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Skoda Fabia Combi 1,2 TSI Style: Kleiner Wagen mit großem Rucksack
Außen schick, innen praktisch / Mit einem riesigen Kofferraum und einem straffen Fahrwerk

RobGal

Das Angebot an Kombis im Kleinwagensegment ist sehr überschaubar. Schön, dass Škoda die Huckepack-Version des Fabias nach wie vor und in der inzwischen dritten Generation im Programm hat.
Dabei ist der neue (traditionell mit C geschriebenen) Škoda Fabia Combi 1,2 TSI Style an der Spitze der Baureihe angesiedelt. Wir haben ihn getestet.

Wohltuend und sogar mit einem kleinen Schuss Emotionalität fällt der Auftritt des im tschechischen Mladá Boleslav gebauten Kleinladers aus. Er hat das pummelige Design des Vorgängers abgelegt und wirkt nun schmucker und gefälliger. Erreicht wurde das durch leicht veränderte Proportionen mit neun Zentimetern mehr Breite und 3,1 Zentimetern geringere Höhe. Zudem hat Chefdesigner Jozef Kabaň den kleinen Tschechen mit scharfen Kanten und Linien gezeichnet, die einen fast schon sportlichen Eindruck machen.

Bei der Gestaltung des Innenraums stand die Limousine Pate. Mit dezenten Chromelementen, ein wenig Klavierlack und genarbten Kunststoffen entstand ein Ambiente, das sich angenehm vom herkömmlichen Kleinwagen-Klischee abhebt. In der Ausstattungslinie Style lassen sich die Vordersitze in der Höhe verstellen und sogar beheizen. Das schmucke Drei-Speichen-Lenkrad ist mit griffiger Tierhaut bezogen. Die Instrumente kann man gut ablesen, den Bordcomputer einfach bedienen.



Kleinwagenmäßig knapp geht es hinten in Sachen Kniefreiheit zu. Die Rücksitzbank ist eher für zwei als für drei Personen zu empfehlen, weil der Mittelplatz recht schmal und unbequem ausgefallen ist. Dafür punktet der Fabia Combi beim Laderaum wie ein Großer. Mit einem Fassungsvermögen von 530 Litern ist er nicht nur der geräumigste Lademeister in seinem Segment, er stellt damit sogar gestandene Premiumkombi der Mittelklasse aus Ingolstadt, Stuttgart oder München in den Schatten.

Umklappbar ist die asymmetrisch geteilte Rücksitzbank. Dann liegt die Lehne zwar schön eben, aber es entsteht eine Stufe zum Kofferraum. Immerhin erweitert sich der Stauraum auf ordentliche 1.395 Liter, was allerdings etwas weniger ist als beim Vorgänger. Beim Maximalwert musste der neue Fabia Combi nämlich dem etwas niedrigeren Aufbau und der schrägeren Heckscheibe Tribut zollen.

Neu ist der 1,2 Liter große Turbobenzinmotor. Er leistet 110 PS und ersetzt das gleich große Aggregat, das es auf 105 PS brachte. Der Direkteinspritzer zieht schon aus relativ niedrigen Drehzahlen ordentlich an, auch wenn die im Datenblatt aufgeführten 1.400 Touren für die maximale Zugkraft nach unseren Testeindrücken unrealistisch erscheinen. Aber auch rund 2.000 Umdrehungen sind für einen kleinen Turbobenziner aller Ehren wert. Nicht übermäßig viel Sprit benötigt der Vierzylinder im Alltag. 6,4 Liter Super für 100 Kilometer zeigen den Motor keineswegs als durstige Seele.

Straff, aber nicht buckelhart ist das Fahrwerk des Kombis aus Böhmen ausgelegt, bei dem die Spur gegenüber dem Vorgänger um drei Zentimeter verbreitert wurde. Kurven umrundet er weitgehend neutral, die Lenkung arbeitet leichtgängig und präzise. Die zierlichen Dachsäulen gestatten einen guten Rundumblick. Serienmäßig wird der Fahrer durch einen Frontradarassistenten unterstützt. Der meldet sich zunächst optisch und dann auch akustisch, sollte ein Auffahrunfall drohen. Bleibt eine Reaktion des Piloten immer noch aus, wird in einem Geschwindigkeitsbereich zwischen 5 und 30 km/h ein Bremsvorgang bis zum Stillstand eingeleitet, um Unfallfolgen zu minimieren oder ganz zu verhindern.



Bekannt sind die nützlichen Kleinigkeiten, mit denen die Škoda-Ingenieure den automobilen Alltag erleichtern. Da macht auch der Škoda Fabia Combi keine Ausnahme. Das reicht vom nützlichen Eiskratzer mit integrierter Lupe, der in der Tankklappe integriert ist, bis zu den geräumigen Türfächern, in die vorn Flaschen mit bis zu 1,5 Liter Inhalt passen und hinten immerhin bis zu einem halben Liter. Pfiffig fanden wir auch die Halterungen für die Zungen der äußeren Sicherheitsgurte auf der Rücksitzbank. Da klappert während der Fahrt nichts. Und weshalb nicht schon längst andere Hersteller den genialen Parkscheinhalter an der Windschutzscheibe oder die kleinen Netze an den Innenseiten der Vordersitzlehnen kopiert haben, bleibt uns schleierhaft.

Im Detail: Škoda Fabia Combi 1,2 TSI Style

Fahrzeugsegment: Kombi der Kleinwagenklasse;
Motor: Vierzylinder-Turbo mit Benzindirekteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.197 ccm;
Leistung: 110 PS/81 kW bei 4.600 bis 5.600 U/min.;
Maximales Drehmoment: 175 Nm bei 1.400 bis 4.000 U/min.;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,6 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 199 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Verbrauch (Norm): innerorts: 6,1 Liter/100 km, außerorts: 4,1 Liter/100 km, insgesamt: 4,8 Liter/100 km;
CO²-Emission: 110 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Im Test: 6,4 Liter/100 km, 152 g/km CO²;
Tankinhalt: 45 Liter;
Theoretische Reichweite: 703 km;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.257 mm / 1.732 mm / 1.467 mm;
Radstand: 2.470 mm;
Kofferraumvolumen: 530 bis 1.395 Liter;
Leergewicht: 1.153 kg;
Nutzlast: 455 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.608 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.100 kg / 570 kg;
Wendekreis: 10,4 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 6 J x 15, Leichtmetall;
Bereifung: 185/60 R 15 84 T;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 15 / Teilkasko: 16 / Vollkasko: 19;
Preis: 18.470 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller