Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Suzuki Ignis: SUV im Kleinstformat
Wird aus dem einst biederen Ignis ein Trendsetter?

RobGal

"Ein neues Segment", so Suzuki-Sprecher Jörg Machalitzky, begründet der neue Ignis. Mit einer Länge von gerade einmal 3,70 Metern spielt der Japaner als "weltweit erstes Auto" in der Liga der Mikro-Mehrzweckfahrzeuge.
Sein SUV-typisches Design und die Bodenfreiheit von 18 Zentimetern lassen den Ignis, unter dessen Namen Suzuki bereits zwischen 1999 und 2007 ein etwas altbacken wirkendes Steilheckfahrzeug führte, gänzlich auf der momentan so erfolgreichen Welle schwimmen.

Seinen Auftritt kennzeichnen einfache, aber ausdrucksstarke Linien, kraftvoll ausgestellte Radhäuser und ein markanter Kühlergrill. Gewürzt wird die Optik mit Lifestyle-Elementen. So zieren den breiten hinteren Dachpfosten drei ins Blech gestanzte Streifen, die sich auch an den Seiten der Mittelkonsole wiederfinden.



Der relativ lange Radstand des Kleinst-SUV und die extrem kurzen Überhänge der Karosserie sorgen für ein erstaunlich luftiges Platzangebot im Innenraum. Das gilt sogar für den Fond, wo das Gefühl wie in einer Sardinenbüchse absolut nicht aufkommt. Der Kofferraum fasst 267 Liter und lässt sich durch Umklappen der geteilten Rücksitzlehne erweitern. Dann allerdings muss eine stattliche Stufe im Laderaum akzeptiert werden. Hat man die um bis zu 16 Zentimeter verschiebbare Fondsitzbank an Bord, wird der Bonsai-Japaner vom Fünf- zum Viersitzer.

Als Antrieb für den Ignis steht ausschließlich ein 90 PS starker 1,2-Liter-Vierzylindermotor zur Verfügung. Bei dem Benziner, der auch im Kleinwagen Swift eingesetzt wird, handelt es sich um ein Dual-Jet-Aggregat mit zwei Einspritzdüsen pro Zylinder. Der angenehm laufruhige Motor will zwar bei Drehzahllaune gehalten werden, hat dann aber mit dem leer nur knapp 900 Kilogramm wiegenden Fahrzeug wenig Mühe. Laut Norm konsumiert der Fronttriebler 4,6 Liter Super auf 100 Kilometer (104 g/km CO2). Bei unseren Testfahrten auf tempolimitierten Straßen entsprach der Verbrauch laut Bordcomputer mit 4,7 Litern fast exakt den angegebenen Normwerten. Etwas unangenehm fiel auf teilweise sehr holprigen Straßen das recht harte Fahrwerk auf.

Wer sehr viel in der Stadt unterwegs ist, für den könnte sich unter Umständen die Version mit dem Mildhybridsystem aus dem kleinen Baleno rechnen. Es besteht aus einer Lithium-Ionen-Batterie und einem integrierten Startergenerator. Dieser dient auch als eine Art Lichtmaschine und kann nicht nur Energie laden, sondern zudem als Motor laufen, um den Verbrenner verbrauchsminimierend zu unterstützen. Die Einsparung liegt laut Norm innerstädtisch bei 0,6 Litern, im kombinierten Zyklus bei 0,3 Litern pro 100 Kilometer (14 und 7 g/km CO2). Allerdings schlägt diese Hybridtechnik mit einem Mehrpreis von 800 Euro zu Buche, die sich erst einmal amortisieren müssen.

Auf jeden Fall gut angelegt sind die 500 Euro für den Allradantrieb des ultrakompakten Fünftürers. Die Technik stammt aus dem Swift 4x4 und sorgt mittels Viskokupplung für die Kraftverteilung zwischen den Achsen. Zusätzlich kann bis Tempo 30 eine Gripkontrolle aktiviert werden, die ähnlich wie ein Sperrdifferential wirkt. Sie verteilt das maximale Drehmoment auf alle vier Räder, die laut japanischem Hersteller einzeln angesteuert werden.



Für einen automobilen Mini nicht alltäglich sind einige aus höheren Fahrzeugsegmenten entlehnte Sicherheitseinrichtungen. So bietet der Ignis je nach Ausstattungslinie einen per Dualkamera gestützten Notbremsassistenten samt Fußgängererkennung sowie Müdigkeitswarner und Spurhalter. Als Mindestpreis ruft Suzuki zur Markteinführung am 14. Januar für den Fronttriebler 11.900 Euro auf. Der Ignis Allgrip mit permanentem Allradantrieb kostet ab 15.990 Euro, für die Hybridversion werden mindestens 17.040 Euro verlangt. Etwa ein halbes Jahr lang schnüren die Japaner spezielle Pakete für zwei Einführungsversionen mit Preisen zwischen 14.210 und 17.350 Euro.

Im Detail: Suzuki Ignis 1,2

Fahrzeugsegment: Kleinst-SUV;
Motor: Vierzylinder-Benziner mit 16 Ventilen;
Hubraum: 1.242 ccm;
Leistung: 90 PS/66 kW bei 6.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 120 Nm bei 4.400 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 12,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 170 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 5,5 Liter/100 km, außerorts: 4,1 Liter/100 km, insgesamt: 4,6 Liter/100 km;
CO2-Emission: 104 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: C;
Tankinhalt: 32 Liter;
Theoretische Reichweite: 696 km;
Übersetzung: Fünfgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 3.700 mm/1.660 mm/1.595 mm;
Radstand: 2.435 mm;
Kofferraumvolumen: 267 bis 501 Liter;
Leergewicht: 885 kg;
Nutzlast: 445 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.330 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.000 kg/400 kg;
Wendekreis: 9,4 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Trommel;
Räder: 5 J x 15, Stahl;
Bereifung: 175/65 R 15 84 H;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 15/Teilkasko: 16/Vollkasko: 24;
Preis: 11.900 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hersteller