Wintersaison: Wann empfiehlt sich der Umstieg auf Ganzjahresreifen?Ganzjahresreifen stellen in punkto Sicherheit nur einen Kompromiss zwischen Sommer- und Winterreifen dar
So sollte man in einer Region mit mildem Klima wohnen, bei dem sich Winter und Sommer nicht groß unterscheiden. Im Sommer sollte das Thermometer nicht mehr als 25 Grad Celsius anzeigen und im Winter nicht weniger als minus fünf Grad. Ein Wagen mit Ganzjahresreifen wird am besten nur im städtischen Raum gefahren, wo es kaum Schnee auf den Straßen gibt oder gut geräumt wird und wo man zur Not auf Bus und Bahn ausweichen kann. Außerdem sollte man nur gelegentlich mit dem Auto unterwegs sein, wenn man sich Ganzjahresreifen anschafft, meint Engelhart. Wer häufiger fahre (über den Daumen mehr als 5.000 Kilometer im Jahr), sei erfahrungsgemäß auf sein Auto angewiesen, zum Beispiel für den Weg zur Arbeit – auch wenn es doch einmal schneit. Dann besser gleich die Winterspezialisten einsetzen, ebenso wie Sommerreifen bei der Urlaubsfahrt in den sonnigen Süden wichtig sind.
Im Zweifel greife man aus Gründen der Sicherheit „im Winter besser zu Winterreifen und im Sommer zu Sommerreifen“, rät Engelhart. Denn bei einem Ganzjahresreifen könnten just die Eigenschaften fehlen, die man bei unerwartetem Eis in der Kurve oder bei einer Notbremsung auf trockener Fahrbahn benötigt.
Wichtig zu wissen ist auch: Der Begriff „Ganzjahresreifen“ ist nicht geschützt. Zumindest für die Wintereigenschaften kann man sich als Käufer an dem „Alpinesymbol“ (auch „Schneeflockensymbol“) orientieren. Es prangt auf der Reifenflanke und zeigt stilisiert einen Berg mit einer Schneeflocke darin. Das Zeichen wird von der US-Straßenbehörde NHTSA nach bestandenen Vergleichstests mit einem Referenzreifen vergeben.
Fehlt das Symbol auf einem als Ganzjahresreifen angepriesenem Pneu, lässt man tunlichst die Finger von ihm. Abgesehen davon, dass man mit einem Reifen ohne Alpinesymbol nicht die hierzulande geltende „situative“ Winterreifenpflicht bei Schnee oder Glätte erfüllt. Wird man erwischt, bekommt man ein Bußgeld von mindestens 60 Euro und einen Punkt in Flensburg aufgebrummt.