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Kb-Test Mazda 6 Kombi D 150 AWD Nakama: Ein Gefährt mit feinen Manieren
Mazda hat sich für seinen Mittelklassekombi einen Trick für ein komfortableres Fahrempfinden ausgedacht

RobGal

Bereits zum zweiten Mal hat Mazda die dritte Generation seines Mittelklassekombis modellgepflegt, die seit über vier Jahren auf dem deutschen Markt ist. Allerdings fanden die Überarbeitungen in erster Linie unter dem Blech statt.
Äußerlich fielen die Veränderungen dagegen mehr als dezent aus, wie der neue Mazda 6 Kombi D 150 AWD Nakama mit Allradantrieb, 150-PS-Dieselmotor und gehobener Ausstattung zeigt. Sie beschränkten sich nämlich auf größere und zudem von vorn sichtbare LED-Blinker in den automatisch anklappbaren Außenspiegeln.

Einen gravierenden Nachteil stellen die zurückhaltenden optischen Modifizierungen jedenfalls nicht dar. Denn das Design des Mazda 6 Kombi, der die markentypische Flügelspange im Kühlergrill trägt, überzeugt nach wie vor durch eine gesunde Mischung aus Eleganz und Sportlichkeit. Wiederholt lobten Passanten das Aussehen unseres in der aufpreispflichtigen, aber überaus vorteilhaften Sonderfarbe Rubinrot lackierten Kb-Testwagens.

Für Feinschliff sorgten die Mazda-Ingenieure im Innenraum. Dass sich die Taschen an den Rücksitzen der höhenverstellbaren und beheizbaren Vordersitze etwas wertiger anfühlen, dürfte eher nebensächlich sein. Viel wichtiger ist das veränderte dreispeichige und beheizbare Sport-Lederlenkrad, das gut in der Hand liegt. Ein neues Layout erhielt die Instrumentenanzeige, die uns allerdings nicht ganz überzeugte. Die beiden Tageskilometerzähler sind nämlich nur einzeln und zudem ausschließlich alternativ zum Gesamtwegstreckenzähler ablesbar.



Vom Vorgänger bekannt ist der knapp 2,2 Liter große Turbodieselmotor. Der in Verbindung mit Allradantrieb exklusiv der Sonderausstattungslinie Nakama vorbehaltene Direkteinspritzer mobilisiert 150 PS und bietet schon bei niedrigen Drehzahlen kraftvollen Durchzug. Eine überarbeitete Steuerung der Einspritzung sorgt für eine direktere Reaktion auf die Bewegungen des Gaspedals. Kein verräterisches Nageln enttarnt den Selbstzünder akustisch, sicherlich auch eine Folge der verbesserten Geräuschdämmung durch die Verwendung entsprechender Materialien. Die kehlig klingende Tonlage des Dieselaggregats könnte genauso gut von einem Benziner stammen. Nur das gelegentliche leichte Ruckeln unter Teillast störte etwas den harmonischen Gesamteindruck.

Weil der Mazda 6 Kombi D 150 AWD statt der genormten 5,0 Liter Diesel im Kb-Testalltag rund zwei Liter mehr Kraftstoff auf 100 Kilometer konsumierte (185 statt 132 g/km CO2), die Allradversion im Gegensatz zu den Fronttrieblern zudem statt 62 nur 52 Liter Tankinhalt zur Verfügung stellt, reduzierte sich unser Aktionsradius doch erheblich.



Dafür weist der Allrad-Kombi, der seine Drehmomentverteilung schlupfabhängig über eine elektrisch geregelte Lamellenkupplung vornimmt, eine hervorragende Traktion auf, die auch auf nassen und damit rutschigen Straßen nicht nachlässt. Zudem spendierten die Japaner ihrer Mittelklassebaureihe erstmals eine ganz spezielle Fahrdynamikregelung: Durch winzige Anpassungen des Motordrehmoments werden Quer- und Lenkbeschleunigung sowie das Einlenkverhalten so beeinflusst, dass sich Handling, Stabilität und Fahrkomfort verbessern. Der Fahrer nimmt das feinfühligere Verhalten des Wagens nicht in völlig veränderten und bislang unbekannten Rückmeldungen wahr, vielmehr stellt sich dadurch ein angenehmes und komfortables Fahrempfinden ein.

Im Fond des Kombis kann man zumindest auf den beiden äußeren Plätzen bequem auf eine lange Reise gehen. Der 522 Liter fassende Kofferraum lässt sich durch Umklappen der im Verhältnis 60:40 geteilten Rücksitzlehne auf 1.664 Liter erweitern. Praktisch: Weil die Laderaumabdeckung mit Klips an die Heckklappe „angedockt“ ist, muss sie nicht extra geschoben und gezogen werden.



Der japanische Begriff „Nakama“ (die Betonung liegt auf der zweiten Silbe) steht für einen zuverlässigen Gefährten. Die gleichnamige Ausstattungslinie des Mazda 6 Kombi D 150 AWD basiert auf dem Niveau Exklusive-Line und bietet darüber hinaus unter anderem Lenkradheizung, schlüssellosen Zugang und Start sowie Rückfahrkamera, 19 statt 17 Zoll große Leichtmetallräder und eine Bose-Soundanlage mit elf statt sechs Lautsprechern.

Im Detail: Mazda 6 Kombi D 150 AWD Nakama

Fahrzeugsegment: Kombi der Mittelklasse;
Motor: Vierzylinder-Turbodiesel mit Common-Rail-Direkteinspritzung und 16 Ventilen;
Hubraum: 2.191 ccm;
Leistung: 150 PS/110 kW bei 4.500 U/min.;
Maximales Drehmoment: 380 Nm bei 1.800 bis 2.600 U/min.;
Übersetzung: Sechsgangschaltgetriebe;
Beschleunigung 0 bis 100 km/h: 9,5 sec.,
Höchstgeschwindigkeit: 201 km/h;
Kraftstoffart: Diesel;
Normverbrauch: innerorts: 6,1 Liter/100 km, außerorts: 4,4 Liter/100 km, insgesamt: 5,0 Liter/100 km;
CO2-Emission: 132 g/km;
Abgasnorm: Euro VI;
Energieeffizienzklasse: A;
Im Test: 7,0 Liter/100 km, 185 g/km CO2;
Tankinhalt: 52 Liter;
Theoretische Reichweite: 744 km;
Antrieb: permanenter Allrad;
Maße (Länge/Breite/Höhe): 4.805 mm/ 1.840 mm/1.480 mm;
Radstand: 2.750 mm;
Kofferraumvolumen: 522 bis 1.664 Liter;
Leergewicht: 1.555 kg;
Nutzlast: 580 kg;
Zulässiges Gesamtgewicht: 2.135 kg;
Anhängelast (gebremst/ungebremst): 1.600 kg/730 kg;
Wendekreis: 11,0 m;
Bremsen (vorn/hinten): Scheiben innenbelüftet/Scheiben;
Räder: 7,5 J x 19, Leichtmetall;
Bereifung: 225/45 R 19 92 W;
Versicherungstypenklassen: Haftpflicht: 17/Teilkasko: 24/Vollkasko: 25;
Preis: 36.590 Euro.
Quellen
    • Text: Thomas G. Zügner (Kb)
    • Fotos: Hersteller