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Kindersicherheit: Mit Tabaluga sicher auf dem Weg zur Schule
Mit dem kleinen grünen Drachen wollen die Peter-Maffay-Stiftung und Volkswagen die Aufklärung von Kindern im Straßenverkehr unterstützen und die Erwachsenen sensibilisieren

RobGal

Anfang September startete die Aktion "Tabaluga und Volkswagen – eine Allianz für Kinder", die sich zunächst zum Ziel gesetzt hat, dass Kinder sicher auf dem Schulweg unterwegs sind.
Dabei spielt der kleine grüne Drache Tabaluga eine wichtige Rolle. Die Märchengestalt wurde 1985 von den Musikern Rolf Zuckowski und Peter Maffay kreiert und trat seitdem in verschiedenen Liedern, Rockmärchen, Alben, Tourneen und in einer Zeichentrickserie auf. Tabaluga und sein neuer Freund Käfer – die Figur kommt nicht von ungefähr – erklären in Videospots und auf der Internetseite tabaluga.volkswagen.de, wie man eine Straße überquert oder warum es wichtig ist, beim Fahrradfahren einen Helm zu tragen. Leider sind die mit vielen Zeichnungen gestalteten Informationen nicht mehrsprachig. Volkswagen-Händler bieten individuell gestaltbare Sicherheitswesten in Signalfarbe für Kinder zum Selbstkostenpreis an, ein Teil des Erlöses geht an die Peter-Maffay-Stiftung, die sich um traumatisierte Kinder im In- und Ausland kümmert.

Beim Start der Aktion in Berlin zählte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig die drei aus ihrer Sicht größten Probleme für Kinder im Straßenverkehr auf: das erhöhte Verkehrsaufkommen, das Erwachsene sich nicht immer wie Vorbilder verhielten und das Kinder schlecht zu erkennen seien. Schwesig lobte das "bürgerschaftliche Engagement" von Peter Maffay und VW. Der Staat könne "nicht alle Aufgaben übernehmen", sagte die SPD-Ministerin vor Journalisten. Peter Maffay betonte, dass die Wege der Kinder gefahrvoll seien und daher die Verkehrsregeln kindgerecht vermittelt werden müssten. Tabaluga sei eine "Identifikationsfigur auf Augenhöhe", welche die Kinder in deren Welt erreiche. Die Erwachsenen und vor allem die Autofahrer sollten durch die Kampagne sensibilisiert werden. "Wir müssen ständig damit rechnen, dass etwas Unvorhergesehenes passieren kann", betonte der Sänger.

Die Peter-Maffay-Stiftung und VW arbeiten seit 2006 zusammen. Die jetzt begonnene Kampagne ist auf zunächst vier Jahre angelegt und soll verschiedene Aspekte der Verkehrssicherheit von Kindern behandeln. Dabei greift Volkswagen auch auf seine Erfahrungen in China zurück, wo der Konzern sich seit 2005 in der Verkehrssicherheitsarbeit beispielsweise durch eine Kampagne für Kindersitze engagiert. Er unterstützt auch die wissenschaftliche Forschung und unterbreitet Vorschläge zur Verbesserung der Gesetzeslage und der öffentlichen Infrastruktur in China.

Im vergangenen Jahr verunglückte nach Angaben des Statistischen Bundesamtes durchschnittlich alle 18 Minuten ein Kind im Alter von unter 15 Jahren im deutschen Straßenverkehr. Insgesamt 28.674 Kinder. Das war eine Steigerung gegenüber 2013 um zwei Prozent. 71 Kinder kamen ums Leben, 13 mehr als im Vorjahr. In den 50er Jahren mussten noch über 1.000 getötete Kinder registriert werden, in den 90er Jahren waren es immer noch an die 500.

Die meisten Kinder (38 Prozent) kommen in einem Pkw zu Schaden, 33 Prozent als Fahrradfahrer und 23 Prozent zu Fuß. Ein Viertel der Kinder verunglückt zwischen 7 und 8 Uhr und zwischen 13 und 14 Uhr, also wenn sie sich auf dem Schulweg befinden. Ein Drittel verunglückt in der Freizeit zwischen 15 und 18 Uhr.

Wenn Kinder 2014 als Fußgänger in einen Unfall verwickelt waren, machten 88 Prozent von ihnen Fehler beim Überqueren der Fahrbahn – vor allem ohne auf den Fahrzeugverkehr zu achten.

Tips für die Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr

Der Schulweg sollte in Begleitung der Eltern "erlebt" werden. Dabei macht man die Kinder am besten auf Gefahrenpunkte aufmerksam und erklärt, wie man sich sicher verhält. Wichtig ist, das Verhalten auch zu begründen, vom Warten an einer roten Ampel über das Vermeiden gefährlicher Überquerungen bis zum Helmtragen beim Fahrradfahren und Anschnallen im Auto. Auch der Weg zur Bushaltestelle sollte gemeinsam geübt werden, vor allem das Überqueren der Fahrbahn vor und nach dem Einsteigen. Als sinnvoll hat sich das Lernen zusammen mit anderen Kindern herausgestellt – das macht mehr Spaß und fördert das gegenseitige unterstützen.

Autofahrer sollten in der Stadt immer damit rechnen, dass ein spielendes Kind plötzlich auf die Fahrbahn springt. Daher: Runter vom Gas und aufmerksam fahren, vor allem in Wohngebieten. Man versetze sich in die Sichtweise eines Kindes, das die Welt und den Straßenverkehr aus deutlich kleinerer Perspektive erlebt. Es sollte unbedingt berücksichtigt werden, dass Kinder keine kleinen Erwachsenen sind. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind noch nicht so entwickelt, ihr Erfahrungsschatz ist relativ begrenzt. Daher können Kinder Geschwindigkeiten und Abstände noch nicht richtig einschätzen, sind in Gedanken gern woanders und reagieren oft auf eine unerwartete Weise.

Im Auto müssen Kinder, die kleiner als 1,50 Meter und jünger als zwölf Jahre sind, auf der Rückbank in einem speziellen Kindersitz angeschnallt sein. Sonst werden sie bereits bei etwas stärkeren Bremsvorgängen nach vorn gegen Windschutzscheibe und Armaturenbrett katapultiert – mit dem Kopf voran. Der Sitz muss der Größe und dem Alter des Kindes entsprechen und ihm gefallen, damit es ihn auch annimmt – daher sollte das Kind beim Kauf dabei sein. Achten sollte man auch auf die funktionstüchtige Ausstattung und auf die richtige Montage. Daher sollte man die Gebrauchsanleitung lesen, was auch für gebrauchte Sitze gilt. Übrigens: Beim aktuellen Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest gab es kein "Sehr gut", dafür vierzehn Mal "Gut". 23 Sitze fielen mit einem "Mangelhaft" durch. Autos und Sitze mit Isofix-Kindersitzbefestigungssystem sind zu empfehlen.

Auf das Fahrrad sollten Kinder immer nur mit Helm. Den verkehrssicheren Zustand des Drahtesels sollte man regelmäßig überprüfen, das gilt vor allem für Bremsen, Beleuchtung, Reflektoren und Klingel. Lenker und Sattel müssen die richtige Höhe haben.


Weitere Infos erhalten Sie auf tabaluga.volkswagen.de
Quellen
    • Text: Kristian Glaser (Kb)
    • Foto: mobecker - Fotolia.com