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Jeep Grand Cherokee: Ein Oberklässler fürs Gelände
Die Amerikaner überarbeiteten ihr Flaggschiff, das Gerüchten zufolge einen Spitzenmotor mit über 710 PS bekommen soll

RobGal

Nach dem kompakten Renegade ist das Flaggschiff Grand Cherokee das erfolgreichste Modell von Jeep.
Mit einer dezent retuschierten Optik und einer speziell auf den harten Geländeeinsatz ausgerichteten Version mit der Bezeichnung "Trailhawk" geht die vierte Generation des US- amerikanischen Oberklasse-SUV in ihre Schlussrunde, bevor Ende 2018 eine Neuauflage zu erwarten ist.

Die sieben Luftschlitze im Kühlergrill sind Merkmale eines jeden Jeep. Im Rahmen der Überarbeitungen wurden sie beim Grand Cherokee deutlich niedriger, und sie werden nun nicht mehr von einem fetten Chromrahmen geschmückt, sondern wurden neu eingefasst und schwarz hinterlegt, was nach Aussage von Markensprecher Markus Hauf einen höherwertigeren Eindruck machen soll. Für einen moderneren Auftritt sorgen auch die LED-Nebelscheinwerfer.



Im Innenraum wurden die Materialien überarbeitet. Neu sind der Wählhebel für die generell serienmäßige Achtstufenautomatik und der 8,4 Zoll große Berührungsbildschirm, der außer bei der Basisversion "Laredo" ebenfalls zur Serienausstattung gehört. Über ihn werden allerdings auch relevante Einstellungen gesteuert, die besser über eine feste Taste vorgenommen werden sollten. Deutlicher differenziert fällt der bullige Auftritt des 468 PS starken Spitzenmodells Grand Cherokee SRT auf.



Vom Vorgänger übernommen wurden auch die übrigen Motoren. Das betrifft den 3,6-Liter-Benziner mit 290 PS ebenso wie den Achtzylinder, der aus 5,7 Liter Hubraum 352 PS generiert. Die Dieselpalette besteht aus einem 3,0 Liter großen Sechszylinder, der in zwei Leistungsstufen mit 190 und 250 PS zur Verfügung steht.

Ein Trailhawk muss den berüchtigten Rubicon Trail schaffen

Neu im Grand Cherokee ist die elektrisch unterstützte Lenkung, die für eine präzise Rückmeldung sorgt. Beim Fahrwerk wurden laut Jeeps Homologationschef Elmar Rabbe die Aluminiumanteile erhöht, um Gewicht zu sparen und den Verbrauch zu senken. Premiere feiern im Grand Cherokee auch der Spurhalteassistent, der im Tempobereich von 60 bis 160 km/h seinen Dienst tut, sowie eine Hilfe für das Längs- und Querparken.



Aus den kleineren Baureihen Renegade und Cherokee bekannt ist der Begriff "Trailhawk", dessen Logo bei Jeep nur die ausgesprochenen Spezialisten für den Einsatz im Gelände erhalten, die also die Anforderungen an Traktion, Wendigkeit, Watfähigkeit und Verschränkungsfreiheit in besonderem Maße erfüllen. Voraussetzung für den Erhalt der Trailhawk-Plakette ist, dass die Modelle ohne Zusatzausrüstung den berüchtigten Rubicon Trail, einen historischen Postweg in Kalifornien durch schwieriges Gelände, erfolgreich absolvieren.

Kein Wunder also, dass sich der Jeep Grand Cherokee Trailhawk mit dem 250 PS starken Turbodiesel bei unseren ersten Kb-Testfahrten auf einem Offroadparcours in Rheinhessen trotz tiefen Schnees und einer Reihe anspruchsvoller Hindernisse fast ein wenig unterfordert fühlte. Zudem zeigte sich der Selbstzünder auf kurvenreichen Landstraßen temperamentvoll und agil. Der mit einem Normverbrauch von 7,0 Liter Diesel auf 100 Kilometer angegebene Selbstzünder konsumierte allerdings laut Bordcomputer 10,5 Liter (184 und 278 g/km CO2). Neben dem Topdiesel für 64.400 Euro ist der Trailhawk auch in Verbindung mit dem 290 PS starken Benziner erhältlich, der mit 62.400 Euro zu Buche schlägt. Optische Charakteristika sind unter anderem mattgraue Elemente an der Karosserie und rote Ziernähte im Innenraum. Dazu kommen Kevlar verstärkte Reifen, Luftfederung und ein Allradantrieb mit elektronisch geregelter Differentialsperre hinten.



Bei 49.900 Euro für den 190 PS starken Diesel in der Laredo-Ausstattung beginnen die Tarife für den neuen Jeep Grand Cherokee. Das SRT-Topmodell kostet 87.900 Euro. Dem Vernehmen nach soll es im zweiten Halbjahr 2017 durch einen neuen "Überflieger" abgelöst werden. Unbestätigten Informationen zufolge dürfte es sich dabei um einen 6,2-Liter-Achtzylinder mit Kompressoraufladung handeln, der irrwitzige 717 PS leisten soll. Zudem munkelt man über eine Umbenennung von "SRT" in "Trackhawk".

Im Detail: Jeep Grand Cherokee 3,0 V6 Multijet Trailhawk

Fahrzeugsegment: Geländetaugliches Oberklasse-SUV;
Motor: Sechszylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 2.987 ccm;
Leistung: 250 PS/184 kW bei 3.600 U/min.;
Maximales Drehmoment: 570 Nm bei 2.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 8,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 190 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 8,0 Liter/100 km, außerorts: 6,4 Liter/100 km, insgesamt: 7,0 Liter/100 km;
CO2-Emission: 184 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 93,5 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.169 km;
Übersetzung: Achtgangautomatikgetriebe;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.828 mm/1.943 mm/1.792 mm;
Radstand: 2.915 mm;
Kofferraumvolumen: 782 bis 1.554 Liter;
Leergewicht: 2.403 kg;
Nutzlast: 546 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.949 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 3.500 kg/750 kg;
Wendekreis: 11,6 m;
Rampenwinkel: 18 Grad;
Böschungswinkel (vorn/hinten): 25 Grad/23 Grad,
Wattiefe: 508 mm;
Bodenfreiheit (vorn/hinten): 215 mm/241 mm;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben/Scheiben;
Räder: 8 J x 18, Leichtmetall;
Bereifung: 265/60 R 18;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 25/Teilkasko: 25/Vollkasko: 26;
Preis: 64.400 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Foto: Hersteller