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Sind es nur einfache Umrüstungen?
Müller: Bis Ende 2016 ist VW damit durch

RobGal

In der Bundesrepublik müssen im Zusammenhang mit dem Abgasskandal bei VW rund 2,4 Millionen Dieselfahrzeuge umgerüstet werden. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge betroffen.
In die Autos von verschiedenen Marken des VW-Konzerns war eine Software eingebaut worden, welche dafür sorgt, dass bei Tests die Emissionswerte von Stickoxiden (NOx) zu niedrig angegeben werden. Diese Manipulation hat dem Wolfsburger Autohersteller im dritten Quartal 2015 einen schweren Betriebsverlust beschert.

Das Minus beträgt vor Zinsen und Steuern 3,5 Milliarden Euro, darin sind Rückstellungen in Höhe von 6,7 Milliarden Euro für Rückrufe, Umrüstungen, Schadenersatzforderungen und Strafen bereits enthalten. Aus den USA wird nun gemeldet, dass der Verkauf der Marke Volkswagen im November um 24,7 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat eingebrochen ist. Besonders die Modelle Jetta und Passat liefen schlecht. In den Vormonaten hatte sich VW noch über steigende Absatzzahlen in den USA freuen können.

Bei der technischen Lösung des Abgasproblems hat sich nun herausgestellt, dass ein relativ einfaches und kostengünstiges Verfahren anwendbar ist, das vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) "positiv bewertet" und von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) als akzeptabel eingeschätzt wird. Für die Zwei-Liter-Dieselmotoren des Typs EA 189 reicht die Aktualisierung der entsprechenden Software. Gleiches gilt für den kleinsten der manipulierten Dieselmotoren, der über einen 1,2 Liter großen Hubraum verfügt.

Etwas komplexer gestaltet sich laut VW die Umrüstung der 1,6-Liter-Selbstzünder. Hier muss zusätzlich zur Software-Modifizierung ein sogenannter Strömungstransformator in Form eines Gitternetzes angebracht werden. Das soll dafür sorgen, dass die Luft besser angesaugt und der Kraftstoff besser verbrannt wird, was weniger Emissionen bedeutet.

VW-Chef Matthias Müller geht davon aus, mit dem Skandal um manipulierte Verbrauchs- und Emissionsangaben "Ende nächsten Jahres weitgehend durch" zu sein. Zumindest was die technische Seite angeht. Die Klagen und Kundenansprüche werden sich aber "vermutlich über Jahre" hinziehen, sagte Müller dem "Stern".

Jedenfalls scheinen die notwendigen technischen Korrekturen an den betroffenen Fahrzeugen mit einem verhältnismäßig geringen technischen und finanziellen Aufwand zu schaffen sein.
Quellen
    • Text: Olaf Walther/Kristian Glaser (Kb)
    • Foto: fotomek - Fotolia.com