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Die Urlaubssaison beginnt. Doch bevor man sich endlich erholen kann, muss man alle Vorbereitungen treffen; das kann noch einmal richtig stressig werden. Da „vergisst“ man gern, sich auch auf unliebsame Eventualitäten vorzubereiten. Wer mit dem Auto in den Urlaub startet, sollte sich aber etwas Zeit nehmen, um sich für den Fall der Fälle zu wappnen: den Unfall im Ausland. Wer nämlich unbedarft hineingerät, macht wahrscheinlich Fehler, die er später bereuen wird, weil sie teuer und aufwendig zu beheben sind. Dabei wären sie so einfach zu vermeiden gewesen ...
In 30.000 Unfälle werden deutsche Autofahren nach Informationen von Dekra jährlich im Ausland verwickelt. Und es werden eher mehr. Die Sicherheitsorganisation empfiehlt, auf jeden Fall die Grüne Versicherungskarte mitzunehmen, auch wenn sie innerhalb der EU nicht mehr Pflicht ist. Mit ihr kann man im Ausland eine Bescheinigung über seine Kfz-Haftpflichtversicherung vorweisen, was laut Dekra eine Unfallabwicklung erleichtert. Die Grüne Karten wie auch den Europäischen Unfallbericht bekommt man bei seiner Versicherung.

Auf jeden Fall gehören Warndreieck, Verbandskasten (Verfallsdatum!) und Warnwesten ins Auto. Über die genauen Bestimmungen des Ziellandes sollte man sich vorab informieren, zum Beispiel, wie viele Warnwesten man dabeihaben muss und wo man sie zu verstauen hat. Oder hätten Sie gewusst, dass man in Spanien zwei Warndreiecke braucht?

Wenn es trotz aller Vorsicht doch einmal gerumst hat, empfiehlt Dekra, sich keinesfalls vom Unfallort zu entfernen. Besser die Warnweste anziehen und die Unfallstelle sichern: Warnblinker einschalten, Warndreieck aufstellen, Verletzte versorgen und den Rettungsdienst rufen. Erst wenn das getan ist, verständigt man die Polizei. Im Zweifel auch bei einem Bagatellschaden , denn für manche Länder verlangen das die Versicherungen. Vom Polizeiprotokoll sollte man sich eine Kopie geben lassen oder es fotografieren.

Kommt die Polizei nicht, sichert man selbst die Beweise: mit Kreide die Fahrzeugpositionen auf die Fahrbahn zeichnen und aus verschiedenen Blickwinkeln ein Foto machen, auch von Schadensdetails und von der geräumten Unfallstelle. Mit dem Unfallgegner und eventuellen Zeugen tauscht man unbedingt die Kontaktdaten aus, wie Name, Adresse, Versicherung und Versicherungsnummer. Tipp: Am besten den Personalausweis fotografieren. Zur besseren Dokumentation sollte man auch an das Ausfüllen des Europäischen Unfallberichts denken. Das Formular hat den Vorteil, dass man es in der eigenen Sprache bearbeiten kann.

Achten Sie besonders darauf, dass Sie nichts unterschreiben, was einem Schuldeingeständnis gleichkommen könnte oder dessen Inhalt Sie nicht verstehen. Hinterher ist das schwer zu widerrufen. Auch wenn Sie vom Unfall benommen sind oder einen leichten Schock haben: nichts in dieser Hinsicht erklären! Sorgen Sie in erster Linie dafür, dass auch bei einer augenscheinlich nur leichten Verletzung ein Arzt konsultiert wird. Eine frühzeitige Versorgung ist die beste Garantie für eine schnelle und gute Genesung.

Einen schönen Urlaub – und fahren Sie immer vorsichtig!
Quellen
    • Text: Kristian Glaser (kb) | Foto: © ChiccoDodiFC - Fotolia.com