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Test: Teure Felgenreiniger sind nicht unbedingt empfehlenswert
Mit dem Reifenwechsel bietet sich an, die Felgen vom Winterschmutz zu befreien | GTÜ testete, was die Werbung verspricht

RobGal

Auch wenn kalte Polarluft den aufziehenden Frühling noch einmal ausbremsen konnte, die warme Jahreszeit hat begonnen und damit auch die Sommerreifensaison. Wer viel Wert auf seine teuren Alufelgen legt, sollte bedenken: Der winterliche Straßenschmutz hat auf ihnen einen hartnäckigen Belag hinterlassen. Also kann man den Reifenwechsel gut für die Felgenpflege nutzen.
Zehn handelsübliche Felgenreiniger haben die Experten der Gesellschaft für Technische Überwachung (GTÜ) und der „Autobild“ unter die Lupe genommen. Sie prüften, ob die Reiniger in der Preisspanne zwischen zwölf und 28 Euro pro Liter halten, was die Werbung verspricht: ruck, zuck Glanz und tadellose Sauberkeit ohne Mühe.

Das Ergebnis ist ernüchternd. Denn die meisten Reiniger reichten für die stark verschmutzten Testfelgen nicht aus, es musste mit einem Schwamm nachgeputzt werden, um sie „wirklich sauber zu bekommen“, wie die GTÜ befremdet feststellt. In die Gesamtbewertung flossen neben der Reinigungskraft auch die Anleitung und die Dosierbarkeit sowie die Materialverträglichkeit.

Ein einziges Produkt erhielt die Note „sehr empfehlenswert“, nämlich der „P21S High End“ von Dr. Wack. Der gehört mit einem Preis von über 27 Euro pro Liter zu den teuersten Kandidaten. Mit großem Abstand folgen gleichauf der „Xtreme Felgenreiniger Plus“ von Sonax (26,70 Euro) und der „Alu-Teufel Spezial Felgenreiniger“ von Tuga Chemie, der mit 12,50 Euro zu den günstigsten Reinigern im Test zählt.

Von den drei Letztplatzierten rät die GTÜ wegen „ihrer relativ schlechten Leistung in Sachen Sauberkeit“ geradezu ab. Auffälligerweise gehören sie mit Kosten von mehr als 26 Euro pro Liter zu den Spitzenreitern im Preis: „Bedingt empfehlenswert“ sind „Reactive Wheel Cleaner“ von Koch Chemie (26,50 Euro) und „Ultimate All Wheel Cleaner“ von Meguiar’s (28,20 Euro). Noch unzufriedener zeigte sich die GTÜ bei „Wheel Shine“. Das Produkt von Petronas Durance kostet immerhin 27,40 Euro pro Liter und hat nach der Bewertung der GTÜ-Ingenieure „auf ganzer Linie versagt“: „nicht empfehlenswert“.

Wer keinen großen Aufwand betreiben möchte, sollte speziell zu den Angeboten von Dr. Wack, Sonax oder zum „Felgenreiniger Intensiv“ von Aral (21,80 pro Liter) greifen. Diese drei zeigten gute Ergebnisse, wenn die Tester sie lange einwirken ließen und sie dann nur noch mit einem Wasserschlauch abspritzten. Alle anderen Produkte mussten selbst beim Einsatz eines Hochdruckreinigers mit der Hand „nachbearbeitet“ werden.

Wer einen Felgenreiniger benutzen möchte, dem empfehlen die GTÜ-Fachleute dringend, die vom Hersteller angegebene maximale Einwirkzeit zu beachten. Lässt man das Mittel zu lange aufgetragen, droht er Schäden zu hinterlassen: „Lacke können aufquellen, Eisen korrodieren und Scheinwerfer-Streuscheiben aus Polycarbonat Risse bekommen.“ Daher sollte man rechtzeitig – in der Regel nach drei bis sieben Minuten – und gründlich mit viel Wasser abspülen, dabei auch das Umfeld berücksichtigen: „Nur so lassen sich hässliche Spuren nach unsachgemäßer Anwendung am Auto vermeiden“, sagt die GTÜ.
Quellen
    • Foto: © fotomek - Fotolia.com | Text: Beate M. Glaser (kb)