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Hyundai Tucson: Ein Hauch von Westernstadt und Wüste
Comeback des kompakten SUV mit Allradantrieb / Bullige Optik, leiser Innenraum, großes Kofferabteil

RobGal

Zurück zu den Wurzeln: Was vor elf Jahren als Tucson (gesprochen "Tußan") begann, feiert jetzt in der dritten Generation unter dem ursprünglichen Namen ein Comeback.
Zwischendurch trug das kompakte Mehrzweckfahrzeug von Hyundai in der zweiten Auflage zumindest in Deutschland sechs Jahre lang die laut Firmensprecher Bernhard Voß "sachliche, nüchterne und kryptische" Bezeichnung ix35. Der "neue alte" Name des im tschechischen Nošovice gebauten Südkoreaners orientiert sich an der zweitgrößten Stadt des US-Bundesstaates Arizona und sorgt für einen Hauch von Wüste und Westernstadt.

Der neue Tucson hat in den Dimensionen zugelegt, nur in der Höhe ist er – kaum sichtbar – kleiner geworden: In der Länge wuchs er um 6,5 und in der Breite sowie beim Radstand um jeweils drei Zentimeter. Der deutsche Chefdesigner Thomas Bürkle, der "Vater des Tucson", hat den auf einer eigenständigen, neuen Plattform aufbauenden Wagen mit athletischen Formen, kantigen Linien und einem kräftig ausgeprägten Kühlergrill gestaltet. So wirkt er sehr viel moderner, stämmiger, ausdrucksstärker und bulliger – Hyundai will als eine emotionale und innovative Marke wahrgenommen werden.



Verstärkt wird der kernige Eindruck durch eine hohe Gürtellinie mit ansteigenden Fensterlinien und schwarz abgesetzten Radhäusern, die bewusst auf eine runde Form verzichten. Weit in die Seitenpartie hineingezogen sind die Scheinwerfer. Am Heck des Tucson fallen neben den gestreckten Rückleuchten die tief positionierten Reflektoren auf, dazu der silberfarbene Unterfahrschutz.

Gelungen ist die Raumausnutzung des 4,48 Meter langen Koreaners. Um 48 auf 513 Liter wuchs das Kofferraumvolumen, das sich durch Umklappen der Rücksitzlehnen auf 1.503 Liter vergrößern lässt. Der Laderaum selbst wurde knapp zwei Zentimeter breiter und neun Zentimeter höher. Durch das großzügige Platzangebot für die Fondpassagiere verlieren auch längere Reisen ihren Schrecken. Eine Besonderheit stellt die hintere Lehne dar, die in 17 Varianten verstellbar ist.



Mit Dämmungsmaßnahmen ist nach Aussage von Produktmanager Christian Oser eine Geräuscheduzierung um drei Dezibel gelungen, was für menschliche Ohren einer Halbierung des Pegels gleichkommt. Verbessert wurden auch Lenkung, Fahrwerk und das vom Sportwagen Genesis adaptierte Allradsystem. Damit sind die 4WD-Versionen des Tucson im Normalfall als Fronttriebler unterwegs, bei Schlupf werden automatisch bis zu 50 Prozent des Antriebsmoments an die Hinterachse geleitet. Bis 40 km/h ist es zudem möglich, per Knopfdruck einen starren 50:50-Vortrieb zu aktivieren.



Zwei Benziner und drei Dieselaggregate umfasst die Motorenpalette. Komplett neu ist ein aus dem kompakten i30 und dem Veloster (Sportcoupé) stammender 1,6 GDI Turbo, der 177 PS leistet und den bisherigen 2,0-Liter mit 166 PS ersetzt. In Verbindung mit Allradantrieb hinterließ der aufgeladene Benzindirekteinspritzer bei ersten Kb-Testrunden einen kraftvollen und kultivierten Eindruck. Der Normverbrauch beträgt 7,6 Liter Super auf 100 Kilometer (177 g/km CO2, siehe "Im Detail"). Das Triebwerk steht auch für den reinen Frontantrieb zur Verfügung, dann reduzieren sich die Normwerte minimal (7,3 Liter Super; 169 g/km CO2).



Die übrigen Aggregate wurden gründlich überarbeitet. Die Einstiegsmotorisierung 1,6 GDI, die es ausschließlich mit Vorderradantrieb gibt, büßte in der Leistung von 135 auf 132 PS zwar geringfügig ein, bietet aber bessere Fahrleistungen bei gesunkenem Verbrauch (6,3 Liter Super; 147 g/km CO2). Ebenfalls weniger Durst entwickeln der unverändert 116 PS starke 1,7 CRDi 2WD (4,6 Liter Diesel; 119 g/km CO2) und der 2,0 CRDi mit 136 PS als 2WD (4,8 Liter Diesel; 127 g/km) und als 4WD (5,2 Liter Diesel; 139 g/km CO2). Ausschließlich mit Allradantrieb ist wieder der Topdiesel unterwegs, der 185 statt 184 PS erwirtschaftet (5,9 Liter Diesel; 154 g/km CO2). Die Welt der Tucson-Benziner beginnt zu Preisen ab 22.400 Euro, bei den Selbstzündern starten die Tarife bei 24.750 Euro.



Im Detail: Hyundai Tucson 1,6 Turbo 4WD

Fahrzeugsegment: Kompakt-SUV;
Motor: Vierzylinder-Turbobenziner mit Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.591 ccm;
Leistung: 177 PS/130 kW bei 5.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 265 Nm bei 1.500 bis 4.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,5 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 202 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Verbrauch (Norm): innerorts: 10,0 Liter/100 km, außerorts: 6,2 Liter/100 km, insgesamt: 7,6 Liter/100 km;
CO2-Emission: 177 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: D;
Tankinhalt: 62 Liter;
Theoretische Reichweite: 816 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.475 mm / 1.850 mm / 1.650 mm;
Radstand: 2.670 mm;
Kofferraumvolumen: 513 bis 1.503 Liter;
Leergewicht: 1.583 kg;
Nutzlast: 587 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.170 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.900 kg / 750 kg;
Wendekreis: 10,8 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet / Scheiben;
Räder: 7 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/60 R 17;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 17 / Teilkasko: 20 / Vollkasko: 23;
Preis: 29.550 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hyundai