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Großauftrag: Revitalisierung für Saab
Die schwedische Automarke startet ins neue Jahr mit neuen Aussichten | Großauftrag für Elektrofahrzeuge nach China

RobGal

Wir erinnern uns: Der schwedische Automobilhersteller Saab war ursprünglich Teil des gleichnamigen Flugzeugherstellers, baute ab 1949 windschnittige und besonders sichere Fahrzeuge, die ab den 1980er Jahren mit Turbomotoren ausgestattet wurden und in Europa bei Autofahrern mit eigenem Lebensstil sehr beliebt waren.
In den 1990er Jahren übernahm General Motors nach und nach das Regiment in Trollhättan, bewies aber auf Dauer – bis zur Finanzkrise 2009 – keine glückliche Hand. In einem kurzen Intermezzo ging Saab 2012 auf den niederländischen Sportwagenhersteller Spyker über, dem die Sanierung allerdings auch nicht gelang. Kurz darauf schaltete sich das extra für den Saab-Kauf gegründete chinesisch-japanische Konsortium NEVS (National Electric Vehicle Sweden) ein, um auf der Basis von Saab-Modellen elektrisch betriebene Pkw zu fertigen. Dennoch wurde die Autoproduktion von Saab 2014 eingestellt.

Nun aber soll definitiv ein Neustart unternommen werden. NEVS hat von der chinesischen Leasingfirma Panda New Energy einen Großauftrag über 150.000 Elektrofahrzeuge auf der Grundlage des Saab 9-3 erhalten. Die modifizierten Chassis sollen in Trollhättan entstehen, die endgültige Fertigstellung ist in chinesischen NEVS-Werken geplant. Der Beginn der Serienproduktion ist für 2017 vorgesehen, bis zum Jahr 2020 soll der Auftrag abgeschlossen sein.

Im schwedischen Werk sind gegenwärtig 600 Personen beschäftigt. Um den Auftrag zu bewältigen, sollen zusätzlich mehrere hundert Mitarbeiter neu eingestellt werden. Der Auftrag gilt auch als Förderung der schwedisch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen.

Die Leasinggesellschaft Panda New Energy will zum international größten Vermieter von Elektrofahrzeugen aufsteigen und gleichzeitig die Elektromobilität in China forcieren. Bislang sind dort 83.000 von weltweit 665.000 E-Mobilen registriert. Die Zielgruppen des neuen Autos sollen urbane Nutzerinnen und Nutzer sowie Familien sein.

Weitere Modelle sind geplant. Unklar ist jedoch noch, ob der Name Saab verwendet werden darf. Darüber finden zu Zeit Verhandlungen mit dem gleichnamigen Flugzeughersteller statt.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: © so47 - Fotolia.com