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Verkehrswende: Bessere Fuß- und Radwege, um das Auto öfter stehenzulassen
Berlin und Nordrhein-Westfalen wollen Nahmobilität stärken

RobGal

Das rot-rot-grün regierte Berlin will den Fußverkehr als „gleichberechtigten Teil der Mobilität“ im neuen Landesmobilitätsgesetz verankern und damit aufwerten. Das geht aus einem Referentenentwurf hervor, der Anfang 2020 als Gesetz verabschiedet werden soll. Der darin enthaltene neue Abschnitt „Fußverkehr“ schaffe „eine wichtige Rechtsgrundlage für die Verkehrswende“, betont Regine Günther, parteilose Senatorin für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.
Es sei das erste Mal in der Bundesrepublik, dass eine Stadt den Fußverkehr in dieser Weise fördere. Vorgesehen sind zum Beispiel Erleichterungen beim Überqueren einer breiten Straße an einem Stück, ohne dass man auf einer Mittelinsel auf das Grün der zweiten Ampel warten müsste.

Ein weiterer Schwerpunkt des Berliner Senats ist das Verkehrssicherheitsprogramm für Schulwege. Dabei soll auch die Barrierefreiheit verbessert werden, damit Kinder, Senioren und eingeschränkte Menschen es in Zukunft „leichter haben, mobil zu sein“, sagte die Senatorin. Ferner sind „fußverkehrsfreundliche Räume“ geplant, in denen der Autoverkehr nachgeordnet ist oder praktisch nicht stattfindet.

Auch das schwarz-gelb regierte Nordrhein-Westfalen hat das Wohl der Fußgänger für sich entdeckt. Das bevölkerungsreichste Bundesland will Gehwege und „sicherheitsfördernde Baumaßnahmen“ wie Fußgängerüberwege verstärkt angehen. „Wenn unsere Rad- und Fußwege besser werden, können mehr Autos stehenbleiben. Das entlastet die Straßen und schont die Umwelt“, meinte Landesverkehrsminister Hendrik Wüst (CDU).

Für den „Aktionsplan Nahverkehrsmobilität“ macht das Ministerium 19,1 Millionen Euro locker. Damit sollen unter anderem Radwege und Fahrradabstellanlagen, Gehwege und Fußgängerüberwege gebaut werden. Öffentliche Ladestationen für Pedelecs sind auch vorgesehen. Zudem will man Wegweisungssysteme und die Digitalisierung der Nahmobilität voranbringen.
Quellen
    • Foto: © Traumbild - Fotolia.com | Text: Beate M. Glaser (kb)