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Beim Autoverkäufer ist es schlimmer als beim Zahnarzt!
Eine KÜS-Umfrage unter Autokäufern ergab viel Kritik / Dennoch wollen die meisten auf persönliche Beratung nicht verzichten

RobGal

Wie grausig müssen Gespräche mit Autoverkäufern ablaufen, wenn jeder fünfte Autofahrer lieber zum Zahnarzt geht? Dieses für den Autohandel bestürzende Ergebnis hat der aktuelle "Trend- Tacho", die monatlich durchgeführte repräsentative Umfrage der KÜS, ergeben.
Die Prüf- und Überwachungsorganisation wollte wissen, welche Anforderungen die Kunden an Automobilverkäufer heute stellen, angefangen vom direkten Kundenkontakt bis hin zu den zukünftigen Wegen des Autohandels.
Nur etwas mehr als jeder zweite Befragte (57 Prozent) bewertet die Beratung in den Autohäusern als "sehr gut bis gut" ein. Der Grund: Lediglich 39 Prozent der Neuwagenkunden schätzen Autoverkäufer als ehrlich und vertrauenswürdig ein. Mit 28 Prozent werden Gebrauchtwagenhändler noch schlechter beurteilt. Vor allem wird den Verkäufern verübelt, " dass es ihnen immer nur um den nächsten Vertragsabschluss geht", schreibt die KÜS im Trend-Tacho-Bericht. Rund 80 Prozent der Befragten teilen diese Auffassung. Als unfreundlich und arrogant erlebte fast jeder zweite Kunde die Verkäufer, jeder dritte hatte den Eindruck, ihm solle ein bestimmtes Fahrzeug aufgedrängt werden, ergab der Trend-Tacho.
Trotzdem waren beim letzten Neuwagenkauf fast alle Umfrageteilnehmer (98 Prozent) unter dem Strich zufrieden mit ihrem Verkäufer. Nur leicht schwächer fiel der positive Gesamteindruck bei den Gebrauchtwagenkunden aus. Und das, obwohl eine relevante Minderheit angab, dass Verkäufer Nachteile der angebotenen Karosse verschwiegen oder sogar Verkaufsdruck ausgeübt hätten (23 und 22 Prozent). Jeder sechste machte die Erfahrung, dass der Verkäufer nicht gut über das Auto informiert war.
Es gibt aber auch etwas Positives über den Autohandel zu verzeichnen: Eine deutliche Mehrheit der Befragten zeigte sich mit der Fahrzeugvorstellung insgesamt zufrieden und lobte die Kenntnisse in technischen Details (jeweils 65 Prozent bei den Neu- und 55 Prozent bei den Gebrauchtwagenkunden). Dennoch können sich zwei von drei Befragten eine Trennung von Beratung und Verkauf vorstellen. Auf die persönliche Informierung verzichten möchten aber die wenigsten (unter 40 Prozent).
Mit großer Distanz sehen die Verbraucher den Einsatz neuer Medien beim Autokauf. Jeweils weniger als 15 Prozent begrüßten Terminals zum Konfigurieren des Wunschfahrzeugs, per Internet zugeschickte Videos oder Erfahrungsberichte im Netz.
Resümierend stellt die KÜS fest: "Der Ruf des Automobilverkäufers ist laut Trend-Tacho nicht der allerbeste." Dennoch wollten die allermeisten Verbraucher nicht auf das Beratungsgespräch verzichten. Der Rat der KÜS an den Autohandel: Unfreundliches Verhalten und fehlende Kenntnisse sollten "der Vergangenheit angehören".
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: masterzphotofo - Fotolia.com