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Vorwurf: Geheimniskrämerei
Verbraucher- und Umweltschützer kritisieren, dass das Bundesverkehrsministerium die abschließende BASt-Studie zum Feldversuch zurückhält

RobGal

Vor fünf Jahren ging der Feldversuch mit Lang-Lkw an den Start, von der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wissenschaftlich begleitet. Geht es nun nach Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), sollen die bis zu 25,25 Meter langen und bis zu 40 Tonnen schweren Großlaster ab 2017 mit geringen Beschränkungen unbefristet zugelassen werden.
Die "Allianz pro Schiene", ein gemeinnütziges Verkehrsbündnis, reagierte auf den Verordnungsentwurf "mit Unverständnis". Der Text sei den Verbänden zur Stellungnahme zugeleitet worden, während der Abschlussbericht der Bundesanstalt für Straßenwesen nur dem Ministerium bekannt sei. Offenbar soll die BASt-Expertise geheim gehalten werden, kritisiert die Allianz pro Schiene. "Für eine angemessene Bewertung" hält das Bündnis dieses ministerielle Vorgehen "nicht für sachgerecht". Der Allianz pro Schiene gehören unter anderem der ACE, der BUND, die Eisenbahnergewerkschaften, die TU Berlin und die Kirchliche Bahnhofsmission an, insgesamt 23 Verbände und über 140 Unternehmen.

Die bezweifeln die "Sinnhaftigkeit" des Lang-Lkw-Dauerbetriebs. Es seien wichtige Sicherheitsfragen, die im Verordnungsentwurf aufgeführt sind, nicht geklärt. Etwa die Probleme durch zu kurze Nothaltebuchen in Tunneln, eine erhöhte Brandlast und die Mitbenutzung benachbarter Fahrstreifen. Die Allianz ist der Auffassung, dass der mehrjährige Feldversuch, auf dem die Zulassung beruht, keines der fundamentalen Bedenken gegen die Lang-Lkw widerlegt habe: "Da nur wenige Fahrzeuge beteiligt waren, kann der Testbericht keine seriöse Aussage zu Verlagerungsrisiken von der Schiene auf die Straße oder Gefahren für Autofahrer machen", heißt es in der schriftlichen Erklärung der Allianz pro Schiene.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: kalafoto - Fotolia.com