Audi A1 Sportback 1,8 TFSI Sport: Kleiner sportlicher Flitzer

Markantere Linien, harmonisches Fahrwerk, temperamentvoller 192-PS-Motor / Aber: wenig Platz und kein Allradantrieb

Die Fahrleistungen des kleinen Ingolstädters, der in Brüssel gebaut wird, haben sich durch die Kraftkur leicht, aber nicht signifikant verbessert. Schon eher fallen die geringeren Verbrauchswerte und die Tatsache auf, dass der neue Motor auf 95-oktanigen Superkraftstoff ausgelegt ist, während das frühere Triebwerk nach dem sündhaft teuren Super plus verlangte. Mit dem leer knapp 1,3 Tonnen schweren Kleinwagen hat die Maschine leichtes Spiel. Sportwagenmäßig agil tritt der kleine Audi an, die maximale Zugkraft steht bereits bei niedrigen Drehzahlen zur Verfügung. Temperament und Kraftentfaltung sorgten bei unseren Kb-Testfahrten allerdings in einigen Situationen für "scharrende Vorderhufe". Dennoch verweigert der Hersteller dem Flitzer einen Allradantrieb, der in Audis Einser-Baureihe dem besonders sportlichen Überflieger S1 Sportback vorbehalten ist.



Serienmäßig ist die Spitzenmotorisierung des A1 Sportback mit einem siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe kombiniert, das hervorragend zum dynamischen Charakter des Triebwerks passt. Dessen Grundeinstellung lässt sich per Knopfdruck ebenso dreifach (Auto, Dynamic, Efficiency) variieren wie Lenkunterstützung und Schaltkennlinie. Einen harmonischen Gesamteindruck ohne übertriebene Härte hinterließ das in unserem kb-Testwagen verbaute Dynamikfahrwerk, das ohne weitere Zusatzkosten das ansonsten serienmäßige Sportfahrwerk ersetzte. Die optischen Retuschen des A1 Sportback sind nicht gerade revolutionär, fallen aber bei genauerem Hinsehen dennoch auf. So wurde der Kühlergrill an den Ecken markanter geformt.

Scharfe und muskulöse Linien der Karosserie stehen dem Kleinwagen gut zu Gesicht. Am Heck mit der umgreifenden Gepäckraumklappe dominieren neu gestaltete Leuchten. Die Lufteinlässe in den neuen Stoßfängern wirken flacher und breiter. In der für den stärksten A1-Benziner serienmäßigen Ausstattungslinie Sport trägt der vordere Stoßfänger die S1-Optik mit den seitlichen Luftkiemen und den aus der Luftfahrttechnik bekannten Flaps (Landeklappen).



Von Haus aus ist der kleine Audi als Viersitzer ausgelegt. Dann besteht die Fondbank aus zwei ausgeformten Plätzen mit einer Getränkekonsole dazwischen. Ohne Aufpreis ist der Fünftürer auch mit einer dreisitzigen Rückbank zu bekommen. Allerdings kann das gerade einmal 3,97 Meter kurze Auto sein Kleinwagenprinzip nicht verbergen. Eine zierliche Dame von 1,55 Meter Scheitelhöhe war jedenfalls froh, nicht über eine längere Strecke in der zweiten Reihe mit uns fahren zu müssen. Über die Sitzhaltung ihres 1,91 Meter großen Ehemanns an gleicher Stelle sei hier diskret das Mäntelchen des Schweigens gehüllt.

Keine allzu großen Sprünge erlaubt auch der Kofferraum des A1 Sportback. Bei einem Fassungsvermögen von 270 Litern sind die Kapazitäten schnell erschöpft. Immerhin lässt sich das Stauabteil durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 920 Liter erweitern, was dann auch für den Großeinkauf im Supermarkt reichen sollte.



Beim A1 Sportback haben die Designer ein spezielles Augenmerk auf Lifestyle und Individualisierung gelegt: ob an der Außenhaut mit der Möglichkeit, die Dachkuppel für 400 Euro andersfarbig zu lackieren, oder im Innenraum, wo edle Materialien, Hochglanzelemente und Aluoptik eine hohe Wertigkeit signalisieren. Besonders gut gelungen ist das mit den bequemen Sportsitzen und dem dreispeichigen Sportlederlenkrad, das hervorragend in der Hand liegt. Bei der Bedienung dagegen sollte das Entwicklerteam nachbessern. Das fehlende automatische Fahrlicht sorgte bei uns für Verdruss, die Einstellung der Anzeigen auf die persönlichen Wünsche fanden wir ebenfalls nicht optimal. So verschwindet beispielweise bei Aktivierung des digitalen Tachometers der Gesamtkilometerzähler.