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Licht: Scheinwerfer, die auf blinde Flecken reagieren
Forscher wollen Scheinwerfer so mit Sensoren vernetzen, dass blinde Flecken, etwa am Straßenrand, ausgeleuchtet werden

RobGal

Jeder Autofahrer kennt den „Camouflage-Effekt“. So nennen Experten das Phänomen, wenn die Lichtverhältnisse den Kontrast zwischen einem Objekt und dessen Umgebung verwischen, etwa im dunklen Bereich zwischen zwei Straßenlaternen, wo Fußgänger oder unbeleuchtete Hindernisse wie unsichtbar werden, das menschliche Auge kann sie nicht mehr wahrnehmen. Das gleiche Phänomen gibt es auch für die Kameras autonomer Fahrzeuge. Um das zu ändern, arbeiten Forscherinnen und Forscher des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an einem System, das Scheinwerferlicht mit Hilfe von Sensoren optimal an die jeweiligen Ortsverhältnisse anpasst.
Ausgangspunkt ist das vor einigen Jahren am Lichttechnischen Institut des KIT (LTI) entwickelte „Propix“-System (Kurzform für „Projektor-Pixellicht“). Dieser Scheinwerfer kann seine Lichtverteilung der Umgebung anpassen, indem er etwa bestimmte Bereiche komplett ausspart (um zum Beispiel entgegenkommende Verkehrsteilnehmer nicht zu blenden), während andere Bereiche taghell erleuchtet werden. Die KIT-Forscher wollen nun das Propix-Licht mit Sensoren des eigenen Fahrzeugs vernetzen, so dass der Scheinwerfer selbstständig reagiert, wenn Sensoren ein Hindernis in einem für Auge oder Kamera blinden Fleck erfassen. Dieser Bereich wird dann speziell ausgeleuchtet oder nach Bedarf abgeblendet.

Die Propix-Steuerung soll aber nicht nur mit Informationen von Sensoren des eigenen Fahrzeugs gefüttert werden, sondern auch von anderen Autos, die beispielsweise auch am Straßenrand parken. „In der Kombination von ortsfester Straßenbeleuchtung mit variabler Scheinwerferbeleuchtung wird dann optimale Sichtbarkeit erzielt“, erklärte Cornelius Neumann, Professor am LTI und dessen Leiter.
Quellen
    • Foto: © industrieblick - Fotolia.com | Text: Beate M. Glaser (kb)