Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Die Unfallforschung der Versicherer hatte das angeblich gefährliche Fahren von Senioren im Straßenverkehr sogar zum Thema auf dem Deutschen Verkehrsgerichtstag gemacht. Die Unfallzeitung berichtete drüber. Jetzt äußerte sich Herr Heitmann von der Unfallforschung der Versicherer auch zu den Unfällen, verursacht durch Lkw-Fahrer am Stauende, und räumte dabei öffentlich ein, dass durch derartige Lkw-Auffahrunfälle geschätzt jährlich über 300 Menschen ihr Leben lassen. Stellt man diese – immerhin gewaltige – Zahl von Todesopfern durch Lkw-Auffahrunfälle den Zahlen der Getöteten durch Verkehrsunfälle, verursacht durch Senioren am Steuer, gegenüber, so ergibt sich ein eindeutiges Bild. Tagtäglich ereignet sich ein Lkw-Auffahrunfall, der zwar nicht immer zu Todesopfern führt, aber immer bleiben meist Schwerverletzte zurück, an manchen Tagen ereignen sich aber auch mehrere Lkw-Auffahrunfälle mit Toten.
Auch darüber hatte die Unfallzeitung im letzten Jahr berichtet. Auf das Jahr mit 365 Tagen berechnet, erscheint die von Herrn Heitmann genannte Zahl der Todesopfer durch Lkw-Auffahrunfälle zumindest im unteren Bereich der tatsächlich getöteten Menschen. Demgegenüber ist die Zahl der Getöteten, verursacht durch Unfälle von kraftfahrenden Senioren verschwindend gering. Zwar wird über spektakuläre Unfälle, die von Senioren verursacht wurden, in allen Medien berichtet, aber diese Seniorenunfälle ereignen sich eben nicht tagtäglich und sind daher etwas Besonderes in der Berichterstattung. Lkw-Auffahrunfälle, die sich tagtäglich ereignen – im Zeitpunkt dieser Berichterstattung ereignet sich auf der A 2 bei Recklinghausen ein tödlicher Auffahrunfall – finden daher kaum noch Erwähnung in den Medien, einfach weil sie nichts Außergewöhnliches mehr sind. Auch die Unfallzeitung konnte nicht über jeder Lkw-Auffahrunfall berichten. Dafür fehlte einfach die Zeit.

Fazit: In absoluten Zahlen gemessen, ereignen sich mehr Lkw-Auffahrunfälle mit erheblichen Sach- und Personenschäden als durch kraftfahrende Senioren verursachte Verkehrsunfälle. Damit sind die Lkw-Fahrer die gefährlicheren Teilnehmer am Straßenverkehr. Nicht umsonst fordert die Unfallzeitung bereits seit längerem strengere Kontrollen der Lkw-Fahrer. Gerade durch das Just-in-time-Geschäft stehen diese unter gewaltigem Zeitdruck. Die Industrie und die Speditionen verzichten auf Lagerhaltungen. Dafür sind die auf den Bundesautobahnen fahrenden Lastkraftfahrzeuge die Lager der Industrie. Das kann und darf in Zukunft nicht mehr sein. Denn wenn der Zeitdruck der Lkw-Fahrer wegfällt, können diese auch entspannter und konzentrierter fahren. Gefährliche Überholmanöver und Geschwindigkeits- und Lenkzeitüberschreitungen werden so vermieden. Zur Verbesserung der Unfallstatistik ist daher eine strengere Kontrolle der Lkw-Fahrer erforderlich.
Quellen
    • Foto: © Gina Sanders - fotolia.com