Diese Seite verwendet Cookies. Durch die Nutzung unserer Seite erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Weitere Informationen

Suzuki Swift: Der hält einige Überraschungen bereit
Die sechste Generation des japanischen Kleinwagens ist geräumig, bietet Fahrspaß und verbraucht nicht viel / Ab 13.790 Euro

RobGal

Ein Kleinwagen mit einer großen Tradition ist der Suzuki Swift. Am 13. Mai rollt bereits die sechste Generation seit dem Europa-Start vor 33 Jahren zu den Händlern, die Preisliste beginnt bei 13.790 Euro.
Anders als die Vorgängergeneration ist der neue Kleine aus Japan ausschließlich als Fünftürer mit fünf Sitzplätzen im Programm. Die Versionen mit drei Türen als Vier- oder Fünfsitzer wurden dagegen ersatzlos gestrichen.

Technisch steht der Swift auf einer komplett neuen Plattform, optisch stellt er eine Weiterentwicklung des erfolgreichen Konzepts dar. Der ziemlich groß geratene Kühlergrill steht fast senkrecht im Fahrtwind und verleiht dem Wagen einen selbstbewussten Auftritt. Die schwarz lackierten Dachpfosten erzeugen den Eindruck eines scheinbar frei schwebenden Daches. Kraftvoll und markant hat Designchef Tetsuya Ozaka die Schulterpartie und die großen Heckleuchten modelliert. Die geschickt in die hintersten Dachpfosten integrierten Griffe für die Fondtüren lassen auf den ersten Blick einen Dreitürer vermuten.



Die Abmessungen des Swift fielen nur leicht verändert aus. Er ist einen Zentimeter kürzer, vier Zentimeter breiter und 1,5 Zentimeter niedriger geworden, der Radstand legte um zwei Zentimeter zu. Dennoch überzeugt das Platzangebot im Innenraum, wozu auch der etwas kürzere Motorraum beiträgt. Die Sitzposition ist etwas tiefer, vorn um zwei Zentimeter und hinten um viereinhalb. Damit bleibt genügend Luft über den Scheiteln der Passagiere. Für einen nur 3,84 Meter langen Kleinwagen fielen Knie- und Beinfreiheit auch im Fond erstaunlich großzügig aus. Das Kofferraumvolumen legte um stattliche 54 Liter zu und beläuft sich jetzt auf 265 Liter. Durch Umklappen der Rücksitzlehne vergrößert sich der Laderaum auf 579 Liter. Weil der Boden des Gepäckabteils recht tief ausgeformt ist, entsteht dabei allerdings eine stattliche Stufe.

Gute Verbrauchswerte mit neuem 1,0-Liter-Benziner und Mild-Hybrid-Technik

Aus dem Vorgängermodell ist der 1,2-Liter-Motor mit 90 PS und Eco-Paket bekannt. Der Dual- Jet-Vierzylinder mit zwei Einspritzdüsen pro Brennraum (Normverbrauch: 5,4 Liter Super auf 100 Kilometer; CO2-Ausstoß: 98 g/km) wurde überarbeitet und weist nach Aussage von Suzuki- Sprecher Jörg Machalitzky die gleiche Leistungscharakteristik auf wie die bisherige Maschine, von der es bislang auch eine 94 PS starke Version gab. Das Basisaggregat ist auch mit permanentem Allradantrieb zu haben, der beim japanischen Hersteller unter der Bezeichnung „Allgrip“ firmiert. Dabei sorgt eine Viskokupplung für eine bedarfsgerechte Verteilung der Antriebskraft zwischen den Achsen, indem sie schlupfabhängig die Hinterräder versorgt. In dieser Version schluckt der Swift nach Norm 4,9 Liter Super und verpustet 110 g/km CO2.

