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Es vergeht kein Monat, in dem nicht von einem schweren Lkw-Unfall mit Toten berichtet werden muss. Es ist erschreckend, wie oft es jetzt in letzter Zeit immer wieder zu schwersten Unfällen mit Beteiligung von Lastkraftfahrzeugen auf bundesdeutschen Autobahnen kommt. Anfang April 2018 kam es erneut zu einem schweren Auffahrunfall auf der Bundesautobahn A 13 in Brandenburg, bei dem zwei Frauen aus Bochum am 4. April 2018 ums Leben kamen.
Die beiden Frauen waren mit ihrem Pkw auf der BAB A 13 unterwegs. Sie fuhren hinter einem Lkw her. Als dieser bremsen musste, bremsten sie auch ihren Pkw ab. Doch tragischerweise fuhr der folgende Lkw infolge zu geringen Sicherheitsabstandes oder nicht angepasster Geschwindigkeit auf das Personenkraftfahrzeug auf und zerquetschte es zwischen den beiden Lkws. Die beiden Pkw-Insassinnen starben noch an der Unfallstelle. Am 6.4.2018 kam es auf der Bundesautobahn A 1 bei Bremen erneut zu einem Lkw-Auffahrunfall mit ein4em Toten. Ungebremst fuhr ein Lkw-Fahrer mit seinem schweren Fahrzeug auf einen am Stauende stehenden Lkw auf. Der Aufprall war so stark, dass dieser Lkw noch weitere vor ihm stehende Lkw zusammenschob. Der auffahrende Lkw-Fahrer wurde in seinem Führerhaus eingeklemmt und konnte nur noch tot geborgen werden.

Zu dem Unfall auf der A 13 am 4.4.2018:

Es ist traurig, dass die Unfallzeitung schon wieder über einen tödlich endenden Lkw-Auffahrunfall berichten muss. Bereits am 13. Februar 2018 musste die Unfallzeitung über zwei Auffahrunfälle mit Lkw-Beteiligung auf Bundesautobahnen berichten. Am 12.2.2018 fuhr ein Sattelzug auf der BAB A 5 südlich von Heidelberg in Baden-Württemberg auf ein Stauende auf. Fünf Menschen wurden dadurch getötet. Einen Tag später, also am 13.2.2018, fuhr ein Lkw-Fahrer mit seinem schweren Fahrzeug auf der A 3 bei Limburg ungebremst auf einen Reisebus und schob diesen noch auf einen davorstehenden Lkw. Bilanz dieses vermeidbaren Auffahrunfalls: Zwei Tote. Am 24.3.2018 ereignete sich auf der BAB A 45 bei Wetzlar in Hessen ein tragischer Lkw-Unfall, bei dem drei Menschen in einem Kleinbus getötet wurden. Zwar handelt es sich in diesem Fall nicht um einen Lkw-Auffahrunfall. In diesem Fall geriet der schwere Lkw in einer Autobahnbaustelle in den Gegenverkehr. Jetzt am 4.4.2018 fuhr erneut ein schwerer Lkw auf einen bremsenden Pkw auf und schob diesen gegen den davor anhaltenden Lkw. Bilanz: Zwei tote Pkw-Insassen. Das sind innerhalb eines Zeitraums von noch nicht einmal 2 Monaten insgesamt 13 Tote, verursacht durch unachtsame Lkw-Fahrer. Das ist eindeutig zu viel! Die Polizei muss stärker als bisher den Lkw-Verkehr überwachen. Die Politik muss schärfere Strafandrohungen für zu dichtes Auffahren bei Lastkraftfahrzeugen und Bussen schaffen. Die Fahrgeschwindigkeiten der Lkws müssen viel strenger kontrolliert werden. Bei Überschreiten der Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h, die sogar im Interesse der allgemeinen Verkehrssicherheit noch herabgesetzt werden müsste, müsste der Lkw als Tatwerkzeug an die Kette gelegt werden. Er darf für einen Tag nicht mehr weiter benutzt werden. Damit das auch kontrolliert werden kann, damit nicht ein anderer Fahrer den Lkw weiterfährt, ist der Lkw auf den Bereich der Autobahnmeisterei zu verbringen. Die Einbußen der Speditionen wegen verspäteter Anlieferung der Waren und der sich daraus ergebenden Schadensersatzansprüche führen letztlich dazu, dass die Speditionen den Fahrern dringendst auferlegen, sich an die Verkehrsregeln zu halten, insbesondere die Lenk- und Ruhezeiten einzuhalten, die Sicherheitsabstände einzuhalten und die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten genauestens zu beachten.

