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Kia Rio: Von wegen Brot und Butter
Assistenzsysteme, die im Kleinwagensegment sonst nicht üblich sind

RobGal

Wenn das mal keine Ansage ist: Um atemberaubende 65 Prozent stieg die Zahl der Kia-Neuzulassungen in Deutschland zwischen 2010 und 2016. Geschäftsführer Steffen Cost machte bei der Fahrvorstellung des Rio klar: ''Wir wollen weiter wachsen.'' Dazu sollen 22 neue Modellen bis 2020 beitragen, zu denen auch die vierte Generation des komplett neuen Kleinwagens gehört.
Das Design wurde aufgefrischt, die Abmessungen nur leicht verändert. In der Länge nahm der Rio um knapp zwei Zentimeter auf 4,07 Meter zu, in der Breite wuchs er um einen halben Zentimeter, und der Radstand erweiterte sich um einen Zentimeter, während der koreanische Kleinwagen um einen halben Zentimeter niedriger als die Vorgängergeneration ausfiel. Der Kühlergrill, bei Kia als "Tigernase" bezeichnet, wurde breiter und niedriger. Durch die längere Motorhaube und den schmaleren hinteren Dachpfosten ergeben sich leicht veränderte Proportionen. An der muskulösen Front wurden die Lufteinlässe und Nebelscheinwerfer neu gestaltet, das Heck erscheint massiver. Im Profil zeigt der Rio nun mehr Kante. Für eine stärkere Breitenwirkung im Innenraum sorgen horizontale Linien am Armaturenbrett. Der 325 Liter fassende Kofferraum lässt sich durch Umklappen der asymmetrisch geteilten Rücksitzlehne auf 980 Liter vergrößern. Ein herausnehmbarer Ladeboden kaschiert geschickt eine Stufe im Gepäckabteil und ermöglicht gleichzeitig ein praktisches Unterbodenfach.



Die Motorenpalette des Rios weist erstmals Benziner mit Direkteinspritzung auf. Dabei handelt es sich um zwei 1,0-Liter-Dreizylinder, die 100 und 120 PS leisten (Normverbrauch: 4,5 und 4,7 Liter Super auf 100 Kilometer; 102 und 107 g/km CO2). Bereits die schwächere Version (siehe "Im Detail") zeigte bei ersten Kb-Testfahrten Temperament und eine erstaunliche Laufruhe. Statt des genormten Verbrauchs von 4,5 Litern auf 100 Kilometer zeigte der Bordcomputer am Ende allerdings 7,3 Liter an. Leistungsmäßig unverändert blieb der gut 1,2 Liter große Basisbenziner mit 84 PS (4,8 Liter; 109 g/km CO2). Dagegen speckte der 1,4-Liter-Benziner kräftig von 109 auf 99 PS ab (5,0 Liter; 114 g/km CO2).



Etwas mehr Zugkraft und einen besseren Drehmomentverlauf ergaben Überarbeitungen am 1,4 Liter großen Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung, der unverändert 90 PS erwirtschaftet. Der Verbrauch des mit einem gut schaltbaren Sechsganggetriebe bestückten Selbstzünders wird mit genormten 3,8 Liter Diesel (98 g/km CO2) angegeben. Nach einer zurückhaltenden Tour im Regen über teilweise kurvenreiche und gebirgige Straßen zeigte der Bordrechner einen Wert von 5,5 Litern an. Auch der zweite Dieselmotor ist ein Vierzylinder, er ersetzt den bisherigen 1,1-Liter-Dreizylinder mit 75 PS. Der 1,4 CRDi mit 77 PS (3,5 Liter; 92 g/km CO2) steht allerdings nur für das Sondermodell Rio Dream-Team-Edition zur Verfügung.

Luftabweiser und ein vollverkleideter Unterboden verbesserten den Luftwiderstand des kleinen Kia nach Aussagen von Produktmanager Christian Spätling um vier Prozent. Verstärkungen an der Karosserie sowie die stärkere Verwendung von ultrafesten Stählen sorgen für deutlich mehr Quer- und Verwindungssteifigkeit. Verstärkte Radaufhängungen sowie eine agilere und direktere Lenkung mit mehr Rückmeldung ermöglichen ein gutes Handling mit Fahrspaß auch im temperamentvollen Kurventanz.



In Sachen elektronischer Heinzelmännchen ist der kleine Rio ein richtig Großer geworden, auch wenn die Helferlein in aller Regel aufpreispflichtig oder nur bei den höheren Ausstattungslinien serienmäßig an Bord sind. Die automatische Notbremse mit Fußgängererkennung stellt im Kleinwagensegment noch die Ausnahme dar, auch Sitz- und Lenkradheizung sind im Wettbewerbsumfeld alles andere als üblich. Der Spurhalteassistent warnt den Fahrer akustisch und visuell. Ende des Jahres kommen weitere Assistenten hinzu, etwa der Querverkehrswarner, die Totwinkelanzeige und die Fernlichtautomatik.

Die Preisspanne für den neuen Kia Rio reicht von 11.690 bis 22.190 Euro. Angeboten wird der Koreaner in den Ausstattungslinien Attract, Edition 7, Spirit, Platinum-Edition und Dream-Team- Edition.

Im Detail: Kia Rio 1,0 T-GDI

Fahrzeugsegment: Fünftüriger Kleinwagen;
Motor: Vierzylinder-Turbo mit Benzindirekteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 998 ccm;
Leistung: 100 PS/74 kW bei 4.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 172 Nm bei 1.500 bis 4.000 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,7 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 186 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 5,2 Liter/100 km, außerorts: 4,1 Liter/100 km, insgesamt: 4,5 Liter/100 km;
CO2-Emission: 102 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 45 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.000 km;
Übersetzung: Fünfgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.065 mm/1.725 mm/1.450 mm;
Radstand: 2.580 mm;
Kofferraumvolumen: 325 bis 980 Liter;
Leergewicht: 1.155 kg;
Nutzlast: 445 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.600 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.100 kg/450 kg;
Wendekreis: 10,2 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 6 J x 16, Leichtmetall;
Bereifung: 195/55 R 16 87 H;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 17/Teilkasko: 18/Vollkasko: 18;
Preis: 16.890 Euro.
Bilder
  • Kia Rio - Frontansicht.JPG

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Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Kia