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Autonomes Fahren: Toyota steigt bei UBER ein
Gemeinsame Entwicklung autonomer Fahrsysteme | Arbeitsteilung: „Chauffeur“ und „Wächter“ * Toyota: Meilenstein auf dem Weg zum Mobilitätsunternehmen

RobGal

Das autonome Fahren, also die vollständige Lenkung eines Fahrzeuges im Straßenverkehr durch einen hochkomplexen Computer, ist kostspielig zu entwickeln. Es enthält außerdem viele Risiken und befindet sich noch in der Anfangsphase. Unter den Autoherstellern und den – großen wie kleinen – IT-Unternehmen ist ein starker Wettbewerb um die Technologie- und Marktführerschaft der zukünftigen Automobilität ausgebrochen.
In dieser Schlacht um Prestige und künftige Marktanteile haben sich nun der japanische Autohersteller Toyota und der US-amerikanische Fahrdienstvermittler Uber zusammengetan, um in der Entwicklung dieser Technologie gemeinsam voranzukommen. Zu diesem Zweck beteiligt sich Toyota mit 500 Millionen Dollar (428 Millionen Euro) an Uber. Zu dem Abkommen gehört, dass Toyotas Minivan Sienna, der ausschließlich in den USA und nur für den US-Markt gefertigt wird, mit der selbstfahrenden Technologie von Uber ausgestattet wird. Toyota bringt zudem sein automatisiertes Sicherheitssystem „Wächter“ („Guardian“) in das gemeinsame Projekt ein sowie eine Schaltzentrale für Infrastrukturinformationen. Von Uber kommt also das autonome System als „Chauffeur“, von Toyota kommt das Fahrzeug und der „Wächter“. 2021 soll der Pilotversuch starten.

Es geht viel um Sicherheit

Bisher hielt sich Toyota auf dem Gebiet der autonomen Fahrsysteme und im Verhältnis zu den anderen großen Autoherstellern noch zurück. Uber ist da schon weiter und hatte bereits autonome Fahrzeuge zu Testzwecken im Straßenverkehr der USA, bis nach einem tödlichen Unfall mit einer Fußgängerin die US-amerikanische Verkehrssicherheitsbehörde NTBS erhebliche Zweifel an der Sicherheit der Uber-Technologie äußerte. Daraufhin entschied die Unternehmensleitung in San Francisco, die laufenden Projekte zu unterbrechen, und zog sich aus der Entwicklung zurück. Diese riskante Unreife will der umstrittene Fahrdienstvermittler, der Kontroversen bis zu gerichtlichen Auseinandersetzungen mit um ihr Geschäft bangenden Taxibetreibern in zahlreichen Ländern führt, nun durch die Zusammenarbeit mit dem japanischen Autobauer angehen. In einer schriftlichen Erklärung zum Abkommen fällt daher besonders häufig das Wort „Sicherheit“. Konkret sieht das Konzept vor, dass Ubers automatisiertes Fahrsystem und Toyotas Überwachungssystem ständig und unabhängig voneinander die Fahrzeugumgebung und die Fahrsituation kontrollieren, um die Sicherheit zu erhöhen.

Seitens Toyota entspricht die Partnerschaft mit Uber der von Konzernchef Akio Toyoda ausgegebenen Orientierung, wonach die Zusammenarbeit mit Partnern gesucht wird, um zu lernen. Das Abkommen ist für den japanischen Autoriesen nach eigenem Bekunden „ein wichtiger Meilenstein“ in der „Transformation zu einem Mobilitätsunternehmen“. Beide Unternehmen gehen davon aus, dass die ersten in Serien gefertigten autonomen Fahrsysteme von Flottenbetreibern genutzt werden.
Quellen
    • Foto: © kebox - Fotolia.com | Text: Olaf Walther (kb)