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Zu bequem: Nur jeder zweite setzt Blinker richtig
Blinkmuffel verweigern die Kommunikation und verunsichern damit andere Verkehrsteilnehmer | Wie blinkt man richtig im Kreisverkehr und bei abknickender Vorfahrtstraße?

RobGal

Ob Autofahrer, Radler oder Fußgänger – alle ärgern sich über diejenigen Fahrer, die zu bequem sind, den Blinker zu setzen. Das führt zu Missverständnissen und Unsicherheiten und geht bei der heutigen Verkehrsdichte eigentlich nicht. Der „Fahrtrichtungsanzeiger“, wie seine Bezeichnung laut Straßenverkehrsordnung korrekt lautet, muss nicht nur beim Abbiegen und Fahrstreifenwechsel, sondern auch im Kreisverkehr und beim Anfahren vom Fahrbahnrand benutzt werden, „und zwar, so die Vorschrift, ’rechtzeitig und deutlich’“, erinnert die Dekra.
Da liegt tatsächlich noch einiges im Argen. Denn bei einer Verkehrsbeobachtung von über 5.500 Fahrzeugen durch die Dekra-Unfallforschung stellte sich heraus, dass sich nur jeder zweite Autofahrer an alle Blinkerregeln hält. Obwohl „richtiges Blinken ein Sicherheitsfaktor ist, denn es macht einen großen Teil der Kommunikation zwischen den Verkehrsteilnehmern aus“, wie die Stuttgarter Sicherheitsorganisation feststellt. Schließlich ist es für die Verkehrssicherheit „extrem wichtig“, dass ein Verkehrsteilnehmer einschätzen kann, was ein anderer vorhat, betont Dekra-Unfallforscher Andreas Schäuble. „Umso wichtiger ist es, dass alle die geltenden Regeln kennen und sich daran halten.“ Das schaffe Klarheit und könne helfen, „gefährliche Situationen oder mögliche Unfälle aufgrund von Missverständnissen zu vermeiden“.

Zwar blinken 50 Prozent der Autofahrer richtig – aber ebenso viele ersparen es sich, den anderen Verkehrsteilnehmern anzuzeigen, in welche Richtung sie wollen. Oder sie wissen es nicht besser. Der Dekra fiel auf, dass es deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Verkehrssituationen gibt. Vor allem die abknickende Vorfahrtstraße bereitet offenbar Schwierigkeiten. Dort setzten deutliche 78 Prozent den Blinker nicht. Dagegen blinkten im Kreisverkehr, an Kreuzungen und an Autobahnen, wo die wenigsten Blinkmuffel unterwegs sind, zwischen 53 und 67 Prozent der Fahrer regelkonform.

Zur Erinnerung: „Wer dem Verlauf einer abknickenden Vorfahrtstraße folgt, muss dazu rechtzeitig den Blinker setzen; wer dagegen die abknickende Vorfahrtstraße geradeaus verlassen will, setzt ihn nicht“, erklärt Unfallexperte Schäuble. Und: Wer in den Kreisverkehr hineinfährt, darf nicht blinken, wer ihn verlässt, muss blinken.
Quellen
    • Foto: © aristullus - Fotolia.com | Text: Beate M. Glaser (kb)