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Kb-Test Suzuki SX4 S-Cross 1,4 Boosterjet Allgrip Comfort+: Ein bodenständiges SUV
Ein gut ausgestattetes Kompakt-SUV mit Allradantrieb für unter 29.000 Euro

RobGal

Der Suzuki SX4 S-Cross fletscht nach seiner jüngsten Überarbeitung die Zähne: Der steil stehende Kühlergrill mit der dicken Chromumrandung und den zehn senkrechten Lamellen unterstreicht den markanten Auftritt des neuen Suzuki SX4 S-Cross 1,4 Boosterjet Allgrip Comfort+, den wir im Kb-Test hatten.
Ein veränderter Frontstoßfänger mit robust wirkenden Elementen soll den Offroad-Charakter des Fahrzeugs verstärken und zeugt vom Selbstbewusstsein der japanischen Marke, deren kompaktes Mehrzweckfahrzeug im ungarischen Esztergom gebaut wird. Neu gestaltet wurden auch die Scheinwerfer, leicht verändert die Optik der Heckleuchten, bei denen gerade Formen dominieren.

Aus dem kleineren Bruder Vitara stammt der neue 1,4-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung, der 140 PS mobilisiert. Das Triebwerk ersetzt den bisherigen 1,6-Liter-Motor mit 120 PS, der besonders beim Drehmomentverlauf nicht gerade glänzte. Das macht der Boosterjet deutlich besser. Ähnlich wie ein Diesel entwickelt der angenehm leise arbeitende Vierzylinder schon bei niedrigen Drehzahlen seine maximale Zugkraft. Auf dem Datenblatt sind das immerhin 220 Newtonmeter bei 1.500 Umdrehungen. Damit wird der SX4 S-Cross zwar nicht zum Sportler, ist aber durchaus flott unterwegs. Im Teillastbereich war beim Kb-Testwagen gelegentlich ein leichtes Ruckeln spürbar. Höhere Geschwindigkeiten sorgten für eine deutliche Zunahme der Fahrgeräusche, was möglicherweise auf die montierten Winterreifen zurückzuführen ist. Bei zügiger Autobahnfahrt, wenn die Verbrauchswerte locker die Acht-Liter-Hürde überspringen, erweist sich der Tankinhalt mit nur 47 Litern als etwas knapp bemessen.

Der unscheinbare Schriftzug "Allgrip" auf der Heckklappe des ungarischen Japaners verrät den Allradantrieb, für den sich in Deutschland knapp zwei Drittel aller SX4-Käufer entscheiden. Dabei schickt eine Lamellenkupplung bis zu 50 Prozent der Antriebskraft an die Hinterachse. Je nach Fahrweise und Straßenzustand lassen sich zudem vier Allrad-Modi (Automatisch, Sportlich, Schnee, Gesperrt) vorwählen. Eines muss man dem SX4 S-Cross lassen: Mit einer Bodenfreiheit von 18 Zentimetern steht der Allrad-Suzuki auch auf schwererem Geläuf seinen Mann.

Nicht übermäßig hochwertig, aber auch nicht allzu billig sind die Materialien im Innenraum ausgefallen. Eine Ausnahme bildet der feine Bezug des Lederlenkrads, das leider nicht beheizbar ist. Die schnörkellosen Skalen auf den beiden mit feinen blauen Ringen verzierten Rundinstrumenten lassen sich gut ablesen. Dazwischen befindet sich ein Display, das alle wichtigen Informationen auf einen Blick darstellt. Lediglich eine zusätzliche digitale Geschwindigkeitsanzeige hätten wir uns noch gewünscht. Ein Lob gibt es für die Bedienung im SX4 S-Cross: Sie erfolgt so, wie es sein soll, nämlich über intuitiv ertastbare Schalter und Knöpfe.



Etwas höher als Fahrer und Beifahrer sitzen die Passagiere im Fond. Da können Großgewachsene schon mal mit den Haarspitzen das Dach touchieren. Sehr ordentlich ausgefallen sind dagegen Knie- und Beinfreiheit. Auch bei der Mitnahme von Gepäck muss nicht übermäßig gespart werden. Der Stauraum fasst 440 Liter und lässt sich durch Umlegen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne auf 875 Liter erweitern. Solange der doppelte Kofferraumboden in oberster Position platziert ist, ergibt sich eine fast ebene Ladefläche.

Das Pluszeichen in der Bezeichnung der Ausstattungslinie ("Comfort+") lässt auf eine umfangreiche Liste an serienmäßigen Zutaten schließen, was im Großen und Ganzen auch zutrifft. Mit an Bord sind Details wie Navigationsgerät, LED-Scheinwerfer für eine gute Ausleuchtung der Fahrbahn, Tempomat oder ein riesiges Panorama-Glasschiebehubdach. Allerdings steht weder Totwinkelassistent noch eine Fernlichtautomatik zur Verfügung. Sogar auf ein automatisches Fahrlicht muss der S-Cross-Fahrer verzichten und jedes Mal den Lichtschalter betätigen, um auch tagsüber über die volle Beleuchtung zu verfügen. Immerhin sind Einparkpiepser vorn wie hinten und eine Rückfahrkamera serienmäßig mit dabei. Das gilt auch für die mit Radar arbeitende Bremsunterstützung, die im Bedarfsfall optisch und zusätzlich mit einem markerschütternden Warnton auf eine mögliche Gefährdung hinweist.

Im Detail: Suzuki SX4 S-Cross 1,4 Boosterjet Allgrip Comfort+

Fahrzeugsegment: Kompakt-SUV;
Motor: Vierzylinder-Turbo mit Benzindirekteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.373 ccm;
Leistung: 140 PS/103 kW bei 5.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 220 Nm bei 1.500 bis 4.000 U/min.;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,2 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 6,6 Liter/100 km, außerorts: 5,2 Liter/100 km, insgesamt: 5,6 Liter/100 km;
CO2-Emission: 127 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: C;
Im Test: 7,5 Liter/100 km, 177 g/km CO2;
Tankinhalt: 47 Liter;
Theoretische Reichweite: 629 km;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.300 mm/1.785 mm/1.580 mm;
Radstand: 2.600 mm;
Kofferraumvolumen: 440 bis 875 Liter;
Leergewicht: 1.290 kg;
Nutzlast: 440 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.730 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.200 kg/ 400 kg;
Wendekreis: 10,8 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 6,5 J x 17, Aluminium;
Bereifung: 215/55 R 17 94 V;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 13/Teilkasko: 20/Vollkasko: 18;
Preis: 28.790 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Suzuki