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Opel Zafira: Abschied vom futuristischen Design
Opels überarbeiteter Kompaktvan bietet Variabilität im Innenraum, ein sportliches Fahrwerk als Standard und Vielfalt in der Motorenpalette

RobGal

Den immer noch unbewiesenen Vorwürfen zum Trotz, die Abgasreinigung im Opel Zafira arbeite nur eingeschränkt, bereiten die Rüsselsheimer den Start der umfangreich aufgefrischten dritten Generation ihrer kompakten Großraumlimousine am 24. September vor.
Während das derzeit aktuelle Modell offiziell unter der Bezeichnung Zafira Tourer läuft, firmiert die Neuauflage künftig wieder ohne den Zusatz. Der war beim Modellwechsel Anfang 2012 vorgenommen geworden, weil der Vorgänger als Zafira Family noch bis Ende 2014 produziert wurde.

Auf das fast schon futuristisch anmutende Design des Vorgängers mit den riesigen Scheinwerfereinheiten in Bumerangform muss der neue Zafira verzichten. Die feine Chromspange im Kühlergrill verläuft vom Blitz-Logo bis zu den Scheinwerfern. Bewusst hat Chefdesigner Uwe Müller bei der Frontgestaltung den Bezug zu Opels Markengesicht hergestellt. Die horizontale Ausrichtung macht den in den Abmessungen praktisch unveränderten und im Rüsselsheimer Stammwerk gebauten Wagen optisch breiter, was ihn recht stämmig auf der Straße stehen lässt.

Die "damals bahngreifende Variabilität", die Marketingdirektor Jürgen Keller bei der Fahrvorstellung als "von Anfang an die große Stärke des Zafira" bezeichnete, ist dem neuen Kompaktvan erhalten geblieben. Dazu zählen unter anderem zahlreiche Ablagemöglichkeiten, zu denen in der Topausstattungslinie auch eine verschiebbare Konsole mit flexiblen Verstauboxen zwischen den Vordersitzen gehört, sowie eine Reihe meist kostenpflichtiger Extras. Beispielsweise eine aus zwei Einzelplätzen bestehende dritte Sitzreihe, die sich im Laderaumboden versenken lässt, ein im hinteren Stoßfänger integrierter Fahrradträger oder die von der "Aktion Gesunder Rücken" zertifizierten Ergonomiesitze.

Komplett neu ist die Instrumententafel im Zafira. Der Mittelbereich im Armaturenbrett wurde leicht abgesenkt, weniger Knöpfe erzeugen einen aufgeräumten Eindruck. Zum Glück lassen sich die wichtigsten Bedienvorgänge auf herkömmlich Weise ausführen, ohne dass ein vom Verkehrsgeschehen ablenkendes Herumtapsen auf dem Berührungsbildschirm erforderlich ist. Die Instrumentenbeleuchtung wurde auf weiße LEDs umgestellt, das neue Lenkrad stammt aus dem Opel Astra.

Erhalten geblieben ist die Antriebsvielfalt im Motorenprogramm mit Benzin, Diesel, Autogas und Erdgas. Bei den Benzinern besteht die Palette aus zwei 1,4-Liter-Turbos mit 120 und 140 PS sowie zwei 1,6 Liter großen Turbo-Direkteinspritzern, die 170 PS und 200 PS leisten. Der Normverbrauch reicht von 6,7 Liter bis 7,9 Liter Super pro 100 Kilometer, dabei werden 158 bis 182 g/km Kohlendioxid ausgestoßen.

Eine Besonderheit stellen die Gasvarianten dar: der 140 PS starke 1,4 LPG mit Benzin- und Autogasbetrieb, der 6,9 Liter Super (159 g/km CO2) beziehungsweise 9,2 Liter Flüssiggas (149 g/km CO2) verbraucht, sowie die Erdgasvariante 1,6 CNG mit 150 PS, für die 7,6 Kubikmeter oder 5,0 Kilogramm H-Gas für 100 Kilometer benötigt werden (136 g/km CO2). Das Dieselangebot umfasst zunächst zwei 2,0 CDTI, die es auf 130 PS (6,1 Liter Diesel; 161 g/km CO2) und 170 PS bringen und zur Einhaltung der Abgasnormen den Harnzusatzstoff AdBlue benötigen.

Der Topdiesel (siehe "Im Detail") zeigte sich auf ersten Testfahrten agil und temperamentvoll. Mit einem Normverbrauch von 5,2 Liter Diesel auf 100 Kilometer (137 g/km CO2) ist er angesichts der gebotenen Leistung recht genügsam. Der Bordcomputer wies nach unserer zügigen Kb-Testfahrt einen Konsum von 6,7 Litern aus. Im vierten Quartal dieses Jahres werden zwei 1,6 CDTI mit 120 und 134 PS nachgeschoben. Das Fahrwerk des Zafira wurde um etwa einen Zentimeter tiefergelegt und entspricht nach Auskunft von Produktmanager Michael Walter dem ehemaligen Sportfahrwerk des Vorgängers.

Bei 21.990 Euro für den 120 PS starken 1,4-Liter-Turbobenziner beginnt der Einstieg in die Welt des neuen Opel Zafira. Der von uns getestete 2,0-CDTI-Diesel mit 170 PS und Sechsgangschaltgetriebe in der Ausstattungslinie Innovation schlägt mit 34.405 Euro zu Buche. Hier ist ein Scheinwerfersystem enthalten, das unter anderem ein automatisches Fernlicht mit LED-Technologie bietet sowie neun Scheinwerferfunktionen mit automatisch sich an die Fahrsituation anpassenden Lichtmustern samt Energiesparmodus. Gegen Aufpreis gibt es eine Reihe elektronischer Heinzelmännchen wie die jüngste Generation der Frontkamera mit Verkehrszeichenerkennung, Spurassistent und Abstandsanzeige.

Im Detail: Opel Zafira 2,0 CDTI Innovation

Fahrzeugsegment: Kompaktvan;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung;
Hubraum: 1.956 ccm;
Leistung: 170 PS/125 kW bei 3.750 U/min.;
Maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,8 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 208 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 6,4 Liter/100 km, außerorts: 4,5 Liter/100 km, insgesamt: 5,2 Liter/100 km;
CO2-Emission: 137 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: A;
Tankinhalt: 58 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.115 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.666 mm/1.884 mm/1.660 mm;
Radstand: 2.760 mm;
Kofferraumvolumen: 710 bis 1.860 Liter;
Leergewicht: 1.748 kg;
Nutzlast: 707 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.455 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.650 kg/750 kg;
Wendekreis: 11,9 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben/Scheiben;
Räder: 7 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/50 R 17;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 19/Teilkasko: 21/Vollkasko: 22;
Preis: 34.405 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hersteller