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Automarkt: Ambivalente Gesamtentwicklung
Der VDA gibt weltweite Verkaufszahlen bekannt / Gute und nicht so gute Ergebnisse

RobGal

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) stellt eine uneinheitliche Konjunkturentwicklung auf den internationalen Automärkten fest. Der Absatz von Personenwagen auf dem westeuropäischen Markt ging in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um acht Prozent auf acht Millionen Pkw nach oben.
Die stärksten Steigerungsraten im Juli weisen Irland (plus 47 Prozent), Spanien (plus 23 Prozent), Schweden (plus 18 Prozent) und Italien (plus 15 Prozent) auf – allerdings bei sehr unterschiedlicher Ausgangsbasis. Die bundes-deutsche Nachfrage verbesserte sich im Juli um sieben Prozent. In Griechenland rutschte dagegen der Autoabsatz um 29 Prozent ab.

Auch in den USA klettern die Verkaufszahlen aufwärts. Während der ersten sieben Monate diesen Jahres verbessern sich der Absatz von Pkw und leichten Lkw mit rund zehn Millionen Einheiten um fast fünf Prozent. Dabei wurde ein geringer Rückgang bei den Pkw (minus zwei Prozent) durch die Steigerung bei den leichten Lkw (plus zehn Prozent) wettgemacht. Ähnlich sieht es im Monat Juli aus.

In Indien vergrößerte sich der Absatz in den ersten sieben Monaten ebenfalls. Hier konnte ein Plus von über sechs Prozent realisiert werden (1,2 Millionen Fahrzeuge). Nach unten zeigt dagegen die Pkw-Nachfrage im bisherigen Jahresverlauf in Japan (minus 12 Prozent), Russland (minus 35 Prozent) und Brasilien (minus 20 Prozent).

In China wurde im Juli ein Minus von sechs Prozent verzeichnet, aber von Januar bis Juli ein Plus von gut fünf Prozent. Auf dem weltgrößten Automarkt kühlt zwar die Konjunktur ab und wurde der Yuan abgewertet, doch klingen die Kommentare aus der Wirtschaft wenig pessimistisch. Das VW-Management geht von einer "neuen Normalität" aus. Allerdings bemühen sich die Wolfsburger um ein preisgünstiges Fahrzeug bis 2018, um den Marktanteil von 20 Prozent zu halten. Die Betriebsleitung von Siemens hebt hervor, dass die aktuellen chinesischen Wachstumszahlen mit fünf bis sieben Prozent trotz der Eintrübung immer noch deutlich höher liegen als im europäischen Raum.

Dennoch wird bei Siemens wegen der gebremsten Wirtschaftsentwicklung eine leichte Besorgnis geäußert.

Bei Daimler ist man relativ sorgenfrei, weil die Kaufkraft der Wohlhabenden in China weiter wächst. Auch beim Zulieferer Bosch macht sich kein Pessimismus breit: Das Traditionsunternehmen ist seit über hundert Jahren in China ansässig, wirkt dort mit über 35.000 Mitarbeitern und hat im vergangenen Jahr 330 Millionen Euro investiert. Dennoch bleibt die Entwicklung fragil und widersprüchlich. Sie ist von der Kaufkraft, einem gelungenen technischen Voranschreiten und verbesserten Gebrauchswerten abhängig.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Scanrail - Fotolia.com