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Ein Wasserstoff-Transporter!
Hyundai baut erst seit Mitte letzten Jahres sein erstes Nutzfahrzeug, den Transporter H350, nun präsentieren die Südkoreaner ihn in einer Kleinbusstudie mit Brennstoffzelle

RobGal

Die Wünsche der Stadtbevölkerung nach leisen und sauberen Autos hat Hyundai gehört: Zuerst stellte der südkoreanische Autohersteller die Kompaktlimousine Ioniq vor, bei der der Kunde zwischen drei alternativen Antrieben wählen kann (Hybrid-, Plug-in-Hybrid- oder Elektroantrieb), nun folgt die Kleinbusstudie H350 Fuel Cell Concept mit Brennstoffzellenantrieb.
Damit liegt Hyundai gänzlich im Trend: Aufgeschreckt durch die zu hohen Emissionswerte in den Innenstädten und durch die Forderungen von Umweltschützern, Dieselautos aus den Citys zu verbannen, gehört den leisen und emissionsfreien Elektroautos die Zukunft. "Je größer die Fahrzeuge sind, desto größer der umweltschonende Effekt", betont Hyundai. Die Marke brachte bereits 2013 den weltweit ersten Serien-Pkw mit Brennstoffzellenantrieb auf den Markt, das Kompakt-SUV ix35 Fuel Cell, und profitiert nun beim H350 Fuel Cell von den gesammelten Erfahrungen.
Bei der Brennstoffzellentechnologie wird der Strom direkt an Bord erzeugt: In der Brennstoffzelle gibt der Wasserstoff durch Reaktion mit Sauerstoff die in ihm gebundene Energie frei, zurück bleibt als Emission nur harmloser Wasserdampf. Brennstoffzelle, Wasserstofftank, Elektromotor und Lithium-Polymer-Batterie sind im Motorraum des H350 Fuel Cell Concept und unter dem Wagenboden angeordnet. Das spart Platz, und der Passagier- und Laderaum wird durch die Batteriepakete, die größer und schwerer als in einem Pkw sind, nicht eingeschränkt.
7,05 Kilogramm Wasserstoff fasst der 700-bar-Drucktank, der Hyundai zufolge absolut dicht und praktisch unzerstörbar ist – Wasserstoff diffundiert nämlich leicht und ist hochentzündlich, zudem muss er unter Druck gesetzt werden, um seine Speicherdichte zu erhöhen. Die Reichweite des Konzeptbusses gibt Hyundai mit 422 Kilometern an, ein Tankvorgang soll weniger als vier Minuten dauern – also auch nicht länger als bei einem Benziner oder Diesel.
Der Elektromotor leistet 136 PS, das maximale Drehmoment von 300 Newtonmetern liegt wie bei Elektrofahrzeugen üblich bereits vom Stand weg an. Das einstufige Getriebe sorgt für ein "eindrucksvolles und vor allem absolut ruckfreies Fahrvergnügen", schwärmt Hyundai, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 150 km/h. Aber oft wird man dieses Tempo wohl nicht erreichen, denn Hyundai empfiehlt den H350 Fuel Cell Concept "besonders für innerstädtische Anwendungen".
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: Hersteller