Zu dem Unfall auf der A 1 am 6.4.2018:

Bei diesem Unfall erkennt man leicht, wie schwerwiegende folgen ein Unfall haben kann, wenn ein Lkw ungebremst auf ein Stauende zurast und mit dem stehenden Kraftfahrzeug kollidiert. In diesem Fall war es ein anderer Lkw, der am Stauende stand. Dieser Lkw wurde durch die Wucht des Aufpralls noch nach vorne geschoben, wo er drei weitere Lkw zusammenschob. Hätte als letztes Fahrzeug dort ein Pkw gestanden, wie bei dem Unfall am 4.4.2018 auf der A 13 in Brandenburg, wäre der Pkw nur noch ein Knäuel Blech gewesen. Er wäre unter den davorstehenden Lkw geschoben worden, wodurch vermutlich das obere Teil des Pkw abgetrennt worden wäre und die Insassen praktisch geköpft worden wären. Eine Horrorvision, aber denkbar!

Die Unfallzeitung fordert schärfere Kontrollen.

Nach den schrecklichen Lkw-Auffahrunfällen seit Februar dieses Jahres mit insgesamt 13 Toten muss jetzt auch bei der Politik ein Umdenken eintreten. Der zügellosen Zunahme des Güterverkehrs auf der Straße muss dringendst Einhalt geboten werden. Die Lkw-Fahrer und ihre Fahrzeuge müssen stärker als bisher überprüft werden. Es müssen Überholverbote für Lkws her. Die Höchstgeschwindigkeit für Lkw muss herabgesetzt werden. Die Fahrassistenzsysteme in den Lkws dürfen nicht manuell abgeschaltet werden. Die Abstände der Lkws müssen gesetzlich auf 50 oder besser noch 70 Meter festgesetzt werden. Die Lenk- und Ruhezeiten müssen besser und lückenloser überwacht werden. Die Elefantenrennen müssen unterbleiben ebenso wie das Windschattenfahren der Lkws. Handyverbote in den Lkws müssen strenger überwacht wer5den, denn mit den Hanys werden während der Fahrt Kurzmitteilungen verschickt oder gar Spiele gespielt. Durch diese Ablenkungen geschehen ebenfalls gravierende Unfälle. Die Zahl der Lkw-Unfälle an Stauenden hat sich drastisch erhöht. Allein in Nordrhein-Westfalen ist die Zahl der Auffahrunfälle durch Lkws von 2013 bis 2017 um rund 44% erhöht. Im Jahre 2013 wurde 135 Auffahrunfälle durch Lkws gezählt. Im Jahre 2017 waren es bereits 194 Lkw-Auffahrunfälle. Im gesamten Jahr 2017 wurden in Nordrhein-Westfalen durch Lkw-Auffahrunfälle insgesamt 19 Menschen getötet. Im Jahr 2013 waren es in Nordrhein-Westfalen 10 Menschen, die ums Leben kamen. Diese Zahlen dürfen nicht mehr steigen, obwohl für das Jahr 2018 noch einmal mit einer Steigerung der Todesopferzahlen gerechnet wird. Im gesamten Bundesgebiet sind es jetzt bereits mehr als die 13, über die die Unfallzeitung berichtet hat. So kann es nicht weitergehen.
Quellen
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