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Opel Insignia Grand Sport: Eleganz gepaart mit Sportlichkeit
Die zweite Generation von Opels Flaggschiff fährt als elegante Limousine und Kombi vor / Die Stufenheckversion wird nicht mehr angeboten

RobGal

Mächtig ins Zeug gelegt haben sich die Opel-Ingenieure bei der zweiten Generation des Insignia. Das im Rüsselsheimer Stammwerk gebaute Flaggschiff der nun bald französisch-deutschen Marke wird jetzt Insignia Grand Sport bezeichnet.
Das soll die Eleganz eines Coupés und die Sportlichkeit einer Limousine zum Ausdruck bringen. Künftig wird es nur noch die Version mit großer Heckklappe geben, die viertürige Version mit dem Stufenheck-Kofferraum ist endgültig in der Versenkung verschwunden. Mit einem Verkaufsanteil von weniger als fünf Prozent am Modellmix stellte sie ohnehin nur eine Randerscheinung dar.

Die aufrechte Front mit dem breiten Kühlergrill und den schlanken Scheinwerfern sowie schärfere Ecken und Kanten erzeugen einen dynamischen Auftritt. Die seitliche Chromspange verläuft schwungvoll bis zu den Heckleuchten; dieser Kniff betont die Dachsilhouette, streckt optisch das auf 4,90 Meter gewachsene Fahrzeug und lässt es zusammen mit der breiteren Spur satter auf der Straße stehen. Deutlicher ausmodelliert hat Chefdesigner Niels Loeb die markentypische „Bügelfalte“ auf der Motorhaube.

Der Fünftürer hat eine komplett neue Architektur. Der längere Radstand wirkt sich auf die Beinfreiheit im Fond aus, die gefühlt deutlich großzügiger ausfällt als der gemessene Zugewinn von 2,5 Zentimetern. Durch eine tiefere Sitzposition bleibt trotz geringerer Fahrzeughöhe die Kopffreiheit für die Passagiere erhalten. Das Kofferraumvolumen beträgt zwischen 490 und 1.450 Liter und bewegt sich damit in etwa auf dem Niveau des Vorgängers.



Dank „neuer Fertigungsprozesse, Technologien und Materialien“, wie Opels Entwicklungschef Horst Bormann bei der Vorstellung erläuterte, konnte der Insignia Grand Sport deutlich abspecken. Bis zu 175 Kilogramm sind es bei der Limousine, sogar bis zu 200 Kilogramm beim Kombi Insignia Sports Tourer. Allein die Rohkarosserie der Limousine wurde 59 Kilogramm leichter, was einer Reduzierung um 13 Prozent entspricht. Gleichzeitig gelang es laut Bormann, die Torsionssteifigkeit um neun Prozent zu erhöhen.

Der Schlankheitskur und dem weiterentwickelten Fahrwerk hat der Insignia Grand Sport sein überaus agiles Handling zu verdanken. Bei unseren ersten Kb-Testfahrten über kurvenreiche Strecke flitzte der Opel mehr wie ein kompakter Sportler um die Biegungen als wie eine stattliche Limousine der oberen Mittelklasse. Für bestimmte Motorisierungen steht auch permanenter Allradantrieb zur Verfügung, der nach Aussage von Fahrdynamikchef Ralf Strehl über eine Heckantrieb-Charakteristik verfügt. Zwei permanent angeregte Lamellenkupplungen ersetzen das konventionelle Hinterachsdifferential. Dadurch wird ein neutrales Kurvenverhalten ohne Abstriche bei Sportlichkeit und Komfort erreicht.



Jeweils drei Benziner und Diesel bilden zunächst die Motorenpalette des Opel Insignia Gran Sport. Der komplett neue 1,5-Liter-Turbo mit Benzindirekteinspritzung und 165 PS gefiel durch Kraft und Laufruhe, lag aber beim Verbrauch mit per Bordcomputer ermittelten 9,3 Liter Super auf 100 Kilometer deutlich über dem Normwert von 6,0 Litern (CO2-Ausstoß: 220 und 136 g/km) – allerdings bei stellenweise freier Autobahnfahrt. Der Drehmomentverlauf deckt sich weitgehend mit dem schwächeren, 140 PS starken und ebenfalls neuen 1,5-Liter-Aggregat, das mehr als 2.000 Euro günstiger ist und daher eine interessante Alternative darstellt, wenn die Mehrleistung im oberen Bereich auf der Prioritätenliste nicht an vorderer Stelle steht. Der Normverbrauch des 140-PS-Motors gibt Opel mit 5,9 Liter Super an (133 g/km CO2).

Ein ganz anderes Kaliber stellt das Toptriebwerk dar: Der 260 PS starke 2,0-Liter-Turbo mit Benzindirekteinspritzung wird ausschließlich in Verbindung mit Allradantrieb und dem neuen Achtstufenautomatikgetriebe angeboten (8,6 Liter Super; 197 g/km CO2). Ein besonders leistungsstarkes OPC-Aggregat wird zu einem noch nicht genannten Zeitpunkt nachgereicht.



Die Selbstzündermotoren stellen Weiterentwicklungen dar. Beim kleinen mit 1,6 Liter Hubraum sank die Leistung von 120 auf 110 PS, die stärkere Ausführung erwirtschaftet wie zuvor 136 PS (4,0 und 4,3 Liter Diesel; 105 und 114 g/km). Bevor noch in diesem Jahr ein Topdiesel die Palette abrundet, bildet der unverändert 170 PS starke 2,0 Diesel (5,2 Liter Diesel; 136 g/km CO2) das obere Ende des Selbstzünderangebots. Diese Motorisierung war bereits im Vorgänger die beliebteste und bietet schon bei niedrigen Drehzahlen ein kraftvolles Durchzugsvermögen von 400 Newtonmetern. Damit ist man schaltfaul und dennoch temperamentvoll unterwegs. Am Ende einer zügigen Landstraßentour zeigte der Bordrechner einen Konsum von 6,5 Liter Diesel auf 100 Kilometer an, was einem CO2-Ausstoß von 172 g/km entspricht (siehe „Im Detail“).

Nochmalige Verbesserung des Matrixlichts

Eine Vielzahl von je nach Ausstattungslinie aufpreispflichtigen Assistenzsystemen steht für den neuen Opel Insignia Grand Sport zur Auswahl bereit, von der Verkehrsschilderkennung über das Head-up-Display bis zum Totwinkelwarner. Einen besonderen Stellenwert nimmt die neue Generation des Matrixlichts ein. Hier sorgen jetzt 32 statt bisher 16 LED-Elemente für exzellente Lichtverhältnisse bei Dunkelheit. Über „superweiche Übergänge bei den einzelnen Segmenten“ schwärmte Opels Lichttechnikexperte Gregor Krieg. Ein Zusatz-Fernlichtspot mit einer Reichweite von 400 Metern macht die Nacht fast zum Tag, ohne dabei die anderen Verkehrsteilnehmer zu blenden, weil sie einfach „ausgeschnitten“ werden.



Bei 25.590 Euro für den 1,5-Liter mit 140 PS in der Ausstattung „Business-Edition“ beginnen die Preise für den Insignia Grand Sport. Der Sports Tourer ist jeweils 1.100 Euro teurer. In den Linien Selection, Edition, Dynamic und Innovation beläuft sich der Preisunterschied zwischen Limousine und Kombi auf 1.000 Euro. Insignia Grand Sport und Sports Tourer rollen am 24. Juni zu den Händlern. Der Insignia Country Tourer mit Allradantrieb und Offroad-Look wird laut Opel die „Spitzenvariante“ des neuen Opel-Flaggschiffs sein, die ab Juni bestellbar und nach der IAA Ende September erhältlich sein soll.

Im Detail: Opel Insignia Grand Sport 2,0 Diesel Business-Innovation

Fahrzeugsegment: Fließhecklimousine der oberen Mittelklasse;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 1.956 ccm;
Leistung: 170 PS/ 125 kW bei 4.000 U/min.;
Maximales Drehmoment: 400 Nm bei 1.750 bis 2.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 8,7 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 226 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 6,7 Liter/100 km, außerorts: 4,3 Liter/100 km, insgesamt: 5,2 Liter/100 km;
CO2-Emission: 136 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 62 Liter;
Theoretische Reichweite: 1.192 km;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.897 mm/1.863 mm/1.455 mm;
Radstand: 2.829 mm;
Kofferraumvolumen: 490 bis 1.450 Liter;
Leergewicht: 1.582 kg;
Nutzlast: 603 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.185 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.950 kg/750 kg;
Wendekreis: 11,74 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 7,5 J x 17, Leichtmetall;
Bereifung: 225/55 R 17;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 19/Teilkasko: 22/Vollkasko: 24;
Preis: 34.715 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller