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Auf den ersten, flüchtigen Blick sieht er aus wie ein ganz gewöhnlicher Mittelklassekombi der neuesten Generation aus dem Hause Volkswagen. Doch dieser Eindruck täuscht.
Der neue VW Passat Alltrack folgt mit permanentem Allradantrieb, Tauglichkeit für leichtes Gelände und etwas rustikalerer Optik der Modellphilosophie, für die seit Mai eine Klasse tiefer auch der Golf Alltracksteht. Die zweite Auflage des Passat Alltrack basiert auf dem allseits bekannten und bewährten Passat Variant und wird wie alle Fahrzeuge dieser Baureihe in Emden gebaut.

Generell ist der Passat Alltrack eine 4motion-Version, wie Volkswagen seine Allradfahrzeuge bezeichnet. Die inzwischen fünfte Generation dieser Antriebstechnik ist so ausgelegt, dass im Normalfall nur die Vorderräder angetrieben werden. Die Hinterachse bleibt dabei stets einsatzbereit, so dass noch vor einem möglichen Traktionsverlust in Sekundenbruchteilen fast bis zu 100 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterräder fließen. Das sorgt nicht nur auf rutschigen Wegen oder nassen Straßen für eine hervorragende Traktion, sondern führt auch auf trockenen Pisten zu einem agilen und ausgewogenen Fahrverhalten.



Ein serienmäßiges Schlechtwegefahrwerk und spezifische Leichtmetallräder sorgen nach Aussage des technischen Projektleiters Heiko Bäck dafür, dass die Bodenfreiheit gegenüber den "normalen" Passat-Modellen um 27,5 Millimeter auf 17,4 Zentimeter erhöht wurde. Damit wird der Alltrack zwar nicht zum Kraxler, kann sich aber etwas ins Gelände wagen und beispielsweise einen bis zu 2,2 Tonnen schweren Anhänger von der Wiese ziehen. Abseits geteerter Wege steht als Unterstützung in der Fahrprofilauswahl ein aktivierbarer Offroad-Modus zur Verfügung, der "alle relevanten Systeme", so Volkswagen-Sprecher Christoph Peine bei der Fahrpräsentation, "auf einen Geländeeinsatz abstimmt". Das betrifft eine angepasste Gaspedalkennung ebenso wie eine Berganfahr- und Bergabfahrhilfe. Außerdem informiert ein Display über Seitenneigung, Fahrtrichtung (Kompassanzeige) und topographische Gegebenheiten.

Dem Vorgängermodell war mit einer Laufzeit von 2012 bis 2014 ein nur kurzes Autoleben vergönnt. Der neue Passat Alltrack zeigt die Designlinie der aktuellen Mittelklassebaureihe. Die etwas anders gestalteten Stoßfänger tragen Zierleisten und hinten seitliche Trapezblenden in Chrom, silbern eloxiert ist die Dachreling. Der Unterfahrschutz glänzt in Edelstahloptik, besteht aber aus Kunststoff und wiegt mit nur fünf Kilogramm deutlich weniger als die Stahlausführung des Vorgängers mit ihren 16 Kilogramm. Markant wirken die robusten Abdeckungen an den Radläufen und Seitenschwellern.



Vier Vierzylinder-Turbomotoren mit jeweils 2,0 Liter Hubraum bilden die Triebwerkspalette des ab 26. September zu Tarifen zwischen 38.550 und 47.150 Euro erhältlichen VW Passat Alltrack. Die drei Dieselaggregate mit 150, 190 und 240 PS sind speziell auf den Allradantrieb abgestimmt und werden auch im Passat Variant 4motion eingesetzt. Mit einem Drehmoment von 340, 400 und 500 Newtonmetern bieten sie bullige Zugkraft bereits bei niedrigen Drehzahlen und verbrauchen laut Norm zwischen 4,9 und 5,5 Liter Diesel (129 bis 144 g/km CO2). Besonders der Topselbstzünder vermittelt ungemein viel Fahrvergnügen bei überlegenen Fahrleistungen und moderatem Verbrauch; nach zügigen Testfahrten wies der Bordcomputer nur 6,5 Liter aus.

Ein Alleinstellungsmerkmal bildet der 220 PS starke Benziner (6,9 Liter Super; 157 g/km CO2), den es in der übrigen Passat-Familie nur als Fronttriebler gibt. Der temperamentvolle Direkteinspritzer macht ebenfalls Laune, lässt sich das aber auch honorieren. Bei ersten Testfahrten, bei denen allerdings auch einige Vollgaspassagen auf freier Autobahn dabei waren, wurde uns ein Durchschnittsverbrauch von 12,8 Liter Super angezeigt – die Norm sind 6,9 Liter. Da werden wohl nur relativ wenige Benziner beteiligt sein, um das von Produktmarketingleiter Andreas Lassota prognostizierte Alltrack-Quantum von zehn Prozent innerhalb der Passat-Familie zu erreichen. Auf dem deutschen Markt nicht angeboten wird ein zweiter Benzinmotor, ein 1,4 TSI mit 150 PS.



Im Detail: VW Passat Alltrack 2,0 TDI 4Motion

Fahrzeugsegment: Kombi der Mittelklasse;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.968 ccm;
Leistung: 240 PS/176 kW bei 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 500 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 6,4 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 234 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Verbrauch (Norm): innerorts: 6,6 Liter/100 km, außerorts: 4,9 Liter/100 km, insgesamt: 5,5 Liter/100 km;
CO²-Emission: 144 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 66 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.200 km;
Übersetzung: Siebengang-Doppelkupplungsgetriebe;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.777 mm / 1.832 mm / 1.506 mm;
Radstand: 2.789 mm;
Kofferraumvolumen: 639 bis 1.769 Liter;
Leergewicht: 1.776 kg;
Nutzlast: 584 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.360 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 2.200 kg / 750 kg;
Wendekreis: 11,7 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet / Scheiben;
Räder: 8 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/55 R 17;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 16 / Teilkasko: 25 / Vollkasko: 23;
Preis: 47.150 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller