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SUV: Wie groß darf die Komfortzone sein?
Zum widersprüchlichen Trend von SUV / Größe, Gewicht und Verbrauch stellen ein Problem dar

RobGal

Mit zunehmender Beliebtheit werden SUV (Sport Utility Vehicles), die Mischung aus rustikalem Geländewagen und komfortabler Limousine, sowie reine Geländewagen gekauft und gefahren.
Von eingefleischten Offroad-Fans vielfach als Stadtfahrzeug belächelt, werden sie von einer in der Regel etwas betuchteren Kundschaft gleich aus mehreren Gründen geschätzt: Durch die erhöhte Position steigt man bequem ein, was vor allem für Senioren eine Erleichterung darstellt. Daher fährt man in ihnen auch mit einem größerem Überblick und einem besseren Sicherheitsgefühl. Und sie vermitteln das Image eines Landlords oder einer Landlady - eines der Ursprungsmodelle, der Range Rover, kommt schließlich aus England.

Im vergangenen Jahr lag, alle Hersteller zusammengerechnet, der Anteil der Geländewagen und SUV an den Neuzulassungen hierzulande bei 21,3 Prozent gegenüber 18,7 Prozent im Jahr 2015. Gemessen an den USA, wo sie gut 62 Prozent der Neuzulassungen ausmachen, ist das zwar geradezu wenig, aber doch ein bemerkenswertes Volumen, zumal die schweren Kolosse hierzulande viel im dichten Stadtverkehr zu sehen sind.

Porsche verkauft mittlerweile die Hälfte seiner Autos in diesem Segment (Cayenne), bei BMW und Mercedes machen sie jeweils ein Drittel der weltweit abgesetzten Fahrzeuge aus, die wegen ihrer großen Gewinnmarge auch bei den Herstellern beliebt sind.

Damit wachsen aber auch die Probleme. Denn in den letzten sieben Jahren hat sich die CO2- Emission der neuzugelassenen Fahrzeuge zwar deutlich von 154,2 Gramm pro Kilometer (g/km) auf 127,4 verringert. Aber diese positive Entwicklung wird allein durch die starke Zunahme der verkauften SUV in der letzten Zeit erheblich zurückgenommen. Weil aber die EU-Kommission ab 2021 einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 95 g/km pro Fahrzeug für die Neuwagenflotte der Hersteller vorschreibt, kann der bisherige SUV-Trend nicht einfach fortgesetzt werden.

Bei den anderen Verkehrsteilnehmern sind SUV und Geländewagen alles andere als beliebt. Denn für Fußgänger, Rad- und Motorradfahrer, selbst für die Insassen von Kleinst- und Kleinwagen wirken die "Panzer" allein durch ihre Maße und ihr tonnenschweres Gewicht bedrohlich, eine Kollision kann tatsächlich fatale Folgen haben.

Nun kommt aktuell noch die schwer in den Griff zu bekommende Stickoxidbelastung (NOx) der Städte hinzu, weshalb zunehmend über schärfere Regeln bis hin zum (zeitweisen) Verbot von Dieselfahrzeugen diskutiert wird. Insofern zeichnet sich bereits ab, dass verstärkt Plug-in-Hybrid- Modelle entwickelt und angeboten werden. Dadurch könnten die großen Fahrzeuge in der Stadt und im Umland elektrisch fahren (mit nächtlicher Aufladung) und längere Strecken mit dem Verbrennungsmotor überbrücken.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Jeep