Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Sie ist unbeliebt, denn sie kostet Zeit, Geld und macht oft Ärger: die periodische Hauptuntersuchung (HU) zur Prüfung des technischen Zustands eines Fahrzeugs. Anfang Dezember feiert sie 65jähriges Jubiläum.
Sie wurde am 1. Dezember 1951 eingeführt, nachdem der Fahrzeugverkehr drastisch zugenommen hatte und gravierende technische Mängel immer öfter zu Unfällen geführt hatten. Heute spielen die Defekte als Unfallursache "kaum noch eine Rolle", erklärt der TÜV Rheinland, obwohl heute erheblich mehr Fahrzeuge auf den Straßen unterwegs sind. Das führt der in Köln angesiedelte Technische Überwachungsverein auch darauf zurück, dass die Hauptuntersuchungen die technische Sicherheit verbessert haben. Zum Beleg weist der TÜV Rheinland auf seine HU-Statistik des letzten Jahres hin: Von insgesamt neun Millionen HUs fielen 20 Prozent aller Fahrzeuge wegen erheblicher Mängel durch. Dabei stellt der TÜV Rheinland fest, dass die Mängelhäufigkeit steigt, je älter die Fahrzeuge sind.

Schon in den Anfangsjahren der HU war sie bei den Autofahrern unbeliebt. Damals wurden noch "Einladungen" an die Autofahrer verschickt, viele ignorierten die Termine. Erst mit der Einführung der Plakette, die Monat und Jahr der nächsten HU anzeigt und gut sichtbar am Kfz-Kennzeichen befestigt wird, änderte sich das. Die Polizei konnte nun erkennen, ob die fällige Hauptuntersuchung wahrgenommen wurde oder nicht.

Große Veränderungen kamen Ende der 80er Jahre. Das bis 1989 bestehende Monopol der TÜV- Organisationen wurde aufgehoben, seitdem können auch anerkannte Prüforganisationen wie Dekra, KÜS und GTÜ Hauptuntersuchungen durchführen. 2010 wurde die Abgasuntersuchung (AU), eine bis dahin eigenständige Prüfung, in die Hauptuntersuchung integriert. 2015 wurde der HU-Check auf Elektroniksysteme ausgedehnt.

Alle zwei Jahre müssen Pkw, Motorräder und Transporter zur HU, Omnibusse und Lkw werden jährlich vorgestellt. Eine HU umfasst Sicht-, Funktions- und Wirkungsprüfung. Waren es vor 65 Jahren noch rein mechanische Kontrollen, so prüfen die heutigen Sachverständigen der Überwachungsvereine "sehr viel mehr als Bremsen, Stoßdämpfer und Beleuchtung", so der TÜV Rheinland. Eine Probefahrt gehört nun auch zur HU. Insgesamt nehmen die Prüfingenieure 160 Punkte an einem Fahrzeug unter die Lupe, darunter auch die Assistenzsysteme, die mit Hilfe eines elektronischen Diagnosegeräts überprüft werden.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: © JiSIGN - Fotolia.com