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Neuer Haustarifvertrag trotz Krise
Neue VW-Strategie bis 2025 für Juni angekündigt

RobGal

Die gesamte Autobranche befindet sich in einer angespannten Lage. Bei Volkswagen führte speziell die Abgasmalaise in eine Krise. Für das letzte Jahr musste deshalb ein hoher Verlust verbucht werden, große Kosten in Milliardenhöhe kommen auf den Wolfsburger Autokonzern für die Bereinigung der Folgen zu.
Gleichzeitig steht die gesamte Autoindustrie unter dem Wettbewerbsdruck der internationalen IT- und Internetkonzerne wie Google und Apple bezüglich autonomes Fahren, Vernetzung und Digitalisierung sowie entsprechender – mal mehr, mal weniger sinnvoller – Dienstleistungen.
Dennoch haben sich Unternehmensleitung, Betriebsrat und Gewerkschaft nach schwierigen Verhandlungen relativ schnell auf einen neuen Haustarifvertrag geeinigt. Er orientiert sich eng an dem kürzlich abgeschlossenen Flächentarifvertrag der Metall- und Elektrobranche und sieht eine Lohnerhöhung für die 120.000 Beschäftigten der sechs westdeutschen Volkswagen-Werke von insgesamt 4,8 Prozent in zwei Schritten vor. Analog zur übrigen Branche sollen die Löhne und Gehälter bei Volkswagen ab dem 1. September 2016 zunächst um 2,8 Prozent angehoben werden. In einem zweiten Schritt erfolgt ab dem 1. August 2017 eine weitere Steigerung um zwei Prozent. Darüber hinaus beinhaltet der neue Haustarif einen sogenannten Rentenbaustein von 200 Euro, der in die betriebliche Altersvorsorge eingezahlt wird. Das gilt als Ersatz für eine Einmalzahlung von 150 Euro, die in der Elektro- und Metallbranche ausgehandelt wurde. Zudem wurde eine Verlängerung der Altersteilzeit bis 2022 vereinbart. Der Haustarifvertrag hat eine Laufzeit von zwanzig Monaten und endet am 31. Januar 2018.
Mit diesem Abkommen sollen qualifizierte Beschäftigte durch spezielle Angebote besser an den Betrieb gebunden werden. Andererseits will man die Altersteilzeit nutzen, um gegebenenfalls Personal abzubauen. Der Vertreter der Arbeitgeberseite sprach von einem insgesamt "akzeptablen Kompromiss". Die Arbeitnehmervertreter betonten, dass die Beschäftigten die Abgasmanipulationen bei Volkswagen nicht zu verantworten hätten und daher auch nicht dafür büßen sollten.
Parallel zu den Tarifvereinbarungen kündigte VW-Chef Matthias Müller an, Mitte Juni dieses Jahres eine neue Strategie für das Unternehmen bis 2025 vorzustellen. Der Konzern müsse schneller, agiler und unternehmerischer werden.
Die Aufgaben sind groß, die Konkurrenz ebenso.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Hersteller