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Tödliche Ablenkung: Mit dem Smartphone auf der Straße
Eine europaweite Umfrage von Ford ergab, dass mehr als jeder zweite beim Überqueren einer Straße schon mal sein Handy nutzt

RobGal

Alltag im stressigen Großstadtverkehr: Für viele ist es selbstverständlich, immer und überall erreichbar zu sein und nichts zu verpassen, was in ihrer Umgebung geschieht. Man scheut auch nicht davor zurück, sich ein Video "reinzuziehen", wenn man als Fußgänger gerade eine Straße überquert. Den Kopf gesenkt und den Blick wie gebannt auf das mobile Gerät gerichtet, so geht es heute für viele durch den dichten Verkehr.
Ford wollte es genauer wissen und ließ 10.000 Smartphone Besitzer in zehn europäischen Ländern, von Dänemark bis zur Türkei, befragen. Das Ergebnis auf den Punkt gebracht: 57 Prozent beschäftigen sich an Ampeln, Zebrastreifen oder bei sonstigen Überquerungen "gelegentlich" mit ihrem Gerät. Es sind vor allem junge Fußgänger zwischen 18 und 24 Jahren, die ihr Smartphone dabei nutzen.

Verkehrsunfälle sind in dieser Altersgruppe die häufigste Todesursache. Insgesamt kamen in den zehn Jahren zwischen 2003 und 2013 offiziell rund 85.500 Passanten auf Europas Straßen ums Leben. Allein in Deutschland starben im Jahr 2014 fast 530 Fußgänger – das entspricht einem Anteil von 15,5 Prozent aller Verkehrstoten hierzulande.
Besonders die Gruppe der 18- bis 24jährigen ist anfällig für das Herumfummeln am Smartphone. Von ihnen nutzen 86 Prozent das Handy beim Gang über die Straße. Dabei wird das Gerät am meisten zum Telefonieren gebraucht (67 Prozent). Musik hören 62 Prozent, Textnachrichten lesen oder schreiben 34 Prozent. Mehr als jeder fünfte der jungen Leute gab an, in einen Unfall geraten zu sein oder zumindest fast.

Insgesamt steigt die Zahl der verunglückten Fußgänger nach Angaben des britischen Institute of Advanced Motorists (IAM, etwa: Institut für fortgeschrittene Autofahrer) überproportional. Deshalb warnt Ford: "Beim ersten Schritt auf die Straße werden Textnachrichten oder Internetsurfen zu einer realen Gefahr." Übrigens: Über die Hälfte der Befragten weiß, dass dieses Verhalten gefährlich ist.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: © cunaplus - Fotolia.com