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Erstmals bietet der Touring-Club Schweiz (TCS) in diesem Winter ein spezielles Schnee- und Eis-Fahrtraining für Pkw mit Hybrid- und Elektroantrieb an.
Bei den Spezialkursen, die auf Initiative einer Gemeinde im Skigebiet entwickelt wurden, wird auf die Eigenheiten beim Fahrverhalten der alternativen Fahrzeuge eingegangen. Der TCS ist mit 1,5 Millionen Mitgliedern der größte Autoklub in der Schweiz.

"Zwar gibt es generell keinen großen Unterschied zwischen einem herkömmlichen Auto mit Automatikgetriebe und einem Elektroauto", erklärt der TCS, dennoch könne man beim Fahren auf glattem Untergrund Überraschungen "erfahren", insbesondere beim Abbremsen. Der TCS weist darauf hin, dass man wegen der starken Wirkung der Motorbremse die richtigen Einstellungen wählen müsse, vor allem bei der Energierekuperation. In den TCS-Kursen wird besonders geübt, wie man beim Notbremsen und Schleudern auf Schnee die Kontrolle über das E-Fahrzeug behält.

Elektroautos sind in der Schweiz relativ beliebt. Innerhalb von zehn Jahren stieg ihr Marktanteil von einem auf fünf Prozent. Hybridautos nahmen allein 2015 um 179 Prozent zu. Im vergangenen Jahr wurden 15.000 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb in dem Alpenland zugelassen, das entsprach einem Plus von knapp zwölf Prozent im Vergleich zu 2015. Als Grund für ihre Beliebtheit nennt der TCS den flächendeckenden Ausbau von Ladestationen und gesunkene Batteriepreise.

Ganz anders in Deutschland. Hierzulande kommt der E-Mobil-Markt trotz der Kaufprämie von 3.000 beziehungsweise 4.000 Euro nicht in Schwung. Experten machen dafür neben dem Preis auch die schlechte Ladeinfrastruktur und die unzureichende Reichweite verantwortlich. Im vergangenen Jahr betrug ihr Marktanteil nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes gerade einmal 1,7 Prozent.

Hierzulande werden derzeit keine speziellen Winterfahrtrainings für Elektro- und Hybridautos angeboten. "Diese Fahrzeuge werden aber in die Standardtrainings integriert", sagte ein ADAC- Sprecher auf Anfrage des Kraftfahrtberichters. "Mit ein Grund dafür ist die bis dahin geringe Nachfrage aus diesem Fahrzeugsegment", so der Sprecher weiter. Interessierte E-Fahrzeug-Piloten können also am regulären Fahrsicherheitstraining ohne weiteres teilnehmen. Immerhin setzt der ADAC seit 2015 einen Elektroroller im Motorrad-Wiederaufsteiger-Training von BMW für Trainer wie für Teilnehmer ein.
Quellen
    • Text: Beate M. Glaser (Kb)
    • Foto: Thomas Graf - fotolia.com