Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Informieren im Netz – Kaufen beim Händler
Die meisten Verbraucher vereinbaren vor dem Kauf eine Probefahrt beim Handel / Wenig Vertrauen in Blogs und soziale Netzwerke

RobGal

Wo kaufen Sie ihr Auto?
Wer ein neues Auto kauft, möchte sich vorher gut informieren. Anschaffungspreis, Qualität und Ausstattung sowie das Preis-Leistungs-Verhältnis stehen für sehr viele Käufer im Vordergrund. Doch wo oder bei wem kann man sich vertrauenswürdig erkundigen, wer beantwortet die Fragen wahrheitsgemäß und ohne Tendenz?

In ihrem aktuellen "Trend-Tacho" stellt die KÜS, die Kraftfahrzeug-Überwachungsorganisation freiberuflicher Sachverständiger, auf Grundlage einer repräsentativen Umfrage unter Autofahrern fest: "Das Internet hat hier als Informationsquelle in den letzten Jahren kräftig zugelegt." Trotzdem ist der klassische Autohandel immer noch die erste Adresse. 58 Prozent aller Neuwagenkäufer informieren sich zwar im Internet, aber stattliche 84 Prozent gehen dazu in ein Autohaus. Dort wird meist auch der Kaufvertrag unterschrieben.

Über die Hälfte derjenigen, die sich konkret für einen Neuwagen interessieren, wissen vor der Recherche, von welcher Marke der Neue sein soll, jeder zweite hat die Entscheidung für ein bestimmtes Modell sogar schon getroffen, stellt die KÜS fest. Sollen dann die Angebote, Fahrzeuge und Preise verglichen werden, wenden sich 57 der Interessenten an den Handel, 33 Prozent nutzen das Internet. Und wenn es dann zur Kaufentscheidung geht, haben die Autohäuser noch eindeutiger die Nase vorn: Dort tätigen 73 Prozent den Kauf, nur 18 Prozent erwerben das gewünschte Auto online. Vorher allerdings hat der durchschnittliche Kaufinteressant drei Autohäuser aufgesucht, um das Auto, für das er eine Menge Geld ausgibt, zu sehen und zu fühlen.

Was ist interessant im Internet?

Die KÜS wollte auch wissen, welche Quellen die Neuwagenkäufe im Internet am meisten nutzen. Über die Hälfte (56 Prozent) schaut sich auf den Seiten der Hersteller um, 43 Prozent klicken Onlinebörsen an, bei Google und Co. informieren sich 41 Prozent, und die Internetauftritte der Vertragshändler besuchen 40 Prozent. Offenbar nicht sehr vertrauenswürdig sind die Seiten der freien Händler, Online-Inserate und Blogs (jeweils um 15 Prozent), noch weniger setzen die künftigen Käufer auf Videoportale und die sozialen Netzwerken (acht und fünf Prozent).

Nur ein Drittel der Neuwagenkunden vertraut dem Internet insgesamt als Informationsquelle. Da steht der Handel mit 45 Prozent immer noch deutlich besser da. Allerdings hat die KÜS nicht aufgeschlüsselt, welche Rolle die Internetauftritte der klassischen Medien wie Zeitungen und Fachzeitschriften spielen.

Wer eine Probefahrt vereinbaren möchte (immerhin 69 Prozent aller Neuwageninteressenten), geht in der Regel persönlich zum Händler (88 Prozent), nur acht Prozent greifen zum Telefon, und fünf Prozent machen einen Termin über das Internet aus. Nach einer Probefahrt beim Vertragshändler wird dort meist auch das Auto gekauft (85 Prozent), neun Prozent gehen lieber zu einem freien Händler, und vier Prozent ziehen den Erwerb über das Internet vor. Wenn auch der Trend in Richtung Internet weist, so doch hauptsächlich bei der Informationsbeschaffung: 40 Prozent der Befragten können sich für ihr nächstes Auto einen Kauf im Internet vorstellen, 60 Prozent bevorzugen weiterhin den Handel.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: Gina Sanders - Fotolia.com