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Der Škoda Yeti 4x4 Monte Carlo
Ein Schneemensch mit sportlicher Ambitionen

RobGal

Škodas einziges SUV ist der kompakte Yeti, den es seit 2009 gibt und der als sportliches Sondermodell "Monte Carlo" an die Rallye-Geschichte der tschechischen Traditionsmarke erinnert!
Zumindest in der Typenbezeichnung des neuen Škoda Yeti 2,0 TDI 4x4 Monte Carlo Automatik spannt sich ein interessanter Bogen: Der geheimnisvolle Schneemensch aus dem Himalaya, den Bergsteigerlegende Reinhold Messner längst als Mythos entzaubert hat, trifft auf das mondäne und glamouröse Fürstentum an der Côte d’Azur

Gradlinige Formen dominieren Yeti-typisch die Silhouette des Kompakt-SUV. Ein paar sportliche Akzente weist die Ausstattungslinie Monte Carlo auf, in deren Logo eine schwarz-weiß karierte Flagge an den Rennsport in den engen Häuserschluchten der Stadt erinnert. Die Umrandung der 17 Lamellen des Yeti-Kühlergrills ist schwarz eingefärbt, ebenso die Außenspiegel, die Leichtmetallfelgen und der Diffusor hinten. Die eigens entworfenen Bezüge der Sportsitze in Schwarz, Grau und Rot bringen zumindest einen kleinen Farbklecks ins Spiel. Das gilt auch für die roten Nähte am beledertem Drei-Speichen-Sportlenkrad, das überflüssigerweise unten abgeflacht ist. Ansonsten entspricht die Monte-Carlo-Einrichtung dem gehobenen Yeti-Standard. Die klar gezeichneten Rundinstrumente lassen keine Fragen offen, der Bordcomputer könnte für unseren Geschmack ein paar zusätzliche Angaben gleichzeitig offerieren, damit man während der Fahrt nicht so viel am Rändelrad hantieren muss. Große Klasse fanden wir das geschlossene Ablagefach auf der Armaturentafel. Jedoch entzieht sich eine Reihe von Bedienungselementen dem direkten Blickfeld, weil sie etwas sehr tief angeordnet sind.

Das kompakte Mehrzweckfahrzeug wird im Škoda-Werk in Kvasiny gefertigt, wo auch der Superb, das Flaggschiff der tschechischen VW-Marke, vom Band rollt. Die böhmischen Ingenieure unterzogen den 2,0 Liter großen Turbodieselmotor im Yeti einer Kraftkur. Dabei stiegen die Leistung von 140 auf 150 PS und die maximale Zugkraft von 320 auf 340 Newtonmeter. Gleichzeitig verringerte sich der Normverbrauch um einen halben Liter.

Der Selbstzünder hängt gut am Gas, ist sportlich agil und bringt die Fuhre flott in Fahrt. Allerdings wird er unter Last deutlich hörbar zum Brummbär. Um die scharfen Abgaswerte einzuhalten, muss das Reduktionsmittel AdBlue zugegeben werden. Laut Hersteller werden auf 100 Kilometer zwischen 0,8 und 1,2 Liter der Harnstofflösung benötigt, um die Stickstoffoxide in Stickstoff und Wasser umzuwandeln. Die Einfüllöffnung für den 8,5 Liter fassenden AdBlue-Tank ist unpraktisch tief unter dem Laderaumboden versteckt angebracht.

Die Lenkung des Yeti haben die Škoda-Ingenieure direkt abgestimmt, was der Agilität zugutekommt und den Fahrspaß erhöht. Erstaunlich souverän schluckt das Fahrwerk selbst harte Schläge auf hoppeligen Buckelpisten. Der elektronisch gesteuerte Allradantrieb verteilt die Antriebskräfte variabel auf beide Achsen. Das ist nicht nur unter winterlichen Bedingungen von Vorteil. Auch auf nasser Fahrbahn bietet der Yeti 4x4 stets optimale Traktion. Mit einer Bodenfreiheit von 18 Zentimetern steht auch einem Ausflug in unwegsameres Terrain kaum etwas entgegen.

Den Innenraum des Yeti zeichnen ein für die kompakten Außenmaße großzügig bemessenes Platzangebot und eine ungewöhnliche Variabilität aus. Die drei einzeln umklappbaren Rücksitze lassen sich sogar stückweise ausbauen. Dann wächst das Gepäckraumvolumen auf respektable 1.760 Liter. Aber auch mit dem Fondgestühl an Bord, von dem die beiden äußeren Plätze um 15 Zentimeter verschiebbar sind, stehen zwischen 405 und 1.580 Liter Stauraum zur Verfügung.

Für clevere Details, die den automobilen Alltag erleichtern, ist die tschechische Marke ja bekannt. So verfügt der Škoda Yeti 2,0 TDI 4x4 Monte Carlo Automatik unter anderem über einen Parkzettelhalter an der Windschutzscheibe, eine Halterung für die Warnweste unter dem Fahrersitz, doppelte Sonnenblenden für Fahrer- und Beifahrer, eine aus dem Kofferraum herausnehmbare und als Taschenlampe nutzbare LED-Leuchte und ein Gummiband als Halterung an den vorderen Türtaschen. Auf den aus anderen Škoda-Baureihen bekannten Eiskratzer mit integrierter Lupe im Tankdeckel müssen Yeti-Fahrer jedoch verzichten. Vielleicht heben sich die Verantwortlichen dieses Bonbon für die nächste Generation des ansonsten überaus praktischen und dynamischen Gefährts mit der interessanten Typenbezeichnung aus Himalaya-Schneemensch und Mittelmeer-Fürstentum auf.

Im Detail: Škoda Yeti 2,0 TDI 4x4 Monte Carlo Automatik

Fahrzeugsegment: Kompakt-SUV;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung;
Hubraum: 1.968 ccm;
Leistung: 150 PS/110 kW bei 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 340 Nm bei 1.750 bis 3.000 U/min.;
Übersetzung: Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 192 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 6,3 Liter/100 km, außerorts: 5,0 Liter/100 km, insgesamt: 5,5 Liter/100 km;
CO2-Emission: 144 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Im Test: 7,4 Liter/100 km, 195 g/km CO2;
Tankinhalt: 60 Liter;
Theoretische Reichweite: 815 km;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.222 mm/1.793 mm/ 1.691 mm;
Radstand: 2.578 mm;
Kofferraumvolumen: 405 bis 1.760 Liter;
Leergewicht: 1.585 kg;
Nutzlast: 570 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.155 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 2.100 kg/750 kg;
Wendekreis: 10,32 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 7 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/50 R 17 98 V;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 15/Teilkasko: 21/Vollkasko: 18;
Preis: 32.990 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hersteller