Neu im Swift ist der aus dem kompakten Baleno stammende 1,0-Liter-Turbo mit Benzindirekteinspritzung. Der Dreizylinder mobilisiert temperamentvolle 111 PS und ist erstmals in einem Suzuki auch in Verbindung mit Mild-Hybrid-Technik (SHVS) zu haben. Ein Startergenerator, der mit einem Lithium-Ionen-Modul kombiniert ist, lädt Energie etwa beim Bremsen, die aber nicht zur Erhöhung der Leistung dient, sondern um den Motor zu entlasten und Kraftstoff zu sparen. Mit der Mild-Hybrid-Technik benötigt der Swift nach Norm 4,3 Liter statt 4,6 Liter Super auf 100 Kilometer (104 und 97 g/km CO2).

Dank Leichtbauweise konnte der Swift 120 Kilogramm abspecken, so dass der erstaunlich kultiviert arbeitende Motor einigen Fahrspaß bereithält. Zudem bietet der Swift ein präzises Handling und hohe Kurvenstabilität, so kann der Kleinwagen zügig gefahren werden. Auf unseren ersten Kb-Testfahrten mit dem neuen 1,0-Liter-Benziner und mit SHVS errechnete der Bordcomputer nach einer überwiegend von Stadtverkehr geprägten Tour 6,3 Liter Super auf 100 Kilometer (149 g/km CO2). Eine Überlandpartie, zu der auch einige Abschnitte auf der Autobahn gehörten, forderte sehr akzeptable 4,8 Liter (114 g/km CO2).

Dem Vernehmen nach soll es auch wieder einen Swift Sport geben, der in der Vergangenheit mit einem beachtlichen Verkaufsanteil von 15 bis 20 Prozent innerhalb der Baureihe glänzte. Das bisherige Modell verfügte über ein 136 PS starkes 1,6-Liter-Triebwerk. Als Nachfolger bietet sich eventuell der 1,4 Boosterjet an, der im SX4 S-Cross 140 PS entwickelt. Definitiv vom Tisch sind dagegen Überlegungen zu einem Diesel, der in früheren Swift-Generationen durchaus ein Thema war. Gerade im Kleinwagensegment ist die Nachfrage nach Selbstzündern jedoch allein wegen der hohen Anschaffungskosten sehr gering.



Technologien, die im Kleinwagensegment längst nicht üblich sind, haben Einzug in den neuen Swift gehalten, auch wenn sie teilweise nur in den höherwertigen der insgesamt vier Ausstattungslinien (Basic, Club, Comfort und Comfort plus) verfügbar sind. Ein Sicherheitssystem mit autonomem Notbremsassistenten basiert auf Kamera- und Lasersensoren. Dabei wird der Fahrer zunächst optisch und akustisch vor einer Kollision gewarnt. Reagiert er nicht, setzt automatisch ein Bremsvorgang ein. Das Spurhaltesystem warnt optisch und mit einem vibrierenden Lenkrad. Und ein automatisches Fernlicht ist selbst in höheren Klassen nicht selbstverständlich.

Im Detail: Suzuki Swift 1,0 Boosterjet SHVS Comfort Plus

Fahrzeugsegment: Fünftüriger Kleinwagen;
Motor: Dreizylinder-Turbo mit Benzindirekteinspritzung und zwölf Ventilen;
Hubraum: 998 ccm;
Leistung: 111 PS/82 kW bei 5.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 170 Nm bei 2.000 bis 3.500 U/min.;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 10,6 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 195 km/h;
Kraftstoffart: Super;
Normverbrauch: innerorts: 4,8 Liter/100 km, außerorts: 4,0 Liter/100 km, insgesamt: 4,3 Liter/100 km;
CO2-Emission: 97 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: B;
Tankinhalt: 37 Liter;
Theoretische Reichweite: 860 km;
Übersetzung: Fünfgangschaltgetriebe;
Antrieb: Vorderrad;
Maße (Länge/Breite/ Höhe): 3.840 mm/1.735 mm/1.480 mm;
Radstand: 2.450 mm;
Kofferraumvolumen: 265 bis 579 Liter;
Leergewicht: 950 kg;
Nutzlast: 430 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 1.380 kg;
Anhängelast: (k. A.);
Wendekreis: 9,6 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 16 Zoll;
Bereifung: 185/65 R 16;
Versicherungstypenklassen: (noch nicht bekannt);
Preis: 19.440 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller