Fiat Tipo 1,6 Multijet DCT: Komfortabler Automat

Fiats Doppelkupplungsgetriebe arbeitet sanft und fast ohne Ruckeln

Wem der Sinn nach einem zeitgemäßen Doppelkupplungsgetriebe steht, wird jetzt auch beim Tipo fündig: ab sofort im Fünftürer und im Kombi, gegen Ende des Jahres gesellt sich auch der Viertürer hinzu.

Das von Fiat selbst entwickelte Doppelkupplungsgetriebe wird ausschließlich mit dem 120 PS starken 1,6-Liter-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung in den beiden höchsten Ausstattungslinien „Easy“ und „Lounge“ angeboten. Der Mehrpreis gegenüber dem herkömmlichen Sechsganghandgetriebe beläuft sich auf 1.800 Euro. Für den Fünftürer beginnen die Automatiktarife bei 21.250 Euro, für den Kombi bei 22.250 Euro.



Es hatte beinahe den Anschein, als ob Fiat extra für die Kb-Testrunden eine ziemlich nervige Tagesbaustelle auf der vorgesehenen Strecke hatte einrichten lassen, um die Vorzüge des Automatikgetriebes zu demonstrieren. Beim ständigen Wiederanfahren für die nächste Wagenlänge braucht nämlich nicht jedes Mal das bekannte Szenario – Gang einlegen, Kupplung langsam kommen lassen – exerziert zu werden. Es genügt, entspannt den Fuß vom Bremspedal zu lupfen, und schon rollt die Fuhre gemächlich an.

Auch auf freier Strecke bietet das „Dual Clutch Transmission“ (DTC) bezeichnete Doppelkupplungsgetriebe aus Italien ein hohes Maß an Komfort. Sanft wechselt es selbsttätig und fast ohne Zugkraftunterbrechung die einzelnen Fahrstufen. Denn die beiden Teilgetriebe haben zu diesem Zeitpunkt bereits den nächsten benötigten Gang quasi schon voreingelegt. Will der Fahrer bei zügiger Gangart auch mal selbst eingreifen, oder will er bergab die Bremswirkung des Motors besser nutzen, kann er den Hebel nach links schieben, um in den manuellen Modus zu schalten. Dann lassen sich die Gänge durch kurzes Antippen nach vorn oder hinten einlegen.



Auch wenn die automatischen Gangwechsel insgesamt flott vor sich gehen, benötigt der Schrägheck-Tipo mit dem 1,6-Liter-Diesel vier Zehntelsekunden länger bei der Sprintdisziplin bis Tempo 100, der Kombi braucht drei Zehntelsekunden länger. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt bei allen Versionen identisch 200 km/h. Auch der Verbrauch liegt mit genormt 3,7 Liter Diesel auf 100 Kilometer exakt auf einem Niveau (98 g/km CO2). Nach unserer Testrunde mit der fünftürigen Limousine standen am Ende allerdings happige 7,3 Liter auf der Anzeige des Bordcomputers (193 g/km CO2).



Die Tipo-Familie hat zum Jahresbeginn einen riesigen Sprung im Absatz gemacht und sich im markeninternen Wettbewerb den zweiten Platz hinter dem Fiat 500 gesichert. Nach Aussage von Mathieu Holtzmann, dem Produktmanager des Tipo, entscheiden sich in Deutschland 15 Prozent der Kunden für die bildhübsche und sehr elegante Stufenhecklimousine, 40 Prozent für den eher dem Massengeschmack entsprechenden Fünftürer und 45 Prozent für den praktischen Kombi. Für das neue Doppelkupplungsgetriebe erwartet Holtzmann einen Anteil von etwa zehn Prozent.