Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Die Unfallzeitung hatte in einem Bericht zuvor über die gestiegenen Zahlen hinsichtlich der schweren Lkw-Auffahrunfälle berichtet, jetzt muss sie über einen tödlichen Lkw-Auffahrunfall auf der BAB A 8 bei Pforzheim berichten. Schlimmer noch als die Tatsache, dass durch den Lkw-Auffahrunfall wieder ein Mensch getötet wurde, ist die Tatsache, dass Gaffer wieder einmal die Retter störten. Dieses Mal war es extrem schlimm. Während die Rettungskräfte im Einsatz waren, machten Gaffer Fotos von den Unfallopfern. Sie öffneten sogar die Tür eines Rettungsfahrzeugs, um den dort behandelten Verletzten aus der Nähe zu fotografieren. Ein derartiges Verhalten kann nur als schlimm bezeichnet werden.
Am Mittwoch, den 16.1.2019 bildete sich auf der Bundesautobahn A 8 in Fahrtrichtung München ein Verkehrsstau. Ein Sattel-Lastwagen hielt ordnungsgemäß auf der rechten Fahrspur an. Infolge Unachtsamkeit oder unzureichenden Sicherheitsabstands fuhr der 59 Jahre alte Fahrer des nachfolgenden Lastwagens auf den haltenden Sattelzug auf. Dabei wurde das Führerhaus des auffahrenden Lkws total zerstört. Der Fahrer wurde eingeklemmt und musste von Feuerwehrleuten aus dem Führerhaus geborgen werden. Er war derart stark verletzt, dass er noch an der Unfallstelle verstarb. Durch den wuchtigen Aufprall auf den stehenden Sattelzug kippte die Zugmaschine des Sattelzuges um. Der Fahrer dieses Sattelzuges konnte sich selbst aus dem zur Seite gekippten Führerhaus retten. Allerdings wurde er zur weiteren Behandlung in ein nahegelegenes Krankenhaus verbracht. Gaffer fotografierten die Unfallstelle und die Unfallopfer. Die Gafferei ging sogar soweit, dass einige die Tür des Rettungsfahrzeuges öffneten, um das Unfallopfer aus der Nähe zu fotografieren. Die Einsatzkräfte der Feuerwehr und der Polizei konnten aufgrund des andauernden Rettungseinsatzes nicht die Identitäten der Gaffer feststellen. Die Polizei bittet daher Augenzeugen des Vorfalls um Mithilfe, damit die Gaffer zur Rechenschaft gezogen werden können Die Unfallzeitung hofft, dass möglichst viele sachdienliche Angaben zu den Gaffern bei der Polizei eingehen. Gaffen geht nämlich gar nicht!

Fazit: Es ist traurig, dass die Unfallzeitung bereits im Januar 2019 über einen tödlichen Lkw-Auffahrunfall und über rücksichtslose Gaffer berichten muss. Die Lkw-Auffahrunfälle am Stauende müssen schleunigst reduziert werden. Bremsassistenzsysteme müssen obligat sein. Sie müssen auch eingeschaltet sein. Ein Abschalten darf nicht erlaubt sein. Die Polizei muss häufiger die Abstände der Lastfahrzeuge auf den Autobahnen kontrollieren. Ebenso müssen die Lenkzeiten strikter kontrolliert werden. Übermüdete Lkw-Fahrer sind nämlich eine tödliche Gefahr für sich und andere Verkehrsteilnehmer. Aber auch bei den Gaffern muss die Polizei strenger durchgreifen. Offenbar nützen nur schärfere Gesetze gegen Gaffer, die Rettungskräfte behindern oder – wie im vorliegenden Fall – sogar Unfallopfer im Rettungswagen fotografieren. Die Würde des verletzten oder gar getöteten Unfallopfers ist höher einzuschätzen als das Interesse des Gaffers an dramatischen Bildern.
Quellen
    • Foto: Archiv Unfallzeitung