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Die niederländische Regierung hat eine allgemeine Geschwindigkeitsbeschränkung von 100 km/h auf den Autobahnen des Landes beschlossen. Ausnahmen von bis zu 130 km/h soll es nur von 19 Uhr bis 6 Uhr und nur auf ausgewählten Abschnitten geben. Bis Ende Dezember will die Regierung einen Plan zur Umsetzung des neuen Tempolimits vorlegen. Die Niederlande wären das europaweit erste Land mit Tempo 100 auf Autobahnen.
Der Grund für die Verschärfung sind die hohen Stickoxidemissionen (NOx) in den Niederlanden, welche die EU-Grenzwerte seit längerem erheblich übersteigen. Deshalb wurden gerichtlich bereits etliche wichtige Bauvorhaben gestoppt, darunter für dringend benötigten Wohnraum und für wichtige Infrastrukturvorhaben.

Die rechtsliberale „Volkspartei für Freiheit und Demokratie“ (VVD), die mit ihrem Vorsitzenden Mark Rutte den Ministerpräsidenten des Landes stellt, hatte sich erst vor wenigen Jahren erfolgreich für eine Erhöhung des Tempolimits auf 130 km/h eingesetzt. Rutte sagte nun, das Tempolimit sei zur notwendigen Senkung der Stickoxidemissionen unumgänglich. Wörtlich: „Das ist eine Krise für unser Land und für die Regierung von bislang nicht gekanntem Ausmaß.“ Der „Stickoxidplan“ der Regierung sieht ein ganzes Bündel an Maßnahmen vor.

Hintergrund ist die enge Besiedelung der Niederlande, weshalb es wenige natürliche Ausgleichsflächen oder größere Naturschutzgebiete zum NOx-Abbau gibt. Als Hauptverursacher dieser Emissionen gelten in den Niederlanden die Viehzucht, der Straßenverkehr und die Bauwirtschaft.
Quellen
    • Foto: Archiv Unfallzeitung | Text: Kristian Glaser (kb)