Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Nachdem die Unfallzeitung am 25.5.2018 erneut über Lkw-Unfälle mit Personenschäden und erheblichen Sachschäden berichten mussten, geben erneut Lkw-Auffahrunfälle am Stauende Anlass zur Berichterstattung. Wieder gab es Tote und Verletzte. Seit Februar 2018 musste die Unfallzeitung bereits über zwölf meist tödlich verlaufende Lkw-Unfälle berichten. An verschiedenen Tagen, z.B. am 24.4.2018 und 18.5.2018, kam es an einem Tage sogar zu zwei Lkw-Auffahrunfällen.
Es handelt sich also nicht mehr nur um einzelne Ereignisse, sondern um reihenweise Unfallserien, die eines gemeinsam haben: Die Raserei der Lkw-Fahrer und das Nichteinhalten des Sicherheitsabstandes und zu hohe Fahrgeschwindigkeiten. Das muss aufhören. Es muss seitens der Polizei mehr und schärfer kontrolliert werden. Die Bilanz der Lkw-Unfälle im Zeitraum vom Februar bis Mitte Mai 2018 ist erschütternd. In dieser Zeit haben bei 12 Lkw-Unfällen insgesamt 19 Menschen ihr Leben verloren und mehrere Menschen sind schwer verletzt, vielleicht ihr Leben lang, nur weil die Lkw-Fahrer zu schnell unterwegs waren, zu geringen Sicherheitsabstand einhielten oder unaufmerksam waren. Das kann und darf so nicht weitergehen. Heute berichten wir über zwei weitere tödliche Unfälle auf Autobahnen in Nordrhein-Westfalen, die darauf zurückzuführen sind, dass der den Unfall verursachende Lkw-Fahrer mit zu hoher Geschwindigkeit, praktisch ungebremst, und zu geringem Sicherheitsabstand auf ein Stauende auffuhr.

Lkw-Auffahrunfall vom 11.5.2018 auf der A 45 bei Hagen:

Am Freitag, dem 11.5.2018 sind gegen Mittag mehrere Fahrzeuge auf der A 45 an einem Stauende aufeinandergeprallt. Zwischen Hagen-Süd und dem Kreuz Hagen in Fahrtrichtung Dortmund waren drei Lkw und ein Pkw in den schweren Unfall verwickelt.
Zwei Menschen in dem Personenkraftwagen wurden dabei getötet. Die Männer waren 50 und 49 Jahre alt und stammten aus Essen. Zwei weitere Fahrer sind leicht verletzt.
Der 63-jährige Fahrer eines 40-Tonner-Lkw hatte ein Stauende übersehen und war auf einen Kleinwagen aufgefahren. Der wurde durch den Aufprall auf einen Kleinlaster gedrückt, der wiederum auf den vor ihm stehenden Tanklaster geschoben wurde.

Lkw-Auffahrunfall vom 23.5.2018 auf der A 40 bei Wankum:

Bei einem Lkw-Unfall auf der A 40 bei Wankum gab es am Nachmittag des 23.5.2018 einen Toten und einen Schwerverletzten. Die Fahrbahn in Richtung Duisburg blieb bis in die Nacht gesperrt. Auf der A 40 hat sich am Mittwochnachmittag ein schwerer Unfall mit vier Lastwagen ereignet. Auf Höhe der Abfahrt Wankum in Fahrtrichtung Duisburg war nach Polizeiangaben ein Lkw-Fahrer aus der tschechischen Republik auf einen Rückstau aufgefahren. Drei weitere Lastwagen fuhren nahezu ungebremst darauf, darunter ein Autotransporter. Dabei starb der tschechische Lkw-Fahrer und ein weiterer Lkw-Fahrer wurde schwer verletzt. Zwei Rettungshubschrauber waren im Einsatz. Die A 40 von Venlo in Richtung Dortmund musste wegen der Bergungsarbeiten bis kurz vor 3 Uhr am Donnerstagmorgen gesperrt bleiben.

Die Forderung nach strengeren Kontrollen der Lastfahrzeuge und ihrer Fahrer bleibt nach wie vor bestehen, denn die Unfallzeitung befürchtet, dass es in diesem Jahr bei den bisherigen Lkw-Auffahrunfällen mit neunzehn Toten und mehreren teils schwer Verletzten nicht bleiben wird. In den etwas mehr als drei Monaten sind durchschnittlich pro Monat annähernd sieben unschuldige Verkehrsteilnehmer, auf deren Fahrzeuge die Lkws am Stauende aufprallten, getötet worden. Hinzu kommen die vielen Verletzten, die teilweise ihr Leben lang den Unfall nicht vergessen können und darunter leiden. Weiterhin ist durch das unachtsame Fahren ohne Sicherheitsabstand ein erheblicher Sachschaden entstanden. Allein bei dem Unfall am 23.5.2018 auf der A 40 bei Wankum ist nach Angaben der Polizei ein Sachschaden von knapp einer halben Million Euro entstanden. Nicht anders sieht es bei den übrigen Lkw-Auffahrunfällen aus, über die bisher die Unfallzeitung berichtete. Bei den bisher hier berichteten zwölf Unfällen kommt dann leicht ein Sachschadensbetrag von mehr als fünf Millionen Euro zustande. Mit diesem Geldbetrag könnte die Lkw-Haftpflichtversicherungswirtschaft Sinnvolleres machen, als berechtigte Schadensersatzforderungen zu erfüllen. Es müsste doch auch Aufgabe der Unfallforschung des GDV sein, Unfälle zu vermeiden, damit keine Schadensersatzleistungen erbracht werden müssen. Unfälle passieren zwar immer wieder. Bei den Lkw-Auffahrunfällen liegt die Ursache aber im System. Just-in-time-Fahrten, bei denen die Lkw-Fahrer extrem unter Zeitdruck stehen, müssen untersagt werden. Die Autobahnen dürfen nicht länger Ersatzteil- und Materiallager für die produzierende Industrie sein. Die Lagerhaltung obliegt den Produktionsfirmen. Es muss endlich Schluss sein mit den tödlichen Lkw-Auffahrunfällen am Stauende.
Quellen
    • Foto: © Stefan Körber - Fotolia.com