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Ermittlungen gegen Tesla!
Sicherheitslücke: Hacker betätigten Scheibenwischer

RobGal

Nach dem ersten tödlichen Unfall mit einem selbstfahrenden Auto leitete die US-Verkehrsbehörde NHTSA Ermittlungen gegen den jungen Autohersteller Tesla ein. Der hat an dem System nun Nachbesserungen vorgenommen.
Bei dem Unfall im Mai war ein Tesla Model S unter einen abbiegenden Lastwagen geraten, während der Autopilot aktiviert war. Der Lastwagen war vom Assistenzsystem nicht registriert und auch vom Fahrer nicht bemerkt worden. In Folge des tödlichen Unfalls wurden in der öffentlichen Diskussion fundamentale Zweifel an dem Tesla-System geäußert und die allgemeine Diskussion über Sinn und Zweck des autonomen Fahrens erneut in Gang gebracht.

Nun hat Tesla seinen Autopiloten überarbeitet. Ab sofort stützt sich das System weniger auf Kameras und mehr auf Radarsensoren. Überdies wird der Fahrer bei mittleren und höheren Geschwindigkeiten häufiger darauf hingewiesen, die Hände am Steuer zu belassen. Würden drei solcher Warnungen im Laufe einer Stunde ignoriert, schalte sich der Autopilot ab, teilte Tesla mit, und könne erst dann wieder eingeschaltet werden, wenn das Fahrzeug angehalten und neu gestartet wurde. Systembedingte Nachteile des Radars, der bei Hindernissen aus Metall schon mal einen Fehlalarm auslösen kann, sollen durch die stärkere Vernetzung des Autos mit anderen Fahrzeugen und mit dem Abgleich einer Geodatenbank kompensiert werden, teilte Tesla-Chef Elon Musk mit. Er ist der Auffassung, dass mit diesem neuen System der tödliche Unfall womöglich nicht passiert wäre. Der nachgebesserte Autopilot wird als Softwareaktualisierung über Funk aufgespielt, so dass die Fahrzeuge nicht in die Werkstatt müssen.

Ebenfalls per Programmupdate hat Tesla eine Sicherheitslücke geschlossen. IT-Experten eines chinesischen Unternehmens war es gelungen, einige Funktionen wie den Scheibenwischer, das Schiebedach und das Licht während der Fahrt von außen zu bedienen. Tesla hält das Risiko zwar für gering, weil für den erfolgreichen Hackerangriff bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssten, zum Beispiel die Verbindung des Autos mit einem präparierten WLAN-Hotspot. Dennoch wurde die Sicherheitslücke nach Firmenangaben zehn Tage nach Bekanntwerden über ein Funk-Update geschlossen.
Quellen
    • Text: Olaf Walther/Kristian Glaser (Kb)
    • Foto: Tesla Motors