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EU: Zebrastreifen können für Fußgänger zur Todesfalle werden
20 Tote an Fußgängerüberwegen europaweit pro Tag | Einheitliche Schilder in Europa, aber große Unterschiede bei den Gewohnheiten | Vor der Urlaubsreise informieren

RobGal

Fußgänger sind die schwächste Gruppe im Straßenverkehr. Sie sind die einzigen ohne eigenes Licht, haben keine Knautschzone, und selbst die Zebrastreifen, die ihnen beim Überqueren einer Straße Sicherheit bieten sollen, können im Urlaubsland „zur Gefahrenstelle werden“, warnen Unfallexperten von Dekra und fordern mehr Rücksicht.
Fußgänger sind die schwächste Gruppe im Straßenverkehr. Sie sind die einzigen ohne eigenes Licht, haben keine Knautschzone, und selbst die Zebrastreifen, die ihnen beim Überqueren einer Straße Sicherheit bieten sollen, können im Urlaubsland „zur Gefahrenstelle werden“, warnen Unfallexperten von Dekra und fordern mehr Rücksicht.

Zwar sähen die Hinweisschilder an den Zebrastreifen in fast ganz Europa gleich aus, betonen die Verkehrsfachleute. Aber als Fußgänger kann man sich nicht in allen EU-Ländern darauf verlassen, wie in Deutschland von den Autofahrern den Vortritt zu erhalten. Es gibt sogar große Unterschiede, was das Verhalten der Autofahrer an den Überwegen angeht. In manchen Ländern könne sich der Fußgänger, der unbedarft und wie selbstverständlich den Zebrastreifen betritt, durchaus in Gefahr bringen oder einen Auffahrunfall durch verdutzte Autofahrer hervorrufen, weiß Dekra aus anderen EU-Ländern zu berichten. Deshalb sei es wichtig, sich vor dem Urlaub über die Gewohnheiten an den Zebrastreifen im jeweiligen Land zu informieren. Auf jeden Fall sollte man auch am Zebrastreifen vorsichtig sein, rät Dekra.

Wie gefährlich Fußgänger leben, verdeutlichen einige Zahlen: Auf den Straßen in der EU sterben täglich rund zwanzig Fußgänger, jedes Jahr sind es insgesamt 7.000. Dabei findet jeder vierte Unfall mit Fußgängerbeteiligung an einem Überweg statt. Das Unfallrisiko an den Fußgängerüberwegen ist also groß. In Deutschland gab es 2016 an Überwegen rund 4.880 Crashs mit 25 Toten und 911 Schwerverletzten. Besondere Vorsicht ist für Fußgänger an den Zebrastreifen also geboten, aber auch die Autofahrer sollten aufmerksam sein.

Wie man sich an einem Zebrastreifen zu verhalten hat, ist hierzulande in der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt.

Die besagt:
  • An Überwegen haben Autofahrer den Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn zu ermöglichen.
  • Autofahrer dürfen nur mit mäßiger Geschwindigkeit an den Überweg heranfahren. Sobald sich eine Person dem Überweg nähert, muss der Autofahrer warten.
  • Sobald sich ein Stau abzeichnet, darf ein Autofahrer den Überweg nicht mehr befahren. So soll verhindert werden, dass der Überweg durch wartende Autos blockiert wird. Dabei sollte auch bedacht werden, dass sich mobilitätseingeschränkte Menschen nicht ohne weiteres durch eine wartende Autokolonne schlängeln können.
  • Schließlich sollte auch beherzigt werden, dass an Überwegen nicht überholt werden darf – zur Sicherheit aller.
Eine Selbstverständlichkeit sollte auch sein, dass Überwege nicht zugeparkt werden dürfen. Ein Abstand zum Überweg von fünf Metern ist einzuhalten, merkt Dekra an, damit die Sicht der Fußgänger und auf sie nicht beeinträchtigt wird.

Und noch ein Dekra-Tipp: Nicht in unübersichtlichen Situationen vor einem Überweg überholen, etwa wenn ein Lieferwagen vor Ihnen langsamer wird und anhält. Es könnte ein Fußgänger die Fahrbahn betreten, der durch das große Fahrzeug verdeckt ist. Müssen Sie doch einmal an einem stehenden Auto vorbei, achten Sie darauf, ob das Auto hinter Ihnen zum Überholen ansetzt und ob es entgegenkommenden Verkehr gibt. Ganz besondere Vorsicht gilt an Kreuzungen, die vor allem im Stadtgewusel sehr unübersichtlich sein können. Hier werden Fußgänger vor allem von abbiegenden Lkw- und Busfahrern leicht übersehen, wenn sie sich im toten Winkel befinden.
Auch für die Fußgänger hat Dekra Empfehlungen parat: Eine Straße möglichst an ausgewiesenen Überwegen passieren und dabei immer aufmerksam sein, also nicht das Handy benutzen. Hält ein Fahrzeug an, nicht blindlings losgehen, ein nachfolgendes könnte überholen.
Quellen
    • Foto: © Gina Sanders - Fotolia.com | Text: Beate M. Glaser (kb)