Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Ladeinfrastruktur: Daimler setzt auf den Durchbruch
10 Milliarden Euro Investitionen in E-Mobilität und Dienstleistungen

RobGal

Man wartet, wartet, wartet, doch der Durchbruch der Elektroautos will nicht gelingen. Das Ziel der Bundesregierung, bis zum Jahr 2020 eine Million Stromer auf bundesdeutschen Straßen fahren zu sehen, wird nicht nur wegen des anhaltend hohen Kaufpreises und der geringen Reichweite schwer zu verwirklichen sein. Auch die Infrastruktur an Ladestationen steckt immer noch in den Kinderschuhen.
Gegenwärtig sind hierzulande 34.000 Elektro-Pkw angemeldet. Ihren Nutzern stehen aber nur 2.900 öffentliche Ladestationen mit gut 6.500 Ladepunkten über das gesamte Bundesgebiet verteilt zur Verfügung. Das hilft nicht gegen die „Reichweitenangst“.

Das Bundesverkehrsministerium will nun durch eigene Aktivitäten 400 zusätzliche Ladestationen an Autobahnraststätten bis zum Ende dieses Jahres schaffen. Das dürfte aber auch nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein sein. Von Unternehmensseite haben die Wettbewerber BMW, Daimler, Ford und Volkswagen ein Konsortium gegründet, um ein Schnelladenetz am Rande der europäischen Autobahnen aufzubauen.

In diesem Zusammenhang ist auch die jüngste Beteiligung von Daimler an der US-amerikanischen Firma Chargepoint („Ladestelle“) zu sehen. Das kalifornische Unternehmen ist nach eigenen Angaben mit insgesamt 33.000 Ladestationen weltweit führender Anbieter von Ladesystemen für Elektroautos und steht auch im US-amerikanischen Markt an der Spitze. Angeboten werden konventionelle und besonders schnelle Ladesysteme für Privatpersonen, Unternehmen, den Handel und öffentliche Einrichtungen, die markenübergreifend für alle Elektrofahrzeuge nutzbar sind. Außerdem stellt Chargepoint Energiemanagement- und Bezahlsysteme zur Verfügung.

Mit einer „strategischen Beteiligung“ in Höhe von 82 Millionen Dollar wird Daimler nun führender Investor bei Chargepoint. Damit soll dessen Ausweitung nach Europa unterstützt und der Elektromobilität zum Durchbruch verholfen werden. Neben Daimler als Hauptinvestor sind bereits seit einem halben Jahr BMW und Volkswagen an Chargepoint beteiligt.

Der Stuttgarter Autokonzern will nach eigenem Bekunden in den nächsten Jahren zehn Milliarden Euro in die Elektromobilität investieren und gründete zu diesem Zweck vor kurzem die Konzernmarke „EQ“, in der neben den Elektroautos und der dazu benötigten Technologie auch Dienstleistungen und Innovationen bis zum Energiespeicher für zu Hause gebündelt werden.Chargepoint sieht Daimlers Beteiligung als „Grundstein für Europas größtes Ladeinfrastrukturnetz“. Damit wird es künftig einen Mix von öffentlich und privat betriebenen Ladestationen für Elektroautos geben.
Quellen
    • Text: Olaf Walther (Kb)
    • Foto: Hersteller