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Es scheint so, als ob sich im Augenblick die Geisterfahrerunfälle auf Bundesautobahnen wieder häufen. Anfang November kam es auf Autobahnen in Deutschland zu zwei folgenschweren Unfällen, die durch sogenannte Geisterfahrer verursacht wurden. In einem Fall war sogar Alkohol mit im Spiel. Am Samstagabend, dem 3.11.2018 verursachte ein betrunkener Lkw-Fahrer ein Hessen auf der A 67 bei Griesheim einen Verkehrsunfall, weil er unter erheblichem Alkoholeinfluss mit seinem Lkw in falscher Richtung unterwegs war. Am folgenden Sonntagmorgen, dem 4.11.2018 erfolgte ein weiterer Geisterfahrerunfall, dieses Mal auf der Bundesautobahn A 8 bei Holzkirchen. Dabei wurde ein Mensch getötet.
Die Geisterfahrerunfälle im Einzelnen:

1. Unfall vom 3.11.2018 auf der A 67 bei Griesheim in Hessen

Am Samstagabend war in der Dunkelheit ein 47 Jahre alter Lkw-Fahrer mit einem Sattelzug auf der A 67 in Hessen in falscher Richtung unterwegs. Obwohl ihm mehrere Personenkraftwagen entgegenkommen, fährt der Lkw-Fahrer stoisch weiter. Am Darmstädter Kreuz wechselt er auf die A 5. Es entstehen gefährliche Situationen, die alle noch glimpflich abgehen. Dann aber kommt es zum Unfall. Ein Pkw kracht in den Sattelzug. Der Pkw wurde von einer 33 Jahre alten Frau gesteuert. Sie versuchte noch dem ihr entgegenkommenden Sattelzug auszuweichen, krachte aber seitlich gegen den Lkw. Die Pkw-Fahrerin und ihr Ehemann auf dem Beifahrersitz wurden verletzt. Durch den Zusammenstoß wurden Fahrzeugteile abgerissen. Sie wurden über die Autobahn verteilt. Mehrere Kraftfahrzeuge fuhren über die herumliegenden Trümmerteile. Insgesamt entstanden Sachschäden von bis zu 10.000,-- €. Ohne sich um den Unfall zu kümmern, fuhr der Sattelzugfahrer weiter. Die herbeigerufenen Polizeibeamten fuhren mit Blaulicht dem Sattelzug entgegen. Der Sattelzugfahrer ignorierte auch das Blaulicht. Erst nach einer weiteren Geisterfahrt von 20 Kilometern hielt der Sattelzugfahrer an und stieg aus. In der Fahrerkabine des Sattelzuges fand die Polizei eine leere Whisky-Flasche. Eine weitere war noch voll. Sie ordnete eine Blutprobe an. Der Blutalkoholwert betrug 1,48 Promille. Der Fahrer wurde festgenommen. Ein Untersuchungsrichter ordnete Untersuchungshaft an. Der Lkw-Fahrer kann froh sein, dass durch seine Trunkenheitsfahrt mit Geisterfahrt kein Mensch getötet wurde. Gleichwohl wird er aber mit einer empfindlichen Strafe zu rechnen haben.

2. Unfall vom 4.11.2018 auf der A 8 bei Holzkirchen in Bayern

Am Sonntagmorgen, gegen 3.20 Uhr, befuhr ein 54 Jahre alter Fahrer mit seinem BMW die Bundesautobahn A 8 in Bayern. Auf dem Beifahrersitz saß ein 36 Jahre alter Mann. Auf dem Rücksitz saß ein 34-Jähriger. Dieser war allerdings nicht angeschnallt. Zur gleichen Zeit hatte ein 55 Jahre alter Berliner an der Raststätte Holzkirchen-Süd auf der A 8 in Richtung Salzburg Rast gemacht. Weil er seine Fahrt fortsetzen wollte fuhr er wieder in Richtung Autobahn, allerdings jetzt in der falschen Richtung. Er stieß mit dem von ihm gesteuerten Leihwagen der Marke VW-Golf mit dem ihm entgegenkommenden BMW zusammen. Durch den Frontalzusammenstoß kippte der BMW um. Der auf der Rückbank sitzende 34 Jahre alte Mitfahrer wurde auf die Fahrbahn geschleudert. Dort wurde er von anderen Fahrzeugen überrollt. Er erlitt tödliche Verletzungen. Der 55 Jahre alte Unfallverursacher überlebte den Zusammenstoß schwer verletzt. Ebenfalls schwer verletzt wurden der BMW-Fahrer und sein auf dem Beifahrersitz befindliche Beifahrer. Sämtliche Verletzten wurden in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die Unfallstelle war ein Trümmerfeld. Die Autobahn A 8 war für mehrere Stunden gesperrt.

Fazit: An Ein- und Ausfahrten an der Autobahn müssen größere Verkehrszeichen „Einfahrt verboten“ aufgestellt werden. Sowohl Österreich als auch die Niederlande haben große Tafeln mit neongelber Warnfarbe und dem international gültigen Verkehrszeichen des Verbots der Einfahrt aufgestellt. Diese großen Warntafeln, wie auch eine auf dem obigen Foto abgebildet ist, helfen auf jeden Fall, einige Falschfahrer von der Weiterfahrt abzuhalten. Ist aber noch Alkohol mit im Spiel, wie bei dem Lkw-Fahrer auf der A 67 in Hessen, dann helfen vermutlich auch nicht mehr diese großen Warntafeln. Dann ist ein mindestens 10 -jähriger Führerscheinentzug das geeignete Mittel, diesen Fahrer zur Vernunft zu bringen. Andererseits ist auch manche Verkehrsführung irreführend. Die Straßenbehörden müssen daher engmaschig den Zustand der Verkehrszeichen kontrollieren. Die Unfallzeitung fordert daher eine bessere Kontrolle der vorhandenen Verkehrszeichen auf ihre richtige Position und größere Warntafeln wie in den Nachbarländern.
Quellen
    • Foto: Archiv Unfallzeitung