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Scharfe Kritik übt der ACE an den Versicherern, die in der Kfz-Versicherung hohe Aufschläge von Senioren verlangen. Die Assekuranzen begründen diesen Zuschlag mit dem höheren Unfallrisiko der älteren Generation.
Über 75jährige Autofahrer, so der ACE, müssten zum Teil über 60 Prozent mehr für die Jahresprämie ausgeben.

Durch hohe Versicherungsprämien würden aber keine Verkehrsunfälle verhindert, wendet der Stuttgarter Automobilklub ein. Vielmehr seien Versicherungen und Politik gefragt, zusammen mit Verkehrspädagogen und -psychologen neue Modelle zu entwickeln, um älteren Menschen die Teilnahme am Verkehr zu erleichtern, fordert der ACE.

Das "begleitete Fahren ab 17" nennt er als ein erfolgreiches Beispiel für neue Wege der Unfallverhütung bei Hochrisikogruppen. Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) betonte auf Anfrage des Kraftfahrtberichters, dass ältere Fahrer im Schnitt mehr Schäden verursachten als Fahrer mittleren Alters. "Zuschläge auf den durchschnittlichen Versicherungsbeitrag ergeben sich aus der GDV-Statistik erst ab einem Alter von 68 Jahren", erklärte eine Sprecherin. Sie wies gleichzeitig darauf hin, dass die Versicherungszuschläge für das Alter durch einen hohen Schadenfreiheitsrabatt gedämpft werden könnten, also indem man lange Zeit unfallfrei fährt.
Der GDV teilt den Mitgliedsunternehmen nach eigenen Angaben mit, bei welcher Altersgruppe im statistischen Durchschnitt mit wie vielen Schäden zu rechnen ist. Die Festlegung der Prämie sei aber Sache der einzelnen Versicherungen, sagte die GDV-Sprecherin dem Kraftfahrtberichter.

Drei Möglichkeiten bieten sich für Senioren, die die Prämienaufschläge umgehen möchten: Entweder das Fahrzeug wird auf den jüngeren Partner versichert. Allerdings verlangen manche Versicherungen Aufschläge, wenn Halter und Versicherungsnehmer nicht identisch sind. Oder man schreibt den Vertrag auf seine Kinder um. Damit lassen sich bis zu 34 Prozent der Versicherungsprämie sparen, haben Recherchen der Mitgliederzeitschrift "ACE Lenkrad" ergeben. Die dritte Umgehungsvariante besteht im Verkauf an einen Bekannten, der das Auto als Zweitwagen versichert. Dabei muss beachtet werden, dass der Versicherung alle Nutzer mitgeteilt werden müssen, wodurch der Versicherungsbeitrag steigen kann.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: julien tromeur - Fotolia.com