den stehenden Lkw geschoben wurde. Das zeigt, mit welcher Wucht der Lkw auf das stauende auffuhr. Bilanz dieses Unfalls: Zwei Tote!

Was zeigen uns diese beiden Auffahrunfälle: Beiden Verkehrsunfällen ist gemeinsam, dass die das Stauende annähernden Lastwagenfahrer ungebremst auf das Stauende aufgefahren sind. Diese beiden Unfälle waren vermeidbar, wenn die Lkw-Fahrer aufmerksam gefahren wären. Beide Unfälle wären vermeidbar gewesen, wenn die Lkw-Fahrer die Sicherheitsabstände eingehalten hätten. Beide Unfälle wären vermeidbar gewesen, wenn die Lastkraftwagen über moderne Bremsassistenzsysteme verfügt hätten, die bei Annäherung an ein Stauende automatisch das Fahrzeug abbremsen.

Damit die von schweren Lastkraftfahrzeugen ausgehende Gefahr minimiert wird, sollte die Polizei verschärfte Kontrollen der Lastkraftfahrzeuge vornehmen. Jeder Verkehrsverstoß, sei es das verbotene Überholen, sei es die Geschwindigkeitsüberschreitung, sei es die Lenkzeitüberschreitung, sei es der unzureichende Sicherheitsabstand, muss sofort geahndet werden. Verstärkte Verkehrskontrollen auf den Autobahnen kann da schon helfen. Verkehrsunsichere Lastfahrzeuge sind sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Die Lkw-Fahrer sollten obligat jährlich an Verkehrsschulungen zum Zwecke der Erhöhung der Verkehrssicherheit teilnehmen. Mehr Güter müssen auf die Schiene. Geschwindigkeitsbeschränkungen auf 70 km/h für Lkw müssen her. Diese reduzierte Geschwindigkeit muss gezielt kontrolliert werden, damit die sogenannten Elefantenrennen endlich einmal ihr Ende finden.

Zwar sind mit diesen Maßnahmen die Verkehrstoten nicht wieder lebendig zu machen, aber damit können zukünftig Verkehrstote vermieden werden. Da durch die Erweiterung der Europäischen Union sich künftig noch mehr Lastkraftfahrzeuge auf bundesdeutschen Autobahnen tummeln werden, ist der Gesetzgeber gerufen, dass tödliche Chaos mit Lastkraftfahrzeugen auf deutschen Autobahnen zu beseitigen, indem strenge Lkw-Regeln eingeführt werden, die nicht nur deutsche Lkw-Fahrer, sondern auch ausländische gleichermaßen treffen.
Quellen
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