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Volkswagen: Das Ausmaß der Krise
Weltweit müssen fünf Millionen VW-Autos in die Werkstätten / Modelle im Ausland werden vom Markt genommen

RobGal

Wegen der Täuschung von Abgaswerten bei Dieselmodellen wird allein die Marke Volkswagen weltweit insgesamt fünf Millionen Autos in einer groß angelegten Serviceaktion in die Werkstätten zurückrufen.
Diese Automobile sind mit dem Dieselmotor des Bautyps EA 189 ausgestattet und mit einer manipulativen Software versehen. Laut VW sind unter anderen der Golf in der sechsten Generation, der Passat der siebten Generation und das Kompakt-SUV Tiguan der ersten Generation betroffen – alles Vorgänger-Reihen zu den aktuellen Modellfamilien. Dazu kommen noch 1,8 Millionen leichte VW-Nutzfahrzeuge wie der Caddy und der Transporter sowie 700.000 Fahrzeuge von Seat, 2,1 Millionen von Audi und 1,2 Millionen von Škoda. Die problematische Software sorgt gegebenenfalls dafür, dass im Testbetrieb auf dem Rollenprüfstand erheblich weniger umwelt- und gesundheitsschädliche Emissionen gemessen als in der regulären Fahrpraxis ausgestoßen werden.

Die Probleme für Volkswagen weiten sich auch im Ausland aus. In Italien, den Niederlanden, Schweden, der Schweiz und Spanien wurde inzwischen der Verkauf der betreffenden Dieselfahrzeuge gestoppt. Die Staatsanwaltschaft in Schweden erwägt ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption, und auch die spanischen Ermittlungsbehörden nehmen rechtliche Schritte in Aussicht. Ein Landkreis im US-Bundesstaat Texas hat bereits eine Klage gegen VW wegen Luftverschmutzung eingereicht.

Belgische Bundesländer wollen diesem Beispiel folgen, zudem verlangen sie Schadenersatz wegen zu Unrecht ausgezahlter Öko-Prämien an Dieselkäufer. Die betroffenen VW-Kunden sollen zusätzlich zu gesonderten Informationen im Internet per Post aufgeklärt werden, sofern an ihren Dieselfahrzeugen Korrekturen vorgenommen werden müssen. Volkswagen und die anderen Marken des Konzerns wollen die zuständigen Behörden zügig über die notwendigen technischen Maßnahmen informieren.

Das japanische Verkehrsministerium kündigte derweil an, auch die heimischen Autoproduzenten (Mazda, Mitsubishi, Nissan und Toyota) zu überprüfen, ob sie sich mit ihren Dieselfahrzeugen an die nationalen Emissionsvorschriften halten. Gleichzeitig sollen die Importeure europäischer Fahrzeuge darlegen, ob ihre Produkte mit der problematischen Software ausgestattet sind. Der Abgasskandal hat eine internationale Dimension. Es gibt viel zu bereinigen.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: masterzphotofo - Fotolia.com